Meldung:
Greenpeace Deutschland |
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Mit dem Linienbus durch die radioaktive
Sperrzone Fukushima: "Inside mit Stefan Gödde" gesendet
am Montag, 22. August 2016, um 22:10 Uhr auf ProSieben
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Nach
Angaben von Greenpeace soll die Evakuierungszone um den
havarierten Atomreaktor von Fukushima aufgehoben werden. Damit gefährdet
die Regierung Menschen, die ab kommenden Monat zurück in ihre
verstrahlten Häuser ziehen sollen. Das ist das Ergebnis von
tausenden Messungen, die Greenpeace-Aktivisten im November 2016
in Iitate in der Präfektur Fukushima vorgenommen haben.
Dabei wurden erstmals
verschieden Messmethoden miteinander kombiniert. Die japanische
Regierung unterstützt mit dem geplanten Ende der Evakuierung den
Betreiber des AKW Tepco, der dann keine Entschädigung mehr an
die betroffene Bevölkerung zahlen muss. „Das muss aufhören, die
Menschen müssen finanziell entschädigt werden, wenn sie sich
gegen einen Rückzug in die belasteten Gebiete entscheiden“,
fordert Heinz Smital, Kernphysiker und Atomexperte von
Greenpeace.
Messungen von
Greenpeace zeigen höchste Radioaktivität in Bodennähe
Die intensiv untersuchten Häuser liegen kilometerweit
voneinander entfernt und haben eins gemeinsam: Der von der
Regierung durch Dekontamination angestrebte Wert von 0,23
Mikrosievert pro Stunde (µSv/h) in einem Meter Höhe über dem
Boden wird auf allen Grundstücken massiv überschritten. Die
Messmethode der japanischen Regierung orientiert sich an der
Situation von Arbeitern in Atomkraftwerken.
Greenpeace-Aktivisten haben neben der systematischen Messung
auch am Boden gemessen, da dort in der freien Natur die höchsten
Strahlungswerte auftauchen. Radioaktive Partikel sammeln sich
bspw. in Pfützen oder anderen sogenannten Hot Spots. Bei vier
Häusern haben die Aktivisten Strahlenwerte von mehr als 10 µSv/h
in 10 cm Höhe gemessen. Diese Kontaminationen sind vor allem für
Kinder relevant, die am Boden spielen.
Die Greenpeace-Aktivisten haben die radioaktive Strahlung vor
Ort mit Langzeitdosimetern, Bodenmessungen, Echtzeitmessungen
und Analysen von Bodenproben untersucht. Sieben Häuser, die über
die Region verteilt liegen wurden intensiv untersucht. „Jede
Woche einmal zum Röntgen der Lunge gehen, oder zurück in die
verstrahlten Häuser ziehen. Die Strahlendosis ist ungefähr die
gleiche und deshalb muss die Evakuierung bestehen bleiben“, sagt
Heinz Smital,
Das AKW Fukushima Daiichi war vor sechs Jahren am 11. März
2011 von einem schweren Erdbeben und Tsunami getroffen worden.
Es kam zu Kernschmelzen in drei Blöcken, Explosionen und
Radioaktivität wurde massiv freigesetzt. Etwa 160.000 Menschen
mussten daraufhin ihren Wohnort verlassen.
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