Foto (c) Kulturexpress, Meldung: BDB Hessen |
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Preisverleihung der Studierendenarbeiten
am 18. April 2017 auf der Empore im 3. OG in Geb.1 der
Frankfurt University of Applied Science, v.l.n.r.: Udo
Raabe, Bernd Gronert, Gerhard Volk und einem der
Preisträger |
Ergebnisse der Studienarbeiten an der Frankfurt
University of Applied Sciences bleiben bis zum 28. April 2017
auf der Empore im 3. OG in Geb. 1 in der Ausstellung "Querschnitt" der
Öffentlichkeit zugänglich.
Ein spannungsreich gegliederter Quader, die abstrahierte
Struktur eines Fleckenmusters sowie ein streng vertikal
gestalteter Holzbau - das sind die drei Entwürfe für eine
Besucherterrasse des Giraffengeheges, die am 18. April an der
Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS)
ausgezeichnet wurden. Entstanden im Rahmen einer der Prüfung,
die Studierende des Studiengangs Architektur nach dem zweiten
Semester durchlaufen.
Die Arbeit der Darstellungswerkzeuge (G 2.3) umfasst fünf
Fächer: Darstellende Geometrie, Modellbau, CAAD (Computer aided
architectural design), digitale Darstellung und technisches
Zeichnen.
Die Initiative für diese Preisverleihung geht vom Landesverband
Hessen des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und
Ingenieure e.V. (BDB) aus. Für die Umsetzung der Idee konnten
Prof. Dipl.-Ing. Bernd Gronert, Dipl.-Ing. Ceren Sehriban
Kiraz, Dipl.-Ing. Harald Peter und Dipl.-Ing. Anke
Wünschmann vom Studiengang Architektur an der Frankfurt UAS
gewonnen werden. Studierende entwickelten in sechs Wochen
Entwürfe für eine Besucherterrasse im Giraffengehege eines Zoos.
Tiere sollten möglichst nah und aus unterschiedlichen
Perspektiven erlebbar sein.
"Auf neuen Wegen die Zukunft bauen" lautet das BDB-Leitthema für
2017. "In diesem Sinne wollten wir zielgerichtet dem Nachwuchs
unsere Aufmerksamkeit widmen. Wir zeichnen dabei ganz bewusst
die praxisnahen Pflichtaufgaben der jungen Architekten und
Ingenieure aus. Die umfassende Betrachtungsweise der
Prüfungsaufgabe entspricht gleichzeitig dem ganzheitlichen
Ansatz für Bauprojekte, wie ihn der BDB bei seinen Aktivitäten
verfolgt", so Ing. (grad.) Gerhard Volk, Vorsitzender des
BDB-Hessen und der Jury, bei der Begrüßung der Gäste,
die zu der Auszeichnung samt anschließender Feier anwesend
waren.
Für den Wettbewerb standen 600 Euro Preisgeld zur Verfügung.
Zudem erhielten die Preisträger eine einjährige und kostenfreie
Mitgliedschaft in der regional zuständigen BDB-Bezirksgruppe
Südhessen-Nassau "Schnuppermitgliedschaft".
Die Schau wurde von Prof. Dr.-Ing. Holger Techen,
Studiengangsleiter Architektur und Professor für Tragwerkslehre
und Baukonstruktion, eröffnet. Die Ausstellung präsentiert eine
Auswahl herausragender Arbeiten der Studiengänge Architektur des
Wintersemesters 2016/17 der Frankfurt UAS. Zudem erläuterte
Prof. Dipl.-Ing. Heinrich Lessing, Professur für
Baukonstruktion, Entwerfen in einem Rundgang einzelne Arbeiten,
vollzog deren Entstehungsvorgang und Bedeutung im
Wettbewerbseinsatz. Der Eintritt zur Ausstellung ist
kostenfrei.
Neben
Preisträgermodellen für ein Giraffengehege stellt "Querschnitt"
auch mehrere Betonmodelle die Akustik betreffend
und Modelle für einen Fahrradkiosk sowie
bauliche Lösungsansätze alpiner Bauweise aus.
