Anne Imhof: Faust, 2017; © Anne Imhof, Foto: Nadine Fraczkowski, Meldung: ifa, Institut für Auslandsbeziehungen |
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Anne Imhofs „Faust“ als bester Länderbeitrag auf
der 57. Biennale Venedig ausgezeichnet.
Das ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) beglückwünscht die
Künstlerin Anne Imhof und die Kuratorin Susanne Pfeffer zum
Goldenen Löwen für den besten Länderbeitrag 2017. Damit erhält
der Deutsche Pavillon zum sechsten Mal diese Auszeichnung.
Bereits seit 1971 verantwortet das ifa die Koordination und
Realisation des Deutschen Pavillons auf der Biennale Venedig im
Auftrag des Auswärtigen Amts.
Zur Begründung der Jury: Für eine starke und verstörende
Installation, die drängende Fragen unserer Zeit stellt. Sie
zwingt den Betrachter in einen beklemmenden Zustand. Imhofs
Arbeit zeichnet eine präzise Auswahl von Objekten, Bildern,
Körpern und Klängen aus, die eine eigenständige Antwort auf die
Architektur des Pavillons gibt.
Elke
aus dem Moore, Leiterin der Kunstabteilung des ifa, sagte
anlässlich der Bekanntgabe: „Ich freue mich sehr über die
Auszeichnung des deutschen Beitrags in Venedig für Anne Imhof.
Ihre Installation ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit
den brutalen Realitäten unserer Zeit. Die von Anne Imhof
inszenierten Bilder und Situationen lassen uns durch ihre
Intensität nicht mehr los. Die Künstlerin hat im Deutschen
Pavillon mit einer klaren formalen Sprache einen Raum
geschaffen, der ein fragiles Dazwischen ermöglicht – ein Hin und
Her zwischen der Geborgenheit des Individuums in der
Gemeinschaft und deren harten Abgrenzungs- und
Ausgrenzungsmechanismen. Ein radikales Statement zu der Zeit, in
der wir leben!“
In
der fünfstündigen Choreographie „Faust“ bewegen sich die
Performer im und rund um den Deutschen Pavillon, begrenzt durch
Gitterzäune und Hunde, gespiegelt durch einen gläsernen Boden.
Das transparente Glas erlaubt den Blick des Betrachters auf den
Performer und zurück. Dauer der Kunstbiennale
in Venedig: 13.05. - 26.11.2017
Als einzige Nation erhielt Deutschland bereits sechsmal den
Goldenen Löwen für den besten Länderbeitrag auf der
Kunstbiennale Venedig: 1984 mit Lothar Baumgarten und A. R.
Penck (Kommissar: Johannes Cladders); 1986 mit Sigmar Polke
(Kommissar: Dierk Stemmler), 1993 mit Hans Haacke und Nam June
Paik (Kommissar: Klaus Bußmann), 2001 mit Gregor Schneider
(Kommissar: Udo Kittelmann), 2011 mit Christoph Schlingensief
(Kuratorin: Susanne Gaensheimer) und nun auch 2017 mit der
Präsentation von Anne Imhof (Kuratorin: Susanne Pfeffer).
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