Meldung: Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH |
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Im Hamburger Hafen realisiert der städtische
Energieversorger Hamburg Energie in diesem Jahr sechs neue
Windenergieanlagen im Hafen.
Geschäftsführer Michael Beckereit sagt dazu: „Die Energiewende
in Deutschland findet häufig auf der grünen Wiese statt. Wir
können Energiewende auch mitten in der Stadt.“ Mit den sechs
neuen Windrädern wächst der Hafenwindpark von Hamburg Energie
auf insgesamt elf Anlagen. „Wir werden dann über 50 Prozent des
Strombedarfs unserer gut 100.000 Kunden in eigenen regenerativen
Anlagen erzeugen“, so Beckereit.
Aluminiumhütte arbeitet mit Windenergie seit
Februar 2017
Drei der neuen Anlagen wurden auf dem Gelände der Aluminiumhütte
von Trimet Aluminium SE in Altenwerder errichtet und bereits im
Februar in Betrieb genommen. Der besondere Standort, mitten im
industriellen Umfeld des Hafens, erforderte umfangreiche
Sicherheitsmaßnahmen. So sind die Windkraftanlagen für den Fall
eines Brandes mit zwei Erkennungssystemen – dem Siemens-
Branderkennungssystem, das als Standard bei Onshore-Anlagen
gilt, und einem weiteren aktiven Brandbekämpfungssystem
ausgestattet. Dieses verfügt über eine unabhängige
Branderkennung und eine aktive Löschanlage, die zudem direkt die
Feuerwehr alarmiert. Außerdem wurden umfassende Maßnahmen zum
Schutz vor Eisabwurf integriert – es sind drei
Eiserkennungssysteme verbaut, die bereits kleinsten Eisansatz
detektieren können. Bei Eisschlaggefahr im Winter stoppen die
Rotoren automatisch, und die Maschinenhäuser drehen in eine
sichere Parkposition. Außerdem werden Warnleuchten im
Eisabfallbereich aktiviert, ein Kamerasystem zur Fernüberwachung
installiert und die Unternehmen zur Info kontaktiert, sobald
Probleme auftreten. „Die Herausforderung bei den
Windenergieanlagen auf dem Gelände der Aluminiumhütte Trimet
bestand darin, neben dem laufenden Industriebetrieb eine Anlage
zu errichten, die komplexe Sicherheitsanforderungen und höchste
Genehmigungsauflagen erfüllt. Die Errichtung der Anlagen ist der
Nachweis, dass Hamburg Energie selbst komplexeste und innovative
Projekte erfolgreich umsetzen kann. Die Möglichkeit, die
Hafenkulisse als Projektleiter regenerativ zu gestalten,
begeistert mich und bildet die Motivation für zukünftige
Vorhaben", sagt Ansgar Lieberei, Fachgebietsleiter
Sonderprojekte, Hamburg Energie GmbH. Mit einer Gesamthöhe von
199 m vom Boden bis zur Flügelspitze zählen die drei
Windkraftanlagen bei Trimet zu den größten in Hamburg. Zum
Vergleich: Der Durchmesser des Rotors ist größer als die
Elbphilharmonie hoch ist, wobei die Rotorfläche der Größe eines
Fußballfelds entspricht. Zusammen produzieren sie 28 Millionen
Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht einem Strombedarf von
rund 10.000 Hamburger Haushalten.
Neue Windkraftanlagen auf dem Stahlwerksgelände–
Baubeginn im April 2017
Hamburg Energie baut drei weitere Windräder auf dem Gelände des
Stahlwerks ArcelorMittal
Hamburg in Waltershof. Ende April beginnt die Tiefgründung und
das Ausheben der Baugruben für die drei Windkraftanlagen. Dann
werden zunächst die Fundamente betoniert – annähernd 100
Betonmischer pro Fundament werden aufs Werksgelände fahren und
ihre Ladung in die Baugruben entleeren. Vier Wochen danach,
sobald die Fundamente ausgehärtet sind, werden die Anlagen
voraussichtlich im Juli und August mit einem großen Kran
nacheinander errichtet. Nach dem Netzanschluss kann der Betrieb
direkt aufgenommen werden. „Wir gehen davon aus, dass mit den
drei geplanten Nordex-Anlagen insgesamt etwa 23.000
Megawattstunden im Jahr erzeugt werden“, erklärt Projektleiter
Kimmo Palmu. Die geplante Energiemenge entspricht dem jährlichen
Strombedarf von über 8.200 Haushalten. Auch bei diesem
Bauprojekt steht die Sicherheit der Arbeiter und der
Produktionsstätten an erster Stelle. Außerdem bedurfte es
aufgrund der Nähe zum Airbus-Standort Finkenwerder und dem
dortigen Flugverkehr der Zustimmung der Deutschen
Flugsicherheit. Erst nach der Klärung aller
sicherheitstechnischen Fragen konnte das Projekt genehmigt
werden.
