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Die Begründung der Jury: „Das Humane ist immer erstrebenswert, niemals zuverlässig gegeben: Dass dies auch auf die Europäische Union zutrifft, das zeigt Robert Menasse mit seinem Roman ‚Die Hauptstadt‘ auf eindringliche Weise. Dramaturgisch gekonnt gräbt er leichthändig in den Tiefenschichten jener Welt, die wir die unsere nennen. Und macht unter anderem unmissverständlich klar: Die Ökonomie allein, sie wird uns keine friedliche Zukunft sichern können. Die, die dieses Friedensprojekt Europa unterhöhlen, sie sitzen unter uns – ‚die anderen‘, das sind nicht selten wir selbst. Mit ‚Die Hauptstadt‘ ist der Anspruch verwirklicht, den Robert Menasse an sich selbst gestellt hat: Zeitgenossenschaft ist darin literarisch so realisiert, dass sich Zeitgenossen im Werk wiedererkennen und Nachgeborene diese Zeit besser verstehen werden.“
Der Jury für den Deutschen Buchpreis 2017 gehören an: Silke Behl
(Radio Bremen), Mara Delius (Die Welt), Christian Dunker (autorenbuchhandlung
berlin), Katja Gasser (Österreichischer Rundfunk), Maria
Gazzetti (Casa di Goethe, Rom), Tobias Lehmkuhl (freier
Kritiker, Berlin) und Lothar Schröder (Rheinische Post).
„Wie schaffen wir es in der heutigen Zeit, Menschen mit Büchern
zu erreichen? Indem wir Literatur über eine Vielzahl an Kanälen
ins Gespräch bringen. Den Austausch über Literatur zu fördern,
Debatten und Gespräche anzuregen, das ist der Grundgedanke des
Deutschen Buchpreises. Seit dreizehn Jahren macht er erfolgreich
aktuelle Romane zum Thema“, sagte Heinrich Riethmüller,
Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, heute bei
der Preisverleihung.
Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert: Gerhard Falkner
(Romeo oder Julia, Berlin Verlag), Franzobel (Das Floß der
Medusa, Paul Zsolnay), Thomas Lehr (Schlafende Sonne, Carl
Hanser), Marion Poschmann (Die Kieferninseln, Suhrkamp) und
Sasha Marianna Salzmann (Außer sich, Suhrkamp).
Robert Menasse erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf
Finalisten erhalten jeweils 2.500 Euro. Der Preisträger wurde in
mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder
haben seit Ausschreibungsbeginn 200 Titel gesichtet, die
zwischen Oktober 2016 und dem 12. September 2017 erschienen
sind. Aus diesen Romanen wurde eine 20 Titel umfassende Longlist
zusammengestellt. Daraus haben die Jurorinnen und Juroren sechs
Titel für die Shortlist gewählt.
Mit dem Deutschen Buchpreis 2017 zeichnet die Börsenverein des
Deutschen Buchhandels Stiftung zum Auftakt der Frankfurter
Buchmesse den deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Förderer
des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung,
weitere Partner sind die Frankfurter Buchmesse und die Stadt
Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen
Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.
Unter
www.deutscher-buchpreis-blog.de veröffentlichen die „Buchpreisblogger“
Rezensionen zu allen Titeln der Longlist sowie
Hintergrundinformationen und kritische Debattenbeiträge. Mehr
ist auf der Facebook-Seite des Deutschen Buchpreises und unter
dem Hashtag #dbp17 zu finden.
Exklusive englische Übersetzungen von Leseproben der sechs
Shortlist-Titel sowie ein englischsprachiges Dossier stehen
unter
www.new-books-in-german.com bereit.
Weitere Informationen und Termine des Preisträgers rund um die
Frankfurter Buchmesse können abgerufen werden unter
www.deutscher-buchpreis.de