Fassade

Schematischer Aufbau einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade

Foto (c) Kulturexpress, Vortrag Horst Weidlich vom 23. Februar 2017 im Mosa Flagship Store in der Frankfurter Gutleutstraße

 

Als vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF), auch hinterlüftete Fassade oder vorgehängte Fassade bezeichnet man im Bauwesen eine mehrschichtige Außenwandkonstruktion beziehungsweise Fassade. Charakteristisches Merkmal der vorgehängten hinterlüfteten Fassade ist ein Luftspalt zwischen der wärmegedämmten Außenwand und den auf Abstand dazu montierten Verkleidungselementen. Für die dekorative Hülle stehen zahlreiche natürliche Materialien und Werkstoffe zur Wahl. Profile oder Platten können sowohl verdeckt als auch sichtbar mechanisch an der vormontierten Unterkonstruktion (meist Aluminium oder Stahl, aber auch Holz} befestigt werden. Sichtbare Befestigungselemente, beispielsweise Metallklammern, lassen sich optisch ins Fassaden- bzw. Fugenbild integrieren und, wenn gewünscht, farblich akzentuieren.

 

Schematischer Aufbau         

1. Regenabweisende und dekorative Fassadenverkleidung, 2. Zwischenraum, 3. Dämmraum, 4. Hinterkonstruktion (M 1:10)
 

 

Vorteile von vorgehängten hinterlüftenen Fassaden
 

Trennt man die Wärmeschutzebene von der Wetterschutzebene, lässt sich ein optimales Zusammenspiel beider Ebenen erzeugen. Feuchtigkeit, etwa durch Kondensation oder Flugschnee, wird durch die natürliche Luftzirkulation zwischen Hülle und Dämmschicht aus der Konstruktion abgeführt. Die Wärmedämmung bleibt trocken und dauerhaft zuverlässig. Der kontinuierliche Luftaustausch und der Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung sorgen außerdem dafür, dass sich die Außenwände im Sommer deutlich weniger aufheizen. Außerdem können unterschiedliche Dämmstoffe in verschiedenen Dämmstärken eingesetzt werden. Aufgrund dieser Eigenschaften lassen sich mit vorgehängten hinterlüfteten Fassaden hohe Wärmeschutzanforderungen erfüllen. Unabhängig von den aktuellen Witterungsbedingungen unterstützt die Fassade so ein ausgeglichenes und angenehmes lnnenraumklima.

 

Beständig gegen Wettereinflüsse

Vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme bieten einen optimalen Schutz gegen Wettereinflüsse wie Sonne, Regen, Feuchtigkeit und Kälte.

 

Hinterlüftung
Regen- und Kondenswasser werden auf natürliche Weise durch den zirkulierenden Luftstrom in den Zwischenraum abgeleitet sodass das Dämmmaterial nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.

 

Isolierung, Energiekosten- und Klimaregulierung
Hinterlüftete Fassaden mit dekorativer, wetterbeständiger Fassadenverkleidung sorgen in jedem Gebäude für gute physische Eigenschaften und ein angenehmes lnnenraumklima. Die Balance zwischen Dämmung und Hinterlüftung verhindert dabei eine Überhitzung der Räume.

 

Flexibel austausch- und zu 100 Prozent rückbaubar
Die Fassadenverkleidung in einem vorgehängten hinterlüfteten System kann flexibel gelöst und ausgetauscht werden, so dass Instandhaltung, Renovierung und der rückstandslose Rückbau der Fassade möglich ist.

 

 

 Probestück Eckkante der Keramikfassade

 

 

System für eine vorgehängte hinterlüftete Fassade nach DIN 18526

Nicht sichtbare Befestigung mit Hinterschnittankern (zugelassen)

Sichtbare Befestigung mit Klammern (kostengünstiger, Zulassung in Kürze)

1. Unterkonstruktion

2. Vertikales Profil

3. Festpunkt

4. Gleitpunkt

5. Verankerungsgrund

6. Thermisches Trennelement

7. Verankerungselement

8. Mineralische Dämmung

 

 

 

www.mosa.com

 

Siehe auch: Vorgehängte hinterlüftete Fassaden - Neubau Frankfurt School of Finance

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 13. April 2017