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Die aktuelle Ertragslage ermöglicht hohe Investitionen in den Bau von geförderten und freifinanzierten Wohnungen, meldeten OB Peter Feldmann und Frank Junker, ABG Geschäftsführer am 27. September in Frankfurt am Main.
OB Feldmann zählte die ABG gar zum teuren Tafelsilber der Stadt
und begründete, die ABG Frankfurt Holding hat das Geschäftsjahr
2016 mit einem Konzernergebnis von 77,6 Millionen Euro erneut
erfolgreich abgeschlossen. Der Umsatz ist in 2016 um 16,2
Millionen Euro auf 472,9 Millionen Euro gestiegen.
Die Erlöse aus der Vermietung von über 51.000 Wohnungen und
Gewerbeflächen, Bauträgerprojekten, der Parkhausbewirtschaftung
und weiteren Aktivitäten ermöglichen dem Immobilienkonzern der
Stadt Frankfurt ein Wohnbauprogramm, mit dem in den kommenden
fünf Jahren über 10.000 geförderte und freifinanzierte Wohnungen
neu errichtet werden, und mit deren Bau begonnen wird. Im
Geschäftsjahr wurden 445 Neubauwohnungen fertiggestellt. Das
wird künftig deutlich gesteigert.
Durch die systematische Sanierung und Modernisierung des
Bestandes sind inzwischen über zwei Drittel der Fassaden der
ABG-Liegenschaften wärmegedämmt. Dadurch werden jährlich über 20
Millionen Liter Heizöl eingespart und die Mieter nachhaltig bei
den Nebenkosten entlastet. Mit dem Abschluss der Sanierung der
Heinrich-Lübke-Siedlung in Praunheim wurde ein ganzes
Stadtquartier aus den 70er Jahren modernisiert. Zusammen mit
inzwischen 3.000 Passivhauswohnungen leistet das Unternehmen
damit auch einen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz.
Wohnungsnahe Dienstleistungen wie die Unterstützung vor allem
älterer Menschen durch Siedlungshelfer werden sehr gut
angenommen. Die Investition in den Carsharinganbieter
book-n-drive entwickelt sich positiv.
„Die ABG Frankfurt Holding wird in den kommenden fünf Jahren
erhebliche Investitionen in den Neubau von Wohnungen tätigen und
so einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Situation
auf dem angespannten Wohnungsmarkt in der Region RheinMain
leisten“, sagte der Frankfurter Oberbürgermeister und
ABG-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Feldmann bei der
Bilanzpressekonferenz des Unternehmens am Mittwoch, 27.
September. Feldmann betonte, dass gut 40 Prozent dieser
Wohnungen im 1. oder 2. Weg gefördert werden. Damit hätten auch
Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen die Chance, in
Frankfurt eine schöne und bezahlbare Wohnung zu finden. „Die
Stadt Frankfurt kann sich glücklich schätzen, dass sie mit der
ABG einen gesunden und wirtschaftlich erfolgreichen
Wohnungskonzern hat, der mit Investitionen in Milliardenhöhe ein
starker Akteur auf dem Immobilienmarkt ist und damit auch
dämpfend auf die Mietpreise in der Region einwirken kann“,
führte Oberbürgermeister Feldmann aus.
„Die ABG wird in den kommenden fünf Jahren 10.000 hoch
energieeffiziente Neubauwohnungen errichten sowie mit dem Bau
beginnen“, erläuterte Feldmann das Wohnbauprogramm des Konzerns.
„Für diese über 10.000 Wohnungen gibt es reale Grundstücke, die
der ABG schon gehören oder die gesichert wurden, so dass das
auch tatsächlich umsetzbar ist, was wir sagen“, sagte Feldmann
weiter. Mit diesem Wohnbauprogramm werde das Unternehmen, „das
ohnehin schon hohe Tempo bei der Fertigstellung von
Neubauwohnungen in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln und
Wohnungen für alle Bevölkerungsgruppen anbieten.“ Die
Grundstücke für diese Neubauprojekte liegen mit Schwerpunkt in
Frankfurt, auch die Aktivitäten der ABG in den Nachbarstädten
und Gemeinden in der Region RheinMain würden erheblich
ausgeweitet.
Als Beispiele nannte ABG-Geschäftsführer Frank Junker die
laufenden Wohnungsbauprojekte in Niederrad, auf dem Riedberg und
die Nachverdichtung der Platensiedlung mit rund 650 Wohnungen.
In der Region werden derzeit Projekte in Friedberg mit 115
Wohnungen und in Sulzbach im Taunus mit 60 Wohnungen realisiert.
In der Planung ist das Baugebiet Hilgenfeld im Norden des
Frankfurter Bergs, in dem im Jahr 2019 mit dem Bau von 850
Wohnungen begonnen werden soll. 2.200 Wohnungen sollen
mittelfristig in einem neuen Stadtquartier am Römerhof südlich
des Rebstockparks in Frankfurt gebaut werden.
