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"Der Apoll" Skulptur von Markus Lüpertz |
Schwerpunkt Österreich: in
Bad Homburg und an sieben weiteren Standorten in der
Rhein-Main-Region stellen Künstler vom 21. Mai bis zum 1. Oktober
innerhalb der elften Skulpturenbiennale "Blickachsen"
Kunstwerke aus.
Die elfte Ausgabe der "Blickachsen", kuratiert von Christian K.
Scheffel und Dr. Maria Schneider, präsentiert rund 80 Werke von
37 Künstlern. Die Teilnehmerliste offenbart ein ebenso
abwechslungsreiches wie aufregendes Spektrum an bildhauerischen
Positionen der jüngeren Vergangenheit bis zur unmittelbaren
Gegenwart.
Den Schwerpunkt setzen Künstler aus Österreich, was auch der
fruchtbaren Kooperation mit dem Kärntner Museum Liaunig,
diesjähriger Gastpartner der "Blickachsen", zu verdanken ist.
Die unterschiedlichen Auffassungen des Räumlichen lassen sich
auf vielfältige Weise im Rhein-Main- Gebiet erleben – mit einem
Blick zurück auf einen modernen Klassiker etwa: Fritz Wotruba
(1907- 1975), einer der wichtigsten österreichischen Bildhauer
des 20. Jahrhunderts, definiert die Welt in abstrahierter Form
und ehrt, Ruhe ausstrahlend und monumental, den menschlichen
Körper in seinen Grundelementen. Wotrubas "Große stehende Figur"
(1962) und die "Große Skulptur" (1972) kommunizieren im
Schlosspark in Bad Homburg mit den Werken der jüngeren Kollegen.
Karl Prantl, Skulptur,1995
Mit bedeutenden Künstlern wie
Markus Lüpertz, der, neben seiner
Bad Homburger Präsenz, mit Porträts von 1987 bis 2015 in Kloster
Eberbach zu finden ist, oder den bereits verstorbenen Meistern
Joannis Avramidis (1922-2016), Bruno Gironcoli (1936-2010) oder
Karl Prantl (1923-2010), die in Bad Homburg und zum Teil in
Kronberg vertreten sind, gestalten die "Blickachsen 11"
vielfältige Kontraste zu Werken der mittleren
Künstlergeneration, darunter Peter Kogler, der zur Documenta
1992 mit Wandbildern im Fridericianum reüssierte und ornamentale
Objekte in der Landschaft realisiert.
Edle Einfalt, großes Gemüse: Humorvoll bildet "Der Gurk" (2016)
von Erwin Wurm das picklige Pendant zu strengeren Arbeiten und
ist gleichzeitig ein Bildwerk in traditioneller Manier. Neben
den eher klassischen Auffassungen von Bildhauerei überraschen
die "Blickachsen 11" etwa mit den jungen deutschen Grenzgängern
Pitsch & Schau (Mario Pitsch, Oliver Schau), beide in den
1980er-Jahren geboren. Ihr Schaffen regt Partizipation an und
zeigt Nähe zum Design. Mit amüsantem Materialeinsatz, etwa
gelben Drainagerohren und Kabelbindern, richten sie den
öffentlichen Raum mit unerwarteter Aufenthaltsqualität ein und
bieten auf diese Weise einen anderen Blick auf das Künstlerische
im Alltäglichen an.
Raul Walch, Jahrgang 1980, hisst sowohl im Kurpark als auch auf
Burg Eppstein, in Kronberg und in Frankfurt seine segel- oder
flaggenähnlichen, bisweilen an politischen Ereignissen
orientierten Arbeiten. Damit erschließen die "Blickachsen" nicht
nur spannende Orte für neue Perspektiven, sondern präsentieren
überdies die zeitliche Dimension und das weite Spektrum der
jüngeren Kunstgeschichte skulpturalen Schaffens.
www.blickachsen.de
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