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Der Energieverbrauch für Heizwärme ist in deutschen Mehrfamilienhäusern auch im Vorjahr erneut angestiegen, wie eine aktuelle Auswertung durch den Energiedienstleister Techem angibt. Ursache dürfte unter anderem die kühlere Witterung in den Wintermonaten 2016 sein.
Im untersuchten Wohngebäudebestand lag
der Durchschnittswärmeverbrauch für Erdgas bei 125
Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter (m²) Wohnfläche und Jahr,
für Heizöl bei 126 kWh / m² und für Fernwärme bei 102 kWh / m². Im Vergleich zu 2015 ist der Erdgasverbrauch damit um fünf
Prozent, der Fernwärmeverbrauch um etwas über sechs Prozent und
der Heizölverbrauch um sieben Prozent gestiegen. Techem CEO
Frank Hyldmar sieht daher klaren Handlungsbedarf, um die
Energieeffizienz in Wohngebäuden weiter zu verbessern und die
Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen.
Geringster Verbrauch in Nordrhein-Westfalen
In Vorbereitung der jährlichen Energiekennwerte-Studie hat
Techem für rund 140 deutsche Städte auch den Energieverbrauch
für Wärme- und Warmwasser in Mehrfamilienhäusern verglichen. Den
niedrigsten Wert zeigte Bottrop, wo sich der Verbrauch um 2,56
Prozent auf 111,64 kWh / m² erhöhte. Weitere Niedrigverbraucher
waren Schweinfurt (111,79 kWh/m2, +5,89 Prozent), Gladbeck
(112,73 kWh/m², +3,85 Prozent), Eberswalde (112,79 kWh/m2, +4,31
Prozent) und Hattingen (113,25 kWh/m², +5,93 Prozent). Gleich
drei der Top 5-Städte liegen damit in Nordrhein-Westfalen,
ebenso wie viele weitere auf den folgenden Plätzen.
Hoher Verbrauch zwischen den Meeren
Die Städte mit dem höchsten Verbrauch sind, wie in den Vorjahren
auch, oft im Norden der Republik zu finden. Während mit
Salzgitter auf Platz eins des Rankings (177,21 kWh/m², +7,69
Prozent) und Heidenheim auf Platz vier (164,74 kWh/m², +10,47
Prozent) zwei küstenferne Städte dabei sind, liegen die Plätze
zwei, drei und fünf mit Itzehoe (169,89 kWh/m², + 5,61 Prozent),
Rendsburg (165,81 kWh/m², +4,98) und Schleswig (162,68 kWh/m²,
+2,06 Prozent) in Schleswig-Holstein, ebenso einige weitere auf
den nachfolgenden Plätzen.
Energieverbrauch aktiv beeinflussen
„Wir sollten nicht auf warme Winter hoffen, wenn wir den
Energieverbrauch und damit auch die CO²-Emissionen in Wohnungen
deutlich verringern wollen“, erklärt Techem CEO Frank Hyldmar.
Maßgebliche Einflussfaktoren für mehr Energieeffizienz seien
neben der Bausubstanz und energetischen Qualität der Gebäude die
Technik zur Wärmeerzeugung und -verteilung und das
Verbrauchsverhalten der Bewohner. „Wenn wir 2050 in einem nahezu
klimaneutralen Gebäudebestand leben wollen, müssen wir gemeinsam
an allen beeinflussbaren Faktoren ansetzen. Wir arbeiten darum
mit vielen Partnern aus Wohnungswirtschaft, Industrie und
Forschung daran, wenig bekannte aber kostengünstige
Wärmeeinsparmaßnahmen stärker in den Fokus von Öffentlichkeit
und Politik zu rücken.