Frankfurt School of Finance zieht ein in neues Gebäude von Henning Larsen Architekten

Foto (c) Kulturexpress

Auf dem Foto: Prof. Dr. Udo Steffens bei der symbolischen Schlüsselübergabe

 

   

Am Donnerstag, 26. Oktober 2017 war die Eröffnungsfeier der Frankfurt School of Finance & Management auf dem neuen Campus an der Adickesallee im Frankfurter Nordend. Hier hat das dänische Architekturbüro um Henning Larsen in den vergangenen zwei Jahren den neuen Campus auf dem ehemaligen Gelände der Oberfinanzdirektion erstehen lassen.

 

Ein vielseitiges Hochschulgebäude ist entstanden. Das große Foyer ist Versammlungspunkt und Schnittstelle in die verschiedenen Türme und Etagen zugleich.

 

Verbindungsbrücken verbinden Hinter- und Vorderseite des Gebäudes, das durch einen langen Zwischenraum die "Zeile des Wissens" getrennt ist. Treppenaufgänge und Geländer sind in einem strengen Rot und Weiß gehalten. Das könnte eine Anspielung an dänische Farben der Nationalflagge sein. Verschiedene Beleuchtungspunkte, wie unter den Ausbuchtungen, verleihen dem Innenraum eine ausgeglichene Helligkeit. Einen Moment erinnern die Treppen mit rotem Fußbodenbelag und weißen Geländern an den abgerissenen "Palast der Republik" in Berlin. Eine Überhöhung, die natürlich sehr weit hergeholt ist. Was vielmehr einen Hauch von Skandinavistik in das Innere des großartigen Gebäudes trägt. Dennoch wollte Henning Larsen auch ein Haus für viele bauen, ausgestattet mit technischen Vorzügen einer entwickelten Gesellschaft.

 

Der neue Campus bietet eine erstklassige Infrastruktur und schafft eine optimale Lern- und Lehrumgebung für Studierende, Lehrende, Mitarbeiter und Teilnehmer von Aus- und Weiterbildungsprogrammen. Dabei kombiniert das neue Gebäude eine Offenheit, die durch die großzügige Mall im Inneren und die verschiedenen Dachterrassen geschaffen wird. Dabei werden Rückzugsorte und zahlreichen Gruppenarbeitsräume für konzentriertes Lernen und das gemeinsame Arbeiten an Fallstudien und Präsentationen geboten. Im Haus verteilte amphitheaterähnliche Hörsäle mit flexibler Bestuhlung fördern die Zusammenarbeit und erleichtern Lehrenden und Studierenden den Austausch von Wissen und Ideen.

Mit klarem skandinavischem Design des dänischen Architekturbüros Henning Larsen ist der Campus auch architektonisch ein Leuchtturm der Stadt Frankfurt. Die fünf verschobenen Türme werden von einer canyonartigen Mall verbunden. In dieser Zeil des Wissens können die Studierenden alle wichtigen Elemente des Campus erreichen: Die Mensa und das Deli, das Learning Centre – 24/7 für Studierende und Wissenschaftler zugänglich und ausgestattet mit allen wichtigen Medien und Datenbanken – sowie die Studienbetreuung und natürlich die Seminarräume.

Im Vorbereich des Gebäudes stellen fünf Landschaftsbilder die Kontinente Afrika, Amerika, Asien, Australien und Europa dar. Die Baumgruppen zeigen die Internationalität der Frankfurt School und ihrer Studierenden, die aus der ganzen Welt kommen, an. Auch die Innengestaltung der fünf Türme greift dieses Thema wieder auf, denn die Wandgestaltung symbolisiert je einen Kontinent.

 

Der Bau hat insgesamt 110.000 Mio. Euro gekostet und wurde ausschließlich aus privater Hand bezahlt. Damit sei der Bau sogar unter dem vorgesehenen Budget geblieben, so dass Mittel für andere Dinge verwendet werden können. Das Land Hessen hat keine Gelder dafür zur Verfügung gestellt, wie Prof. Udo Steffens sagte, obwohl der öffentliche Hochschulbau in jedem Fall immer förderungswürdig sei. 63 Mio. Euro kamen von der Commerzbank. Ein anderer Teil lief über kfw-Finanzierung.

