Die
Preise für gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften sind in
den vergangenen drei Jahren in fast ganz Niedersachsen
gestiegen. Die höchsten Standardpreise für Häuser in
platzsparender Bauweise werden in Braunschweig verlangt. Hier
wird die Hälfte aller inserierten Objekte für mindestens 320.000
Euro angeboten.
Die neuesten niedersächsischen Immobilien-Preisdaten für das
erste bis dritte Quartal 2017 stammen aus dem
LBS-Kaufpreisspiegel, den das Institut empirica regelmäßig für
die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover (LBS
Nord) erstellt. Die Experten werten dafür die Verkaufsangebote
in den niedersächsischen Tageszeitungen und in Online-Portalen
aus.
In Braunschweig entspricht der Standardpreis von 320.000 Euro
für ein Reihenhaus oder eine Doppelhaushälfte aus dem Bestand
etwa achteinhalb Jahresnettoeinkommmen eines durchschnittlichen
Haushalts. Die Spitzenpreise für Gebrauchthäuser liegen noch
deutlich höher: Im oberen Preissegment werden für ein Viertel
aller Objekte mindestens 397.500 Euro verlangt.
Platz zwei bei den Hauspreisen in Niedersachsen belegt die
Stadt Hannover. Gebrauchte Reihenhäuser und Doppelhaushälften
werden hier zu einem Standardpreis von 300.000 Euro angeboten.
Das entspricht nach Berechnungen von empirica rund sieben
örtlichen Haushaltsnettoeinkommen.
In der Landeshauptstadt werden zudem die höchsten
Spitzenpreise verlangt: Ein Viertel aller angebotenen Objekte
kostet mindestens 495.000 Euro.
Ebenfalls
zu den teuren Regionen in Niedersachsen mit Hauspreisen über
270.000 Euro zählen die Stadt Wolfsburg (280.000 Euro), der
Landkreis Harburg (279.300 Euro) und der Landkreis Oldenburg
(270.000 Euro). Käufer müssen hier gut das Fünf- bis Sechsfache
eines Haushaltseinkommens für ein gebrauchtes Reihenhaus oder
eine Doppelhaushälfte aufbringen.
In neun von zehn niedersächsischen Regionen sind gebrauchte
Häuser seit 2014 zum Teil erheblich teurer geworden. Besonders
hoch fiel die Preissteigerung im Landkreis Wolfenbüttel aus.
Hier legten die Objektpreise um jährlich 18 Prozent zu. Eine
starke Zunahme gab es auch in den Landkreisen Oldenburg (+ 17
Prozent pro Jahr), Göttingen (+ 15 Prozent pro Jahr) und Vechta
(+ 15 Prozent pro Jahr).
"Bestandsimmobilien werden zunehmend teurer, da trotz
anhaltender Nachfrage derzeit zu wenig neue Ein- und
Zweifamilienhäuser gebaut werden. Dennoch bleiben gebrauchte
Reihenhäuser und Doppelhaushälften wegen der günstigen
Finanzierungszinsen ein preisgünstiger Einstieg ins Wohneigentum
- insbesondere in den Städten", erklärt Dr. Rüdiger Kamp,
Vorstandsvorsitzender der LBS Nord.
Am günstigsten werden gebrauchte Häuser derzeit im Landkreis
Holzminden angeboten. Hier liegt der Standardpreis bei 64.000
Euro, das entspricht gerade einmal anderthalb örtlichen
Jahresnettoeinkommen. Auch die Landkreise Osterode am Harz und
Northeim zählen mit Hauspreisen unter 75.000 Euro zu den
günstigsten Standorten in Niedersachsen.
www.lbs-nord.de