Fast
ein Drittel aller Mängel bei Wärmepumpenanlagen sind
irreparabel. Im Durchschnitt liegen die Mängelbeseitigungskosten
bei knapp 13.500 Euro. Zu diesen Ergebnissen gelangt eine
Sachverständigenumfrage des Instituts für Bauforschung e.V. Die
Studie im Auftrag des Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) untersucht
die Fehlerhäufigkeit bei der Planung und Ausführung von
Wärmepumpen. Darüber hinaus gibt sie Handlungsempfehlungen, um
die Bauqualität zu verbessern.
Die Ergebnisse der
Studie zeigen: Keine Wärmepumpenbauart ist im Vergleich zur
anderen besonders mangelbehaftet. Doch egal ob Erdgekoppelte
Systeme, wie Sole-Wasser-Wärmepumpen, oder Luftwärmepumpen -
wenn Fehler auftreten, sind sie meist schwerwiegend. Bei knapp
der Hälfte der fehlerhaften Anlagen sind Reparaturen oder der
Austausch einzelner Teile notwendig. Ein Drittel ist irreparabel
und muss komplett ausgetauscht werden. 13.500 Euro betragen im
Schnitt die Mängelbeseitigungskosten. Nach Angaben der befragten
Sachverständigen zeigen sich die Probleme vor allem bei der
Heizleistung und dem Stromverbrauch. Oft bleibt die Wohnung dann
kalt oder die Energiekosten schnellen in die Höhe. In der Folge
leidet der Wohnkomfort und der Geldbeutel wird stärker belastet,
als gedacht. Eine zeitnahe Reparatur ist dann meist
unvermeidlich. Unverhofft kommt oft gilt in diesem Fall übrigens
nicht. Bei knapp über der Hälfte der betrachteten Fälle traten
die Probleme unmittelbar oder in den ersten zwei Jahren nach
Anlagenfertigstellung auf.
Die häufigsten
Mängelursachen sind Planungs-, Ausführungs- und
Einstellungsfehler. Wärmepumpen reagieren hier sehr sensibel.
Schnell verkehren sich die gewünschten Effizienzvorteile in der
Praxis ins Gegenteil. Deshalb rät die Studie, dass sich
Bauherren, die den Einbau einer wärmepumpenbasierten
Heizungsanlage planen, umfassend über die Anforderungen und
Nutzung informieren sollten. Hilfe bieten unabhängige
Beratungsstellen. Zudem sollten
sich Verbraucher über ihre Ansprüche an den Komfort im Klaren
sein, damit keine falsche Erwartungshaltung entsteht. So können
Wärmepumpenanlagen kalte Räume nicht in kurzer Zeit auf
Wohlfühltemperatur heizen. Oft sind sie auch nur in Verbindung
mit Flächenheizungen, wie Fuß- oder Wandheizungen, effizient.
Wärmepumpenanlagen
kommen mittlerweile in jedem dritten neu gebauten Wohngebäude
zum Einsatz. Zwar liegt ihr Marktanteil aktuell noch unter 10
Prozent. Im Jahr 2016 wurden jedoch mit 66.500 Wärmepumpen mehr
installiert, als jemals zuvor. Insgesamt kamen 2016 ca. 750.000
dieser Heizungsanlagen in Deutschland zum Einsatz.
Zur Studie:
www.bsb-ev.de/studien/analysen-und-studien/