Jahr für Jahr planen unzählige Deutsche ihr
Eigenheim und der Wintereinbruch erinnert sie dabei an eine
wichtige Frage: Welche Dämmstoffe kommen im Traumhaus zum
Einsatz? "Bauherren müssen eine Vielzahl an Entscheidungen
treffen und eine große Auswahl wie beispielsweise bei den
Dämmstoffen erleichtert diese nicht gerade. Dabei sollten sie
sich nicht voreilig einen Dämmstoff aussuchen, sondern gründlich
die Vor- und Nachteile abwägen", rät Stephan Scharfenorth,
Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.de
Styropor und Glaswolle
Viel genutzt aber häufig umstritten unter den Dämmstoffen ist Styropor. Der aus Polystyrol gefertigte Stoff erzielt eine gute Dämmwirkung in
kalten Wintern zu einem vergleichsweise günstigen Preis.
Allerdings wehrt er die Hitze im Sommer nicht so gut ab und ist
darüber hinaus noch leicht entflammbar, was die Gefahr eines
Hausbrandes erhöht. Außerdem: "Styropor ist sehr anfällig für
Nässe. Dringt Feuchtigkeit in das Material ein, so besteht die
Gefahr, dass es nie mehr richtig trocknet. So bildet es ein
ideales Milieu für Algen oder Schimmel", erklärt Scharfenorth.
Auch Glaswolle wird ähnlich häufig eingesetzt und bietet nahezu
die gleichen Vorteile: Die Dämmwirkung ist gut und das Material
preislich erschwinglich. Im Sommer dagegen bietet Glaswolle kaum
Hitzeschutz, sondern gibt die Wärme nach innen ab, sodass sich
der Wohnraum zusätzlich aufheizt. Darüber hinaus schlägt sich
auch Glaswolle nicht besonders gut, wenn es um Feuchtigkeit
geht: Ist sie erst einmal in das Material eingedrungen,
verringert sich der Dämmschutz im Winter und früher oder später
muss es ausgetauscht werden.
Holzfaserplatten und PUR-Hartschaum
Interessieren sich Häuslebauer für nachhaltige Dämmstoffe kommen
Holzfaserplatten in Frage. Der Dämmschutz im Winter ist gut und
auch der sommerlichen Aufheizung wirken sie entgegen
Holzfaserplatten. Außerdem eignen sie sich im Gegensatz zu
Styropor und Glaswolle für Fachwerkhäuser. Dafür sind sie aber
auch erheblich teurer und müssen gegen Durchfaulung bei Nässe
zusätzlich speziell chemisch imprägniert werden. Ein ebenfalls
recht teures Material ist PUR-Hartschaum. Dieser wird aus Erdöl
hergestellt und eignet sich besonders für die Dämmung von
Flachdächern. Dabei liegt die Dämmwirkung im Winter deutlich
über der von Styropor, im Sommer allerdings ist die Dämmung sehr
gering. Neben dem hohen Preis bringt Hartschaum auch einen
weiteren Nachteil mit sich: Er darf nicht längere Zeit
ungeschützt der Sonne ausgesetzt werden, sonst drohen Verfärbung
und im schlimmsten Fall das Zerbröseln der Platten. "Alternativ
lassen sich natürliche Dämmstoffe wie Zellulose, Hanf oder
Flachs verwenden. Zellulose erzielt im Winter und Sommer eine
sehr gute Dämmung, muss aber in Partikelform aufgesprüht werden
und ist dadurch relativ teuer. Hanf und Flachs dagegen können
Allergien auslösen, sind aber verhältnismäßig günstig und sorgen
für gute Dämmung", so Scharfenorth weiter. Allerdings muss Hanf
erst behandelt werden, um nicht von Schädlingen befallen zu
werden. Deshalb werden die natürlichen Materialien meist nur zur
Innendämmung verwendet.
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