Die
„Frankfurter Küche“ von Margarete Schütte-Lihotzky gehört zu den
herausragenden Beispielen des Frankfurter Moderneprojekts der
1920er Jahre. Als erster in großem Umfang hergestellter Typus
einer reinen Arbeitsküche wurde sie weltweit zum Vorbild
typisierter Gestaltung und veränderte das Wohnen nachhaltig.
Am 22. November wurde im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt
ein neu restauriertes Exemplar der „Frankfurter Küche“
präsentiert, das ab sofort als Teil der Dauerausstellung
„Elementarteile“ besichtigt werden kann. Das Museum, das den
Blick immer wieder auf die Bedeutung Frankfurts und der Region
für die Gestaltungsmoderne wirft, zeigt die Besonderheiten der
„Frankfurter Küche“ durch eine spezielle Raumsituation,
originale Küchenmodule, weiterführende Architekturelemente und
visuelle Kontextualisierungen.
2015
erhielt das Museum Angewandte Kunst die Möglichkeit, eine
komplette, weitgehend unveränderte „Frankfurter Küche“ in der
Wittelsbacher Allee auszubauen. Die ABG Frankfurt Holding,
Eigentümerin der Küche, stellte sie dem Museum als Dauerleihgabe
zur Verfügung. Den komplizierten Komplettausbau vor Ort, ebenso
wie die darauf folgende, über zweijährige Restaurierungsarbeit
übernahm Christian Dressen, Diplom-Restaurator am Museum
Angewandte Kunst. Er verzichtete auf großflächige Retuschen und
stellte stattdessen die letzte Originallackierung durch
Freilegung und Säuberung wieder her. Auch Spuren des Gebrauchs
blieben bewusst sichtbar.
In der Ausstellung sind die Küchenelemente dem Originalgrundriss
entsprechend zu einem Raum angeordnet. Die Stirnwand der Küche,
in der sich in der ursprünglichen Raumsituation ein Fenster zum
Garten befindet, bleibt offen und gibt Blicke in den Museumsraum
frei, von der Außenseite zeigen sich an dieser Stelle Einblicke
in die Konstruktion der Küche. Als Besonderheit sind auch die
originalen Boden- und Wandfliesen Teil des Aufbaus. Somit
entsteht ein authentischer Gesamteindruck der
Gestaltungsleistung Margarete Schütte-Lihotzkys.
www.museumangewandtekunst.de