 

Die Aufnahmequoten lagen in diesem Semester bei 67:1. Es gab 250 Aufnahmen im Bachelorstudium zum letzten Studiensemester, daraus ergibt sich die aktuelle Zahl an Bewerbern. Weiterhin unterstütze die Hochschule die Studenten in Visafragen, bei der Wohnungssuche und bei Finanzierungsfragen. Wobei eine Stiftung als Gremium agiert, das zur Hochschule beiträgt. Die Frankfurt School habe viele Kooperationspartner aus der Wirtschaft, hieß es. Da das neue Hochschulgebäude mitunter den gesamten Tagesablauf einnimmt, soll es neben Mittagessen und Frühstück auch ein Abendbrot für Studenten geben. Unter den Bachelor-Studenten kämen immerhin 25 Prozent aus dem Ausland, unter den Master-Studenten sind dies sogar 60 Prozent und Fulltime MBE sogar 95 Prozent, sagte Steffens. Praktisch haben nur Kontinentaleuropa und Skandinavien ein Nichtbezahlsystem an Hochschulen. Es gäbe eine tiefe Aversion der Mittelschicht gegen private Bildung, meinte er weiter. Die Frankfurt School sei eine gemeinnützige Stiftungshochschule. Die Studiengebühren betragen regulär 7.000 Euro. Im Masterstudium sind das 30-45.000 Euro für eine Dauer von 2-3 Jahren. Deshalb sind unterschiedliche Formen der Stipendienvergabe vorhanden, um ein Studium zu ermöglichen. Rund 60 Professoren lehren zur Zeit an der Frankfurt School. 

Prof. Dr. Udo Steffens, Präsident der Frankfurt School, begrüßte die anwesenden Studierenden, Alumni, Mitarbeiter und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in der Mall, dem Herzstück des Gebäudes und zeigte sich begeistert vom neuen Standort: „Dieser neue Campus hat alles, was wir uns gewünscht und erträumt haben. Er ist ein Ort, der ganz auf Kommunikation und Offenheit ausgerichtet ist. Ein Ort, an dem man sich gerne aufhält, miteinander ins Gespräch kommt und gemeinsam an Projekten feilt.“
 
Das Grußwort des Landes Hessens sprach Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, der die Frankfurt School zu ihrem neuen Campus beglückwünschte: „Der Neubau hat unglaublich viel zu bieten. Vor allen Dingen bietet er aber endlich mehr Platz für die Lehrenden und Studenten. Wer hier über die Flure schlendert atmet das Flair der internationalen Großstadt Frankfurt. Dieser Ort ist interaktiv und er vermittelt sofort den Eindruck einer kreativen Werkstatt. Es ist beachtlich, was hier entstanden ist, auf dem Grundstück auf dem ehemals die Oberfinanzdirektion ihr zu Hause hatte und an die heute noch das alte Präsidialgebäude erinnert.“ Prof. Louis Becker, Leiter des Architekturbüros Henning Larsen, das den neuen Campus entworfen hat, freute sich darüber, „wie sich die zentrale ‚Zeil des Wissens‘ zu einem spektakulären offenen Raum entwickelt hat, wo sich Menschen begegnen und engagieren können und ein Sinn für Gemeinschaft entsteht.“

Der Festredner des Abends, der französische Politikwissenschaftler und Publizist Prof. Dr. Alfred Grosser, sprach über die Verantwortung von Eliten in einer Gesellschaft. „Eliten in Europa kommt eine besondere Verantwortung zu, engagieren Sie sich für dieses Europa, die Grundlage unseres Wohlstands“, appellierte er an die Studierenden und alle Gäste.

Rainer Neske, Vorsitzender des Stiftungsrates der Frankfurt School of Finance & Management Stiftung und Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg, zeigte sich überzeugt, dass der neue Campus einen Meilenstein für die Wirtschaftsuniversität darstelle: „Der neue Campus ist ein leuchtendes Beispiel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit unterschiedlicher gesellschaftlicher Akteure. Er ist der richtige Ort, um unsere Vision, eine der besten europäischen Business Schools zu werden, zu verwirklichen.“

Die große Campusparty im Anschluss an die Festreden gab allen Gästen Gelegenheit, den neuen Campus der Frankfurt School kennenzulernen und einen Blick aus der Loggia im 8. Stock auf die erleuchtete Frankfurter Skyline zu werfen.

 

Siehe auch: Neuer Campus - School of Finance

 

Siehe auch: Frankfurt School of Finance - Henning Larsen

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 27. Oktober 2017