Meldung: Städel Museum |
Auf dem Foto Dr. Regina Freyberger |
Das Frankfurter Städel Museum hat eine neue
Leiterin für seine Graphische Sammlung ab 1750: Dr. Regina
Freyberger tritt die Stelle zum 1. Juni 2017 an.
Mit Freyberger, zuletzt wissenschaftliche Mitarbeiterin der
Staatlichen Museen zu Berlin, gewinnt das Städel eine
herausragende Kunsthistorikerin, die sich in den letzten Jahren
durch ihre Mitwirkung an vielbeachteten Ausstellungen und durch
rege wissenschaftliche Aktivitäten einen Namen gemacht hat.
Freyberger tritt im Städel Museum die Nachfolge der im Oktober
2016 verstorbenen Dr. Jutta Schütt an.
„Regina Freyberger ist eine versierte, kompetente und äußerst
kreative Kunsthistorikerin, die ich in unserer gemeinsamen Zeit
an der Nationalgalerie in Berlin und insbesondere während der
Arbeit an den Ausstellungen ‚Rembrandt Bugatti‘ und
‚Impressionismus – Expressionismus‘ überaus schätzen gelernt
habe“, kommentiert Städel Direktor Dr. Philipp Demandt
die Neubesetzung. „Ich freue mich auf die Fortsetzung unserer
erfolgreichen Zusammenarbeit in Frankfurt.“
Regina Freyberger wurde 1980 in München geboren. Nach dem
Studium der Kunstgeschichte an der
Ludwig-Maximilians-Universität in München promovierte sie dort
mit einer Dissertation über Darstellungen zu Grimms Märchen in
der Zeit von 1819 bis 1945. Für die von Prof. Dr. Frank Büttner
und Prof. Dr. Andrea Gottdang betreute Arbeit wurde Freyberger
mit dem Lutz-Röhrich-Preis ausgezeichnet. Nach einer
mehrjährigen Tätigkeit in einem auf Grafik- und Buchhandel
spezialisierten Auktionshaus arbeitete Freyberger von 2012 bis
2014 zunächst als wissenschaftliche Museumsassistentin in der
Generaldirektion der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer
Kulturbesitz sowie an der Nationalgalerie, bevor sie für den
Verein der Freunde der Nationalgalerie als wissenschaftliche
Mitarbeiterin an den Ausstellungen „Rembrandt Bugatti“ sowie
„Impressionismus – Expressionismus. Kunstwende?“ tätig war. Seit
2015 leitet sie das Projekt der Erstellung eines umfangreichen
Bestandskatalogs der Gemälde des 19. Jahrhunderts der
Nationalgalerie, der am 29. März dieses Jahres erschienen ist.
Zuletzt kuratierte Regina Freyberger die Ausstellung „Kleine
Meisterwerke“ an der Alten Nationalgalerie, die anhand von 112
selten gezeigten Gemälden Fragen der Sammlungspolitik einer
großen Museumsinstitution nachgeht. Zudem war Freyberger als
Autorin an diversen wissenschaftlichen Publikationen beteiligt
und blickt auf eine rege Vortragstätigkeit zurück.
„Ich freue mich sehr auf die Arbeit in der Graphischen Sammlung
des Städel Museums, auf das Team und das neue Lebensumfeld in
Frankfurt. Die hochkarätige und umfangreiche Graphische Sammlung
des Städel birgt nicht nur Werke zahlreicher bedeutender
Künstler, sondern sicherlich auch noch vieles, das es zu
entdecken lohnt. Diese Qualität und Vielfalt der Sammlung immer
wieder auf neue und anregende Weise herauszustellen sowie durch
Neuerwerbungen beständig zu erweitern, ist eine so reizvolle
Aufgabe, dass ich ihr mit großer Freude entgegen sehe“, betont
Regina Freyberger.
Die Graphische Sammlung im Städel Museum beherbergt etwa 100.000
Zeichnungen und Druckgrafiken vom Spätmittelalter bis zur
Gegenwart. Dank der hohen Qualität dieses Bestandes gehört sie
zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland. Die
Bestände gehen auf Johann Friedrich Städel (1728–1816), den
Stifter des Museums, zurück und wurden durch bedeutende Kenner
wie Johann David Passavant (1787–1861) und Georg Swarzenski
(1876–1957) im 19. und 20. Jahrhundert wesentlich ausgebaut.
Höhepunkte der Sammlung sind neben den exzellenten
Altmeister-Beständen vor 1800 (Dürer, Michelangelo, Raffael,
Rembrandt) die nazarenischen Zeichnungen, die französischen
Zeichnungen und Druckgraphiken des 19. Jahrhunderts, Werke des
Expressionismus oder der amerikanischen Kunst nach 1945.
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