Umsatzzahlen
Der Umsatz des ABG-Konzerns ist in 2016 um 16,2 Millionen Euro
auf 472,9 Millionen Euro gestiegen. Der Konzernjahresüberschuss
liegt bei 77,6 Millionen Euro. Der Rückgang um 13 Millionen Euro
gegenüber dem Vorjahr liegt vor allem an Einmaleffekten, da im
Vorjahr früher selbst genutzte Liegenschaften des Konzerns in
der Elbe- und Gutleutstraße verkauft wurden. Um diese Effekte
bereinigt konnte das Ergebnis erneut verbessert werden. Aus dem
Gewinn werden 8,3 Millionen Euro an die Stadt Frankfurt
ausgeschüttet. Diese Ausschüttung wurde um 600.000 Euro
reduziert, um die Mindereinnahmen aufgrund des beschlossenen
Mietpreisstopps (maximal 1 Prozent pro Jahr in den nächsten 5
Jahren) innerhalb der ABG zu kompensieren. 57,9 Millionen Euro
werden in die Gewinnrücklage zur Finanzierung von neuen
Wohnungen eingestellt.
„Die gesunden Ergebnisse der ABG sind der Garant dafür, dass die
Investitionen in den dringend benötigten Wohnraum realisierbar
sind. Ohne diese Ergebnisse wären die Neubau- und
Modernisierungsmaßnahmen stadtweit nicht darstellbar. Die ABG
zeigt mit ihrer Wirtschaftskraft auf, dass ein Unternehmen mit
sozialem Auftrag wirtschaftlich erfolgreich ist und damit ein
entscheidender Beitrag zur Lösung der Probleme des angespannten
Wohnungsmarktes geleistet wird“, führte ABG-Geschäftsführer
Frank Junker aus.
Im Geschäftsjahr 2016 wurden in Modernisierungs- und
Instandhaltungsmaßnahmen 117,3 Millionen Euro investiert
(Vorjahr: 115,1 Millionen Euro). Insgesamt wurden 445
Neubauwohnungen mit 380 Kfz-Stellplätzen fertiggestellt, in die
208,9 Millionen Euro investiert wurden (Vorjahr: 175,6 Millionen
Euro). Die bilanzielle Eigenkapitalquote der ABG Frankfurt
Holding liegt bei einer Bilanzsumme von 2,4 Milliarden Euro bei
36,1 Prozent. Die Eigenkapitalrentabilität beträgt 9,6 Prozent
(Vorjahr 12,5 Prozent).
Die Unternehmen des ABG-Konzerns bewirtschaften 51.456 Wohnungen
mit einer Gesamtwohnfläche von 3.189.445 Quadratmetern. Zum
Bestand zählen außerdem 932 gewerbliche Objekte sowie 32.867
Garagen- und Kfz-Stellplätze. Der ABG-Konzern beschäftigt 782
(Vorjahr 781) Mitarbeiter. 19 Mitarbeiter befinden sich in
Ausbildung.
Wärmedämmung entlastet Mieter bei den Nebenkosten
- Passivhaus geeignet zum Energie sparen
Die Unternehmen im ABG-Konzern haben in den vergangenen Jahren
erhebliche Mittel in die Sanierung und Modernisierung des
Wohnungsbestandes investiert. „Inzwischen sind über zwei Drittel
aller Fassaden unserer über 51.000 Wohnungen mit einem
Wärmeschutz ausgestattet“, sagte Junker. Von insgesamt rund drei
Millionen Quadratmetern Fassadenfläche sind zwei Millionen
gedämmt, rund eine halbe Million Quadratmeter Fassadenfläche
werden im laufenden Sanierungsprogramm bearbeitet. 416.000
Quadratmeter der Fassaden sind aus Gründen des Denkmalschutzes
erhaltenswert.
„Durch die Wärmeschutzmaßnahmen sparen unsere Mieterinnen und Mieter Jahr für Jahr 20,8 Millionen Liter Heizöl ein und werden so bei den Wohnnebenkosten, der ‚zweiten Miete‘, erheblich entlastet“, machte Junker den Sinn der Wärmeschutzmaßnahmen deutlich. Außerdem würden so über 48.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid jährlich vermieden. Eine aktuelle Auswertung der Energiekosten der rund 3.000 Passivhauswohnungen, die der ABG-Konzern inzwischen gebaut hat, belegt außerdem, so Junker, dass „das Passivhaus das Energiesparwunder ist, das wir immer prognostiziert haben.“
Sanierung Heinrich-Lübke-Siedlung abgeschlossen
Bis auf kleine Arbeiten an den Außenanlagen wurde im
Geschäftsjahr die im Herbst 2010 gestartete Sanierung der
Heinrich-Lübke-Siedlung mit rund 600 Wohnungen in Praunheim
abgeschlossen. Neben der Sanierung der Wohnhäuser wurde hier ein
neues Quartierszentrum mit Wohnungen, Ladengeschäften,
Gastronomie und einen Supermarkt errichtet, die Parkgarage des
Quartiers saniert und die Bebauung mit Eigentumswohnungen in
Passivhausbauweise verdichtet. „Das schöne ist auch hier unsere
Philosophie Wohnen für Alle, sie erkennen jetzt nicht mehr, ob
das sozialer Wohnungsbau ist, sondern das ist einfach ein grünes
Wohnquartier an der Nidda mit Nahversorgungsmöglichkeiten und
einem guten ÖPNV-Anschluss“, sagte der ABG-Geschäftsführer zu
diesem Projekt. In der Heinrich-Lübke-Siedlung wurde mit einer
Investition von rund 110 Millionen Euro ein ganzes Stadtquartier
aus den 1970er Jahren energetisch saniert und städtebaulich
aufgewertet.
