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Freiwillige Softwareupdates für 5,3 Millionen
Dieselautos sollen deren Stickoxid-Ausstoß laut VDA um 25 bis 30
Prozent senken und so die Luftprobleme der Städte lösen. Dies
hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am 02. August mit
Ministerpräsidenten und Vertretern der Autoindustrie auf dem
Dieselgipfel beschlossen.
„Die Mär von 5 Millionen Software-Updates ist so falsch wie die
Abgaswerte deutscher Autos. Sie sorgen kaum für bessere Luft,
und der Großteil der Rückrufe ist lange vor dem Gipfel in die
Werkstätten beordert worden. Statt Millionen Menschen vor
Dieselabgasen zu schützen, legt die Bundesregierung heute einen
sterbenden Motor unters Sauerstoffzelt. Saubere Diesel sind den
Konzernen zu teuer, und die Politik lässt es ihnen durchgehen.
Wenn Dieselautos mit neuer Software den Grenzwert fünffach statt
siebenfach überschreiten, macht sie das längst nicht sauber. Das
reicht nicht, um Hunderttausende Stadtbewohner vor giftigen
Stickoxiden zu schützen, die uns Hersteller mit manipulierten
Autos eingebrockt haben.
Der Verkehrsminister und die Hersteller haben heute versagt,
drohende Fahrverbote abzuwenden. Nun muss Kanzlerin Merkel den
Scherbenhaufen zusammenfegen, den Dobrindt ihr hinterlässt. Nur
eine blaue Plakette kann einen verkehrspolitischen
Flickenteppich aus Fahrverboten verhindern. Damit die Stadtluft
dauerhaft besser wird und der Verkehr endlich einen Beitrag zum
Klimaschutz liefert, muss die Bundesregierung jetzt den
mittelfristigen Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor einleiten.“
Ein Kommentar von Greenpeace-Verkehrsexperte Benjamin Stephan