Meldung: Stadt Frankfurt am Main
(pia) |
Spatenstich mit Christof Engel, Michael
Schumacher, OB Peter Feldmann und Frank Junker |
Frankfurter
Modellprojekt: Spatenstich für 46 Wohnungen im kostengünstigen
Wohnungsbau. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro
schneider+schumacher realisiert die ABG Frankfurt Holding in
Oberrad jetzt einen Neubau, in dem die Nettokaltmiete maximal
zehn Euro je Quadratmeter betragen wird.
Am Freitag, 6. Januar, setzten Oberbürgermeister
Peter Feldmann, ABG Geschäftsführer Frank Junker und Professor
Michael Schumacher den Spatenstich für zwei Wohnhäuser mit
insgesamt 46 Wohnungen, die im „Frankfurter Modell“ umgesetzt
werden.
„Die ABG setzt einmal mehr Maßstäbe im Wohnungsbau“, würdigte
OB Peter Feldmann das Projekt, von dem er sich eine
„Signalwirkung für den Wohnungsbau in Frankfurt“ erhofft. „Wir
müssen die Kostenspirale, die die Baupreise immer weiter nach
oben treibt, bremsen, damit Wohnraum in der Stadt bezahlbar
bleibt.“ Mit dem Wohnungsneubau in Oberrad werde die Theorie des
kostengünstigen Bauens „nicht nur im Kopf erdacht, sondern in
der Praxis sogar ohne Inanspruchnahme von Fördermitteln in einem
konkreten Projekt bewiesen“, so das Stadtoberhaupt weiter.
„Preiswert
bauen heißt nicht billig bauen“, betonte ABG-Geschäftsführer
Frank Junker beim Spatenstich für den Neubau, der jetzt an
der Ecke Gräfendeichstraße und Im Wiener in Oberrad errichtet
wird. Die ABG als Bauherr setze bei diesem Projekt gemeinsam mit
den Architekten, Tragwerksplanern und Gebäudetechnikern ein
Experiment um, mit dem aufgezeigt werden soll, „wie ein
Wohnungsneubau bei heutigen Rahmenbedingungen qualitativ
hochwertig und energieeffizient aber dennoch preisgünstig
dargestellt werden kann. Dabei wird nicht an der
Energieeffizienz gespart, denn der Neubau erfüllt höchste
Energiestandards und führt zu sehr niedrigen Nebenkosten für die
Mieter“.
Mit der Zielvorgabe, eine Nettokaltmiete von maximal zehn Euro
je Quadratmeter zu erreichen, habe man die Messlatte für die
Planer und Ingenieure sehr hoch gelegt, so Junker. Dieser
Mietpreis liege rund 20 Prozent unter den üblichen Preisen bei
Neubauten der ABG und etwa 33 Prozent unter den in Frankfurt am
Main auf dem freien Wohnungsmarkt ebenfalls realen Preisen.
„Dabei haben wir nach Marktbedingungen kalkuliert“, so der
ABG-Chef. Das Grundstück wurde „zum Bodenrichtwert nach
aktuellem Stand“ angesetzt. Es würden auch keine Fördermittel in
Anspruch genommen.
„Die
Treppenhäuser bei beiden Gebäuden liegen außen, dadurch
reduzieren wir das Bauvolumen, das beheizt werden muss, und
sparen Baukosten, weil die Treppe nicht eingehaust werden muss“,
erläutert Prof. Michael Schumacher, Inhaber des
Architekturbüros schumacher+partner, das realisierte Konzept zum
preisgünstigen Bauen. Einsparungen konnten auch durch „serielles
Bauen“ realisiert werden. Die 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen basieren
auf Standard-Modulen, die sich reihen und stapeln lassen. In den
beiden Gebäuden mit drei beziehungsweise vier Vollgeschossen,
von denen eines eine Tiefgarage mit 32 Stellplätzen hat, tragen
außerdem „einfache Konstruktionsprinzipien, reduzierende und
kurze Technikleitungen, eine optimierte Haustechnik, die
Wiederholung von Bauelementen wie Treppen und Fenstern sowie
einfache statische Prinzipien“ dazu bei, dass die Baukosten
gesenkt werden konnten, so Schumacher.
Beheizt werden die Wohnungen in Oberrad mit
Gas-Brennwerttechnik. Solarmodule auf dem Dach sowie eine
Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgen für hohe
Energieeffizienz, geringe Emissionen und damit niedrige
Nebenkosten für die künftigen Mieter, die zum 1. April 2018
einziehen können. Die Fertigstellung ist zum 1. Februar 2018
geplant. Alle Wohnungen an der Adresse Im Wiener 44 sind mit
Balkon ausgestattet und auch wer kein eigenes Auto hat, ist
mobil: Direkt vor dem Haus ist ein Carsharing-Parkplatz geplant.
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