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Ladenbau
richtet sich an den Handel, dessen erstes Anliegen ist, Geld zu
verdienen. Daran orientiert sich die Bauweise. Es
gibt unterschiedliche Herangehensweisen. An der Wand oder im
Mittelraum sind nur zwei Lokalisationen, die zu nennen wären.
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Die strategische Ausrichtung ist entscheidend, im Vordergrund
steht stets das Produkt und seine Präsentation. Ziel ist es, den
digitalen POS zu treffen. Für jedes Produkt gilt es, diesen
herauszufinden, um Voraussetzungen für den Verkauf zu schaffen.
Im weitesten Sinne bilden Läden immer eine Art Interieur, das
ist eine geschlossene Einheit, die überwiegend im Inneren von
Räumen stattfindet. Gelegentlich kommen diese auch in der
näheren Umgebung von Gebäuden vor, wie an Außenständen und Buden
auf Märkten abzulesen ist. Auf solchen dient oftmals der große
Schirm als Überdachung.
Begleitet werden die fotografischen Darstellungen im Buch durch
einfache Grundrisse, die neben angestellt sind und sehr
hilfreich bei der Vermittlung eines Standpunkts Orientierung
geben. Was zugleich eine Übersicht auf das Geschehen erlaubt und
somit eine Brücke zum Verständnis des Lesers hat. Beispielsweise
die Kassenzone, die unmittelbar zum Ladenbau gehört, wird
durch mehrere Aufbauten extraordinär positioniert. Sie ist das
Ziel, wohin der Kunde am Schluss gehen soll, um die Ware, das
Produkt zu erwerben. Solche Aufbauten im Ladenbau bestehen
überwiegend aus einer mehr oder weniger schlichten Theke im
Vordergrund und verschiedenen Regalaufbauten im Hintergrund. Die
Theke dient dazu, um den Geldverkehr zu regeln und die Ware auf
den Tisch zu legen. Schon der griechische Begriff "Trapez"
deutet auf eine Fläche oder Bank hin. Auf der Verkäuferseite an
der Theke verbergen sich zahlreiche Schubladen oder Schubfächer
in Hüfthöhe, um dort für den Verkauf notwendige Utensilien
vorrätig zu halten.
Zum Ladenbau gehören aber auch Umkleiden, wie sie in
Kaufhäusern meist zu finden sind. Diese dienen nur dem Zweck, um
sich hinter einem Vorhang zurückziehen und Kleider
auszuprobieren, ob sie passen. In der Umkleide befindet sich ein
Spiegel und Kleiderhaken, um Wäsche abzulegen.
Noch feiner wäre es gewesen, wenn im Buch Klappmodelle montiert oder Bastelbögen zum Ausscheiden und
Zusammenkleben eingelegt wären. Das würde die eigene Kreativität
steigern im Umgang mit dem Laden. Schließlich wird Wert auf
Details gelegt. Das passende Briefing ist nur eine
Bedingung, die das Konzept hergeben sollte. Geschichte,
Hintergrund zu erwähnen sind immer aussagekräftig im Laden. Vom
Suchen und Finden lautet bezeichnenderweise die Forderung an das
Geschäft.
Insofern handelt es sich hier nicht nur um bauliche
Zusammenhänge, die aufgezeigt werden, sondern auch um
soziologische Komponenten, die Technik der Umsetzung betreffende
Belange. Zum Beispiel die Beleuchtung spielt eine
wesentliche Rolle bei der Präsentation aller Produkte mitsamt
seiner Einrichtung. Wo welche spots was in Szene setzen, ist
eine eigenes Fachgebiet. Besonders geeignet ist der Band auch
für Dekorateure, Innenraumgestalter und Techniker
verschiedenster Ausrichtungen.
Themen wie Brandschutz werden behandelt.
Grundrissplanung und Kundenlauf sind Bestandteil
dieser Überlegungen.Viele große Namen und Adressen,
repräsentativ und mit internationalem Couleur, werden für
gelungenen Ladenbau aufgeführt. Insofern bezeichnet das Gezeigte
Fashion house pur.
Eine Buchrezension von Kulturexpress
Ladenbau in der Praxis
Inspirationen und Erfahrungsberichte
von Michaela Neugebauer
Editon Detail, 1. Auflage (Dez. 2016)
Deutsch
144 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Diagrammen und
Zeichnungen
Softcover
Format 23 x 29,7 cm
ISBN 978-3-95553-334-2
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