10 Jahre „Siedlungshelfer“ - unverzichtbare Helfer im Alltag:
„Seit 10 Jahren können vor allem ältere Mieterinnen und Mieter,
die in Wohnungen der ABG Frankfurt Holding leben, kostenlos oder
gegen geringes Entgelt die Unterstützung von ,Siedlungshelfern‘
in Anspruch nehmen“, erläutert Peter Feldmann. Rund ein Viertel
der Mieter der ABG Frankfurt Holding ist älter als 65 Jahre.
Damit diese Menschen möglichst lange und selbständig in ihren
Wohnungen leben können, wurde das Projekt im Jahr 2007 im
Stadtteil Gallus in Kooperation mit der BIWAG - Gesellschaft für
betriebliche Integration - und dem Jobcenter Frankfurt
gestartet. Siedlungshelfer kümmern sich um kleine Reparaturen,
sie unterstützen beim Einkauf, beim Putzen der Wohnung, der
Hausordnung und vielem mehr. „Sie sind auch
Hausmeisterassistenten, haben ein Auge auf die Liegenschaften
der ABG und sind Ansprechpartner für die Mieter. Als
Siedlungshelfer und Hausmeisterassistenten arbeiten vor allem
ältere handwerklich begabte Menschen, die bereits lange ohne
Arbeit sind und auf diesem Weg wieder eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung finden. Heute sind
bei der ABG rund 60 Siedlungshelfer im Einsatz. Rund 120
Menschen konnten seit 2007 in eine dauerhafte,
sozialversicherungspflichtige Tätigkeit integriert werden“,
sagte Feldmann.
Carsharing boomt - book-n-drive hat inzwischen über 32.000 Kunden
Erfolgreich hat sich der Carsharing-Anbieter book-n-drive GmbH
entwickelt. Seit 2012 sind die ABG Frankfurt Holding und die
Mainova AG mit dem der Gründer des Unternehmens Udo Mielke zu
jeweils einem Drittel an der Gesellschaft beteiligt.
„Der Carsharinganbieter book-n-drive hat sich in den vergangenen
fünf Jahren enorm und positiv entwickelt“, bilanzierte
ABG-Geschäftsführer Frank Junker. „Als wir in das Unternehmen
eingestiegen sind, hatte book-n-drive etwa 8.500 Kunden, heute
sind wir bei über 32.000, mit wachsender Tendenz. book-n-drive
ist der Marktführer im Rhein-Main-Gebiet, und da sind wir,
glaube ich, alle gemeinsam ganz stolz darauf.“ Die
Fahrzeugflotte ist in dieser Zeit von einst 271 auf inzwischen
über 830 Fahrzeuge gewachsen, die die Kunden in Frankfurt und
der Region nutzen können.
book-n-drive ist der einzige Carsharinganbieter in der Region
mit einem dualen System aus stationsbasierten und „free float“
Fahrzeugen. Diese „City Flitzer“ bieten große Flexibilität, da
der Kunde sie am Ende der Fahrt nicht zum Ausgangsstandort
zurückbringen, sondern im gesamten Frankfurter Stadtgebiet, am
Flughafen und in bestimmten Pools der Städte Mainz, Darmstadt
und Wiesbaden abstellen kann. „Dienstleistung hört für uns nicht
an der Fassade auf, sondern wir definieren Immobilie und
Mobilität weiter“, erklärt der ABG-Geschäftsführer Frank Junker
das Engagement bei book-n-drive. In einem hochvernetzten und
verdichteten Raum wie Frankfurt-Rhein-Main müsse nicht jeder
sein eigenes Auto haben. Man wolle den Individualverkehr nicht
„verteufeln“, sondern den Menschen mit Carsharing in der
Kombination mit dem ÖPNV eine sinnvolle Alternative anbieten.
Die Mieter der ABG können sich bei book-n-drive kostenlos
registrieren und erhalten ein Startguthaben von 30 Euro. Das
Angebot werde sehr gut genutzt. Carsharing wird, so Junker, in
Zukunft verstärkt in neue Immobilienprojekte der ABG integriert.
Damit kann der individuelle Stellplatzbedarf abgesenkt und der
motorisierte Individualverkehr in Frankfurt abgesenkt werden.