Meldung: Bau- und
Liegenschaftsbetrieb NRW |
Visualisierungen: Gerber Architekten,
Dortmund |
Seit
Mitte Januar 2017 laufen im naturwissenschaftlichen Zentrum der
Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) die Bauarbeiten
für das neue Forschungsgebäude „Multiscale Imaging Centre“ (MIC).
Hier vereinen WWU-Forscher in Zukunft ein breites Spektrum
biomedizinischer Bildgebungsverfahren und untersuchen damit das
Verhalten von Zellen in Organismen. Der Bau- und
Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) realisiert das rund 63
Millionen Euro teure Bauprojekt für die WWU. Das technisch
hochmoderne Gebäude soll bis Mitte des Jahres 2019
fertiggestellt sein.
Das Forschungszentrum entsteht an der Röntgenstraße in
unmittelbarer Nachbarschaft zum Max-Planck-Institut für
molekulare Biomedizin und dem Center for NanoTechnology (CeNTech).
„Der Neubau rund um die bildgebenden Geräte erfordert besondere
bauliche Vorkehrungen“, erklärt Markus Vieth, Leiter der
Niederlassung Münster des BLB NRW, „beispielsweise für ein
schwingungsempfindliches Mikroskop.“ Darüber hinaus müssen
Präzisionskälte und Dampferzeuger untergebracht werden, auch
bedarf es besonderer Abschirmungsmaßnahmen für einen
Teilchenbeschleuniger.
Bereits heute nehmen Forscher des WWU-Exzellenzclusters „Cells
in Motion“ mit Mikroskopen und Tomographen täglich Bilder auf,
die ein besseres Verständnis von Zellvorgängen im gesunden und
erkrankten Organismus ermöglichen – von der einzelnen Zelle und
ihren Bausteinen bis zu Geweben und ganzen Organen. Diese
Methode, Bilder von Strukturen verschiedener Größenordnungen zu
erzeugen – auf Englisch „multiscale imaging“ – gibt dem MIC
seinen Namen. „Mit unserem eigenen Gebäude haben wir die
strukturelle Grundlage dafür gelegt, das Forschungskonzept des
Exzellenzclusters langfristig an der WWU zu etablieren“, sagt
Prof. Michael Schäfers, Sprecher des MIC. Im Forschungsneubau
rücken Experten verschiedener Fakultäten noch näher zusammen.
Der
Entwurf für das Gebäude stammt aus dem Dortmunder Büro „Gerber
Architekten“. Auf einer Hauptnutzfläche von rund 5700 m² sollen
etwa 260 Mitarbeiter unter einem Dach gemeinsam forschen. Der
Architektenentwurf sieht ein rechteckiges, drei- bis
fünfgeschossiges Gebäude mit Laboren, Büros und Seminarräumen
vor. Die unterschiedliche Anzahl an Stockwerken ergibt sich aus
der abfallenden Topographie und nimmt Bezug auf die angrenzende
Bebauung. Der äußere Eindruck des kompakten, abgestuften
Baukörpers wird durch einen hervorkragenden Eingangsbereich,
breite Fensterbänder und eine regionaltypische Klinkerfassade
geprägt sein.
Die Baukosten übernehmen der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen
und die WWU Münster. Im Juni 2014 hatten sich Bund und Länder
nach einer entsprechenden Empfehlung des Wissenschaftsrats auf
den Bau des Forschungsgebäudes geeinigt.
www.uni-muenster.de/Cells-in-Motion/de/
|