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© schneider+schumacher |
Entwickeln und bauen wird das Quartier die
Arbeitsgemeinschaft aus Gustav Zech Stiftung, Bremen, und
Deutsche Wohnwerte GmbH & Co. KG, Heidelberg, in Zusammenarbeit
mit den Frankfurter Architekten schneider+schumacher und dem
Überlinger Landschaftsplaner Ramboll Studio Dreiseitl und den
Ankernutzern DESIGN OFFICES GmbH aus Nürnberg und der Bremer
ATLANTIC Hotelgruppe.
Zudem wird die Gustav Zech Stiftung das realisierte Projekt im
Eigentum behalten. Dies gab Offenbachs OB Horst
Schneider mit den beiden Geschäftsführerinnen von OPG
Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH und Mainviertel
Offenbach GmbH & Co. KG Daniela Matha und Annette
Schroeder-Rupp am 19. Mai 2017 bekannt.
Die Arbeitsgemeinschaft ging mit ihrem Entwurf „kap –
Inselspitze Hafen Offenbach“ als Siegerin aus einem
Investorenauswahlverfahren mit städte- und hochbaulicher Studie
hervor, das die Mainviertel ausgelobt hatte. Betreut wurde das
Verfahren durch die OPG. Beide Unternehmen zählen zum
Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke-Gruppe.
Laut Annette Schroeder-Rupp war Ziel des Verfahrens, das
auf der Inselspitze gelegenen, rund 10.000 Quadratmeter großen
Grundstücksfläche ein vielfältiges Quartier mit einer möglichst
hohen städtebaulichen Qualität und einem stimmigen Übergang zum
öffentlichen Raum, vor allem zu dem von der OPG geplanten Park
in den Dünen, zu erreichen.
Lebendiger Kosmos am Wasser
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Foto (c) Kulturexpress, Entwurfsmodell
schneider+schumacher
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Der jetzt prämierte Entwurf verfolgt den Anspruch, auf der
Inselspitze inspirierend neue Arbeitswelten, Hotel, Fitness,
Gastronomie und Freizeit zu verbinden und dadurch einen
lebendigen Kosmos am Wasser zu schaffen. Das „kap“ soll die
Gesamtentwicklung des Hafens inhaltlich wie architektonisch
krönen und Offenbachs Urbanität und Wirtschaftsstruktur stärken.
Der Siegerentwurf sieht ein neues, selbstbewusstes Landmark für
Offenbach und die Rhein-Main-Region vor, welches mit seiner
Nutzungsvielfalt und seiner differenzierten Gestaltung eine hohe
städtebauliche und atmosphärische Qualität anstrebt. Mit einer
Bruttogrundfläche von insgesamt rund 48.000 Quadratmetern
entstehen seitlich versetzt ein 75 Meter hoher Hotelturm mit
4-Sterne-Plus-Business-Hotel der Bremer ATLANTIC-Gruppe, der die
äußerste Spitze der Bebauung markiert, ein 62 Meter hoher
Büroturm mit innovativen Arbeitswelten (New Work) sowie
Corporate Co-Working, der von der DESIGN OFFICES GmbH aus
Nürnberg betrieben wird, sowie ein kleineres, 40 Meter hohes
Gebäude mit ebenfalls inspirierenden und agilen Arbeitswelten
und Gestaltungsräumen (u.a. Maker Spaces) DESIGN OFFICES. Dazu
ergänzend entstehen mit einem etwa 20 Meter hohen Gebäude ein
großer Fitness- und Wellnessbereich, ein Parkhaus sowie
Tiefgarage, Läden und Gastronomie. Die Architektursprache von
schneider+schumacher orientiert sich am bisweilen raueren
Ausdruck des ehemaligen Industriehafens und formuliert diesen um
in eine ortsbezogene, zeitgemäße und kraftvolle Form. Die drei
prägnanten Baukörper weisen jeder für sich ein hohes Maß an
Individualität auf und verbinden sich zugleich zu einem
harmonischen Ensemble. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die
Freiflächengestaltung gelegt.
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Foto (c) Kulturexpress,
Lageplan u. Grundriss Siegerentwurf
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Zum öffentlichen Raum zählt ein zentraler Platz als
multifunktionale Mitte des Ensembles und als Übergang zur
Parklandschaft eine schräge Wiesenfläche mit Sitz- und
Liegemöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit dem Überlinger
Unternehmen Ramboll Studio Dreiseitl führt das „kap“ die
großzügige Freiflächengestaltung des Hafen Offenbach fort und
nutzt die versetzte Anordnung der drei Baukörper zur Schaffung
eines hohen Anteils an Frei- und Begegnungsflächen, die Nutzern
und Besuchern den unmittelbaren Genuss von Wasserlage und Natur
ermöglichen. Zudem sollen die Dachterrassen zweier Hochpunkte
als Roof Top gastronomisch genutzt werden.
Strahlkraft in die Region
Das „kap“, davon ist OB Horst Schneider überzeugt, werde zu
einem sichtbaren Symbol des Offenbacher Strukturwandels werden
und über enorme Strahlkraft in die Region verfügen. Mit
Nutzungen wie dem DESIGN OFFICES Tower gelinge es der Stadt
Offenbach, sich für die Zukunft zu rüsten und dafür auch den
Unternehmen eine ideale Plattform zu bieten.
An
der finalen Phase des Investorenauswahlverfahrens hatten sich
vier Bietergemeinschaften mit ihren Arbeiten, die alle von hoher
Qualität waren, beteiligt. Neben der Zech Stiftung waren das
PRIMUS Developments GmbH – bereits mit dem Bau des Teilquartiers
„Marina Gardens“ auf der „Festlandseite“ des Hafens Offenbach
tätig - in Zusammenarbeit mit Ingenhoven Architects, S&G
Development GmbH in Zusammenarbeit mit Koschany+Zimmer
Architekten und SSN Group AG in Zusammenarbeit mit Franken
Architekten GmbH gewesen.