Containerterminalbetreiber mit eigener
Windenergieanlage
Die eigenen Energiekosten zu senken – das war das Ziel des
Eurogate-Container-Terminals Hamburg, als er 2013 in eine
eigene Windenergieanlage investierte. Die Anlage der Firma
Nordex hat eine Leistung von 2,4 Megawatt. Sie führt zu einer
CO2-Einsparung von 4.600 Tonnen pro Jahr. Der jährliche
Energieertrag beläuft sich auf 8,7 Millionen Kilowattstunden. Eurogate ist der erste Containerterminal, der eine eigene
Windenergieanlage betreibt und den Grünstrom selber nutzt.
Dadurch ist das Unternehmen unabhängiger von den
Preisentwicklungen für Strom und Energie und leistet
gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Umweltschutz.
Energieautarkes Klärwerk dank Windkraft
Bereits 2011 hat Hamburg Wasser das selbst gesteckte Ziel eines
energieautarken Klärwerks erreicht, indem die letzte Lücke in
der Energieversorgung mit Hilfe der Windenergie geschlossen
wurde. Auf dem Gelände des Klärwerks Dradenau wurden 2010 zwei
Winkraftanlagen gebaut; vier Jahre später kam die dritte Anlage
im Klärwerk Köhlbrandhöft dazu. Das moderne Windrad des
Herstellers Nordex vom Typ N117/3000 ist für Onshore-Standorte
noch weiter optimiert und liefert unter gleichen
Standortbedingungen über 40 Prozent mehr Energie als der vier
Jahre ältere Typ. Alle Windenergieprojekte haben die eigenen
Planungsingenieure von Hamburg Wasser umgesetzt und dabei neues
Expertenwissen aufgebaut. Das Klärwerk ist mit einem
Stromverbrauch von etwa 80 GWh pro Jahr der größte Verbraucher
im Konzern Hamburg Wasser. Diesen Verbrauch komplett aus
regenerativer Energieerzeugung zu decken, hat zweifellos einen
erheblichen ökologischen Nutzen.
Dank der Windkraft wird in der Jahresbilanz auf dem Klärwerk
mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Dabei ist der Standort
trotzdem weiterhin abhängig von der öffentlichen
Stromversorgung, weil die schwankende Energiequelle Wind
naturgemäß nicht jederzeit genau den Bedarf decken kann. In
Zeiten, in denen die Stromproduktion den Stromverbrauch
übertrifft, wird die dann erzeugte Überschussenergie in das
öffentliche Stromnetz eingespeist. Aber auch in wirtschaftlicher
Hinsicht rentieren sich die umgesetzten Projekte schnell. Selbst
wenn man die Betriebs- und Kapitalkosten der neuen
Erzeugungsanlagen einbezieht, haben sich die Gesamtkosten für
die Energieversorgung des Klärwerks innerhalb weniger Jahre
nahezu halbiert.
Über das EEHH-Cluster
Seit der Gründung 2011 haben sich über 190 Mitgliedsunternehmen
und -institutionen aus der Metropolregion Hamburg im Cluster
Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH-Cluster)
zusammengeschlossen. Ziel ist es, in diesem Netzwerk die
Kompetenzen der Unternehmen, Forschungseinrichtungen und
Institutionen zu bündeln und die Zusammenarbeit im Bereich der
Erneuerbaren Energien zu stärken und zu fördern. Ein Schwerpunkt
des EEHH-Clusters bildet die Windenergie an Land und See.
www.eehh.de
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