Nachhaltigkeitsbank zeigt am Beispiel des Berliner
Immobilienmarktes, dass soziale und finanzielle Rendite Hand in
Hand gehen können. In Metropolregionen mit rasant steigenden
Immobilienpreisen ist für sozial benachteiligte und
einkommensschwächere Menschen immer weniger Platz. Dieser
Entwicklung entgegenzuwirken ist ein Anliegen der Triodos Bank.
Im Jahr nach der
Eröffnung des neuen Büros in Berlin gibt es bereits einige
Beispiele, bei denen Europas führende Nachhaltigkeitsbank dazu
beitragen konnte, dass sich soziale Aspekte bei Projekten am
Berliner Immobilienmarkt durchsetzen konnten - etwa wenn es
darum ging, Wohnobjekte dem Spekulationsmarkt zu entziehen.
Steigende Mieten und Immobilienpreise sind längst nicht mehr nur
ein Problem für einkommensschwächere Privatpersonen. Auch
soziale Träger, die in der Regel als Generalmieter von Wohnungen
auftreten, in denen betreuungsbedürftige Menschen leben, kommen
an ihre Grenzen. Beiden Problematiken begegnet die Triodos Bank
mit ihrem Ansatz für wirkungsorientiertes Banking im Bereich
nachhaltiger Immobilien.
"Nachhaltigkeit bedeutet für uns neben dem ökologischen auch
immer den sozialen Mehrwert, den Immobilien im
urbanen Umfeld
stiften können, miteinzubeziehen. Wir wollen es Menschen aus
allen Teilen der Gesellschaft ermöglichen, in beliebten
Stadtteilen zu leben, wie das Beispiel der Seumestraße in Berlin
zeigt", sagt Christina Schmidt, Leiterin des
Geschäftskundenbereichs der Triodos Bank in Deutschland.
Berliner Wohnhaus dem Spekulationsmarkt entzogen
Den Bewohnern eines
Hauses in der Seumestraße im Berliner Stadtteil
Friedrichshain-Kreuzberg ist es gelungen, ihr Mietshaus mit 30
Wohnungen vor der Übernahme durch einen Investor zu schützen.
Stattdessen haben die Hausbewohner eine GmbH gegründet, das Haus
als Gemeinschaft mithilfe des Mietshäusersyndikats erworben und
so dem Spekulationsmarkt entzogen. Die Triodos Bank stellte
einen Teil der Finanzierungssumme zur Verfügung.
Neben der Seumestraße
finanzierte Europas führende Nachhaltigkeitsbank zum Beispiel
auch das Projekt "Annagarten" in Oranienburg, nahe Berlin. Das
Landhaus wurde von der Freiraumkooperative eG, einer jungen
Genossenschaft, gekauft und richtet sich Menschen, die sich am
Markt nicht angemessen mit Wohnraum versorgen können.
Wie für private
Mieter ist die Entwicklung des Immobilienmarktes auch für die
sozialen Träger oftmals ein Problem. Die Mietverhältnisse der
Träger sind in den meisten Fällen gewerblich und können mit den
gesetzesüblichen Fristen gekündigt werden. Hiervon machen viele
Investoren und Eigentümer Gebrauch, um das nachfrageinduzierte
Mietpreissteigerungspotential abzuschöpfen. Viele Träger müssen
ihre Arbeit dadurch zulasten der benachteiligten Menschen
einschränken.
Die Triodos Bank
unterstützt soziale Träger indem sie an Investoren Kredite
vergibt, die nicht der beschrieben Marktlogik folgen, sondern
soziale Nachhaltigkeit miteinbeziehen. Ein Beispiel dafür ist
die Zusammenarbeit mit der SolWo Holding GmbH. In Berlin und
Frankfurt (Oder) finanzierte die Triodos Bank ein
Immobilienportfolio der SolWo Holding GmbH mit insgesamt vier
Objekten. Mieter der Objekte sind zu großen Teilen soziale
Träger, denen die SolWo Holding GmbH gezielt Raum geben will.
Einer der Mieter ist beispielsweise die ZIK gGmbH, die HIV
infizierte sowie an Aids bzw. an chronischer Hepatitis C
erkrankte Menschen in Berlin unterstützt. Ein anderer Mieter ist
das Evangelische Jugend- und Fürsorgewerk.