Die Deutsche Wohnwerte, an der die Zech Group ebenfalls
beteiligt ist, war zuvor bereits im Hafen aktiv und hat hier
2016 die „Hafengold“-Inselhäuser fertiggestellt.
schneider+schumacher hat die 2015 errichteten Inselbrücken über
das Hafenbecken entworfen.
Die Projektgemeinschaft sieht das Vorhaben als Vollendung des
Hafen Offenbach, einem der erfolgreichsten mischgenutzten
Quartiere der Rhein-Main-Region. „Als erfahrener
Projektentwickler wissen wir, dass Erfolg immer in Können, aber
auch in der Begeisterung für einen Standort begründet liegt.
Unser gesamtes Team hat sich mit Leidenschaft und Know-how in
diesem Wettbewerb engagiert, um ein der Stadt und dem Hafen
Offenbach würdiges Ergebnis zu erarbeiten. Wir freuen uns sehr,
dass dies anerkannt wurde“, so Thomas Dorant,
Geschäftsführer Deutsche Wohnwerte.
Mit dem New Work Anbieter DESIGN OFFICES und der ATLANTIC
Hotelgruppe präsentieren Endinvestor Gustav Zech Stiftung und
Projektentwickler Deutsche Wohnwerte bereits heute zwei
renommierte Ankermieter, die jeweils einen der beiden Türme des
Kap belegen und hohe Strahlkraft besitzen.
Die eingereichten vier Entwürfe hat eine Fachjury unter Vorsitz
von Prof. Zvonko Turkali (Turkali Architekten Frankfurt,
Leibniz- Universität Hannover) bewertet. Neben Turkali gehörten
dieser Jury Offenbachs Oberbürgermeister Horst Schneider,
Stadtkämmerer Peter Freier, OPG- und
Mainviertel-Geschäftsführerin Daniela Matha, Markus
Eichberger, Leiter des Stadtplanungsamtes, und Bernhard
H. Hansen (Hansen Real Estate GmbH, Chairman Advisory Board
ULI Germany) an.
Einstimmiges Jury-Votum
Das Votum der Juroren fiel einstimmig für die
Arbeitsgemeinschaft von Zech Stiftung, Deutsche Wohnwerte,
schneider+schumacher und Ramboll Studio Dreiseitl aus: „Der in
seiner Tiefe beeindruckend herausgearbeitete Entwurf überzeugt
sowohl auf Grund der städtebaulichen Idee als auch in Bezug auf
die Architektur und den Freiraum.“
Der Beitrag, so Jury-Mitglied Daniela Matha, zeige ein
„eigenständiges Ensemble mit viel Potential, aus der
einzigartigen Lage an der Hafenspitze einen urbanen,
unverwechselbaren Ort zu schaffen“. Damit werde die Inselspitze
zu einem passenden Pendant zum Hafenplatz.
Die Jury sieht in dem Entwurf ein „gelungenes Quartier, das
rundum einen Wasserbezug erlaubt“ und „zu allen
Himmelsrichtungen eine unverwechselbare Silhouette entwickelt“.
Die Juroren würdigten nicht nur die „eigenständige Architektur“
und die „hohen Freiraumqualitäten“ des Entwurfs sondern lobten
auch das Vermarktungskonzept und dessen Sicherstellung durch die
Übernahme des Projektes in den Bestand der Gustav Zech Stiftung
selbst.
Das Vermarktungskonzept weise einen „guten Detailierungsgrad und
einen auf den Standort gut abstimmten Nutzungsmix“ auf: „Für
einen Großteil der Flächen sind konkrete Nutzer vorgesehen, die
für den (Kreativ-) Standort Offenbach plausibel sind und in die
Struktur des Standorts Hafen Offenbach sehr gut passen würden.“
„Das Ergebnis“, so OPG-Prokuristin Božica Niermann,
Bereichsleitung Quartiers- und Projektentwicklung, „bestätigt
uns in unserer Vorgehensweise, das Instrument des
Auswahlverfahrens zu nutzen, um im Hafen Offenbach eine hohe
städtebauliche Qualität mit einem überzeugenden Nutzungskonzept
zu erzielen, aber auch in unserem Ansatz, die Hafenidee
schrittweise, Teil-Quartier für Teil-Quartier, zu entwickeln und
dabei aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungsprozesse einfließen
zu lassen.“
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Auf dem Foto: Dipl.-Geograph Maximilian
Rautschke OPG Offenbacher
Projektentwicklungsgesellschaft mbH betreut die
Ausstellung mit Wettbewerbsentwürfen in der alten
Hafenmeisterei |
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Anders als in den ersten beiden Bauabschnitten der
Hafenentwicklung liegt der Fokus im dritten Abschnitt auf der
gewerblichen Nutzung. Eine Wohnbebauung ist aufgrund der
planungsrechtlichen Situation ausgeschlossen.
Bis Ende 2017 soll der Grundstückskaufvertrag zwischen der
Mainviertel-Gesellschaft der Stadtwerke-Gruppe und dem Investor
unterzeichnet sein. Etwa 2019 könnte mit dem Bau begonnen
werden. Als Bauzeit werden zwei bis drei Jahre veranschlagt.
Alle Beiträge werden im Rahmen einer Ausstellung in der alten
Hafenmeisterei am 02. und 16.07. sowie am 12. und 13.08.
nachmittags im Rahmen der Tage der Industriekultur zu sehen
sein.
Siehe auch:
Städtebauliches Auswahlverfahren Hafen Offenbach