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Foto (c) Rolfes/ DJV |
Erst schießen, dann fragen? Viele Experten, die
sich mit Wildtieren im Allgemeinen und mit Wölfen im Speziellen
beschäftigen, sind entsetzt ob des massiven Vorgehens der
Nationalparkverwaltung im Bayerischen Wald - und ob ihrer
offensichtlichen Angst vorm bösen Wolf. Und die Fragen, die sie
stellen, sind berechtigt: Muss man wirklich gleich die
schwersten Geschütze auffahren, um entlaufenen Wölfen Herr zu
werden? Oder anders gefragt: Darf man geschützte Tiere überhaupt
einfach abknallen? Zumal, wenn es sich - anders als bei Bär
Bruno - nicht um Problem-Wölfe handelt? Man darf es nicht!
Zumindest nicht, solange nicht einwandfrei nachgewiesen ist,
dass von den Tieren eine Gefahr für den Menschen ausgeht.
Gestern meldete der Nationalpark in einer Mitteilung: "Leider
müssen wir mitteilen, dass ein weiterer der (...) entlaufenen
Wölfe erschossen werden musste." "Leider"? Die Ranger haben dies
doch selbst in der Hand. Und wieso "musste"? Was hat der Wolf
getan? Er hat niemanden angeknurrt oder gar angefallen. Er ist
ausgebüchst als die Tür offenstand. Hat er deshalb den Tod
verdient? Hat er nicht!
Kommentar der Mittelbayerischen Zeitung zu den entlaufenen Wölfen im Bayerischen Wald