Jury
Frankfurt UAS
Prof. Dipl.-Ing. Bernd Gronert, Lehrbeauftragter für
Darstellende Geometrie
Dipl.-Ing. Harald Peter, Lehrbeauftragter für Modellbau
Andreas Zahn, Studierender im Master Architektur
BDB Hessen
Ing. (grad.) Gerhard Volk, Bauingenieur BDB, Landesvorsitzender
und Vorsitzender der Jury
Dipl.-Ing. Udo Raabe, Architekt BDB, Stellvertretender
Landesvorsitzender
Dipl.-Ing. Udo Meckel, Architekt BDB, Berater Architekten im
Landesvorstand
Dipl.-Ing. Architektur Bettina Gehbauer-Schumacher, Mitglied
BDB, Bezirksgruppe Südhessen-Nassau
Schwerpunkte der Bewertung waren das architektonische
Konzept und die räumliche Qualität der Arbeiten, ob
Studierende eine angemessene Antwort auf die
Aufgabenstellung fanden. Zugleich sollte der avisierte
Neubau einer Besucherterrasse für ein Giraffengehege
IT-gestützt erstellt und in den Plänen leicht verständlich
dargestellt werden. Darüber hinaus galt es, ein
aussagekräftiges Modell zu erstellen, das den Entwurfsansatz
nachvollziehbar widerspiegelt.
Anhand der Kriterien bewertete die Jury die eingereichten
Konzeptionen in drei Runden. Mit der zweiten Runde
verblieben 34 Arbeiten, mit der dritten Runde waren noch
zehn Arbeiten übrig. Die Jury legte die Reihenfolge der zu
vergebenden Preise fest und sprach eine Anerkennung aus.
Den mit 300 Euro dotierten ersten Preis erhielt Birk
Nikolai Kessel für seinen Entwurf, der aus einem
rechtwinkligen Grundriss heraus eine lebendige, differenzierte
Innenstruktur entwickelt. Diese wird sowohl vom Eingang als auch
den Ausblicken, die die jeweiligen horizontalen Ebenen bieten,
unterstrichen. Die hohe räumliche Qualität des Quaders fördert
ein Spiel von Licht und Schatten und ermöglicht den Besuchern
verschiedenartige, attraktive Blicke auf die Giraffen. Für die
Jury wurde die klare Architektursprache insbesondere im Modell
deutlich, wobei sie sich diese Lösung gut in einem Park oder in
einer Landschaft vorstellen kann.
Der zweite Preis und 200 Euro gingen an Wiebke Weigelt.
Hier lobte die Jury den Mut, das Haarkleid einer Giraffe in eine
abstrahierte, dreidimensionale Struktur überführt zu haben. Sie
bewirkt zudem spannende Innenräume, die unter anderem durch
verschiedene Raumhöhen differenziert ausgearbeitet sind. Wie
beim ersten Preis auch ist der Eingang innerhalb des
architektonischen Konzepts pointiert gestaltet und die
Dachterrasse erlaubt den Zoobesuchern unterschiedliche Ausblicke
auf die Giraffen und den gesamten Tiergarten.
Den mit 100 Euro dotierten dritten Preis erhielt
Alexander Lehnert. Mit seinem Konzept schlug er einen Quader
mit abgerundeten Ecken und einer offenen, vertikalen
Lamellenfassade vor. Die klare Struktur nach außen setzt sich im
Inneren fort: Ein sich verjüngender Treppenhauskern erschließt
und gliedert die einzelnen Besucherebenen, deren Ausblicke an
bestimmten Stellen akzentuiert sind. Für die Jury passt die
Gebäudehülle aus Holz mit ihren bogenförmigen Öffnungen beim
Eingang und den Ausblicken gut zu einem Zoo.
Lobende Erwähnung fand zudem der Entwurf von Jannik Fabricius,
da seine Arbeit für die Jury durch hervorragend durchgearbeitete
Zeichnungen hervorsticht.
Vielschichtige Aufgabenstellung
Die Besucherterrassen für das Giraffengehege sollten auf einer
projektierten Grundfläche von fünf auf fünf Metern und mit einer
Höhe von maximal zehn Metern mindestens drei Ebenen für die
Zoo-Besucher anbieten. Auf der Dachfläche war eine zusätzliche
Außenterrasse vorzusehen. Die Entwürfe dazu sollten mit grafisch
ansprechenden als auch technisch korrekten Plänen und einem
Modell (jeweils im Maßstab 1:50) sowie durch eine 3D-Projektion
oder Perspektive und einem digital bearbeiteten Modellfoto
anschaulich auf einem Blatt dargestellt werden, was als
Prüfungsleistung bewertet wurde. Am 11. April bewertete die fachkundige, siebenköpfige Jury die 84
fristgerecht abgegebenen Arbeiten.
Infos zum Bachelor- sowie Master-Studiengang Architektur:
www.frankfurt-university.de/architektur_ba
www.bdbhessen.de/home
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