Energetisches Bauen und Sanieren steht bei der
KfW hoch im Kurs. Diese waren im Jahr 2016 auch wieder richtig
zugeschnitten, wie Dr. Günther
Bräunig am 1. Februar
verlautbaren ließ, der an dieser Stelle für den erkrankten
KfW-Vorstandsvorsitzenden Dr. Ulrich Schröder eingesprungen war
und über die Jahresbilanzen der Bank berichtete.
Die
KfW Bankengruppe verzeichnete im Jahr 2016 eine sehr hohe
Nachfrage nach ihren Finanzierungsprodukten. Die Förderzusagen
sind auf ein Gesamtvolumen von 81 Mrd. Euro gestiegen (2015:
79,3 Mrd. Euro, +2 Prozent). Das inländische
Fördergeschäft konnte mit einem Zusagevolumen in Höhe
von 55,1 Mrd. Euro (2015: 50,5 Mrd. Euro, +9 Prozent)
Wachstumsimpulse für die deutsche Wirtschaft setzen. Der Anstieg
ist insbesondere auf die sehr starke Nachfrage bei
Wohnungsbaufinanzierungen bei gleichzeitig robuster gewerblicher
Finanzierungsnachfrage zurückzuführen.
Im Segment energieeffizientes Bauen wurden 2016 rund eine
halbe Millionen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert, wie
Bräunig hervorhob. Erwähnt wurde die Habitat III Konferenz,
nach der die zunehmende Urbanisierung besser gestaltet werde.
Das Thema Wohnungsbau ist ungebrochen aktuell.
Dr. Ingrid Hengster,
auf dem Foto, berichtete über das
Förderungsprogramm "Altersgerechtes Umbauen", für das in 2017
insgesamt 125 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden. Wobei für
den barrierefreien Umbau 75 Mio. Euro anfallen und 50 Mio. Euro
für Maßnahmen zum Einbruchschutz an Förderung zur Verfügung
gestellt werden. Gemeint sind der Einbau einbruchsicherer Türen
oder Fenster, die mit entsprechenden Merkmalen ausgestattet sind. Die Summe, die für Einbruchschutz ausgegeben
werde, habe sich im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht. Diese
Erhöhung wird mit der starken Konjunktur im Bereich Wohnungsbau
begründet. Der Einbruchschutz kann online beantragt werden, hieß
es dazu. Beim Schutz vor Einbrüchen werden Mindestinvestitionen
in Höhe von 2.000 Euro vom Antragsteller eingefordert, der dann
mit 10 Prozent, also 200 Euro Mindestzuschuss rechnen kann, wie
KfW-Vorstand Hengster an einem Rechenbeispiel erläuterte.
Der Bau energieeffizienter Häuser gebe den Markt quasi vor.
Ingrid Hengster bezeichnete das Programm deshalb als Branding
KfW-Energieeffizienzhaus. Man überlege schon, sich das Branding
mit einem Patent schützen zu lassen, so gut seien die
energieeffizienten Häuser der KfW angelaufen.
Die KfW bemühe sich außerdem "ein Dach über den Kopf für
Flüchtlinge zu schaffen", wie KfW-Vorstandsmitglied Dr. Günther Bräunig,
auf dem Foto, betonte. Die DEG
sei in der Flüchtlingshilfe aktiv. Rund 50.000
Flüchtlingsunterkünfte seien auf diesem Weg geschaffen und mit
Geldern der KfW finanziert worden. Somit sei bezahlbarer
Wohnraum geschaffen worden.
Das Geschäftsfeld Kommunal- und Privatkundenbank /
Kreditinstitute erreichte ein Neugeschäftsvolumen von
33,7 Mrd. Euro (2015: 30,1 Mrd. Euro). Insbesondere im
Förderschwerpunkt Wohnen zeigte sich eine sehr
hohe Dynamik. Die Zusagen erreichten ein Volumen von 20,8 Mrd.
Euro (2015: 16,5 Mrd. Euro), wobei allein im Programm
Energieeffizient Bauen über 11 Mrd. Euro (2015: 7,0 Mrd. Euro)
ausgereicht wurden. Die starke Neubaukonjunktur und das
Zinsumfeld setzten dauerhaft starke Impulse für die Nachfrage.
In der Infrastrukturfinanzierung wurden 4,1
Mrd. Euro (2015: 5,0 Mrd. Euro) zugesagt. Wie schon im Vorjahr
war die Sonderfazilität Flüchtlingsunterkünfte mit knapp 450
Mio. Euro (2015: 1 Mrd. Euro) nochmals ein maßgeblicher Faktor.
Im Zuge der akuten Maßnahmen wurden die 1,5 Mrd. Euro zügig
ausgeschöpft. Zudem besonders erfreulich: Die kommunale Umwelt-
und Klimaschutzförderung verdoppelte sich gegenüber 2015 von 378
Mio. Euro auf 745 Mio. Euro.
Die DEG, Deutsche Investitions- und
Entwicklungsgesellschaft, ein Tochterunternehmen der KfW,
erzielte im vergangenen Geschäftsjahr das höchste Neugeschäft
ihrer fast 55jährigen Firmengeschichte. Für Investitionen
privater Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern sagte
sie 2016 Finanzierungen in Höhe von rund 1,6 Mrd. Euro und damit
46 Prozent mehr als im Vorjahr zu (2015: 1,1 Mrd. Euro). Einen
Schwerpunkt bildeten erneut Finanzierungen für kleine und
mittlere Unternehmen: Mit 871 Mio. Euro ging mehr als die Hälfte
der Neuzusagen an den Mittelstand. Für deutsche Unternehmen,
einem strategischen Schwerpunkt, sagte die DEG mit 253 Mio. Euro
fast doppelt so viel wie im Vorjahr zu. Mit 316 Mio. Euro
entfiel ein Fünftel der Neuzusagen auf Investitionen in
Subsahara-Afrika.
"Die Entwicklungen im USA- und UK-Geschäft gelten zum
aktuellen Zeitpunkt als nicht vorhersehbar", sagte Bräunig
weiter. Die Zusagen im internationalen Geschäft
liegen mit 24,9 Mrd. EUR auf einem stabilen Niveau (2015: 27,9
Mrd. EUR). Die Finanzierungen und Förderungen der
Entwicklungszusammenarbeit verzeichnen ein sehr gutes Jahr (8,8
Mrd. EUR). Die Finanzierungen der KfW IPEX-Bank als Spezialist
für Export- und Projektfinanzierungen haben sich mit 16,1 Mrd.
EUR nach dem Ausnahmevorjahr wieder normalisiert.
Bericht von der KfW-Jahresauftaktpressekonferenz am 01.
Februar in Frankfurt am Main, Kulturexpress
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