Meldung:
Berufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft |
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Immer
mehr Baustellen werden auch im Winter betrieben. Möglich wird
das durch ein milderes Klima oder - bei Eis und Schnee - durch
neue Baustoffe und Technologien. Doch für Beschäftigte gibt es
viele Unfallgefahren und Erkrankungsrisiken. Darüber informierte
die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) am 02.
Januar 2017 in Berlin.
Viele
schlimme Verletzungen ereignen sich bei Glätte und Schnee auf
den Verkehrswegen der Baustellen, auf Gerüsten, Laufstegen und
Treppen sowie bei Wartungsarbeiten auf vereisten Maschinen.
Gefahren drohen zudem von nicht durchsturzsicheren Lichtbändern
auf Dächern, die bereits bei einer dünnen Schneedecke nicht mehr
erkennbar sind. Fast 23.000 zum Teil schwere Arbeitsunfälle
geschahen im letzten Winter - Dezember 2015 sowie Januar/Februar
2016. Über 5.000 davon waren Stolper-, Rutsch- und Sturzunfälle.
Das ergab eine vorläufige Auswertung der BG BAU.
Deshalb
rät die BG BAU, auf Verkehrswegen und Arbeitsplätzen Schnee
rechtzeitig zu entfernen und bei Vereisungen abstumpfende und
auftauende Mittel einzusetzen. Gerüste, Laufstege und Treppen
müssen geräumt und gestreut und sichere Verkehrswege sollten
nicht verlassen werden. Eine oft unterschätzte Risikoquelle ist
in der dunklen Jahreszeit auch die mangelhafte Beleuchtung auf
Baustellen. Es sei wichtig, Verkehrswege blendfrei mit
mindestens 20 Lux auszuleuchten. Für Arbeitsplätze sind je nach
Tätigkeit bis zu 500 Lux erforderlich.
Beschäftigte, die bei Nässe und Kälte arbeiten, brauchen zudem
geeignete Kleidung, so die BG BAU, sonst können sie sich schnell
unterkühlen. Häufige Folgen sind Erkältungen sowie chronischen
Krankheiten der Atemwege und Gelenke. Hinweise dazu zeigen sich
erneut im Fehlzeitenreport 2016 der AOK: Demnach lag die
jährliche Arbeitsunfähigkeit im Hoch- und Tiefbau bei 15 Tagen.
Das sind 3,4 Tage mehr als im Schnitt aller Branchen.
Bei
niedrigen Temperaturen mache es Sinn, dass die Berufstätigen
mehrere Lagen Kleidung übereinander tragen: Jacke und Hose aus
Mikrofasern sowie darunter Wäsche aus Fleece-Material, das
Feuchtigkeit aufnimmt und für Wärme sorgt. Auftretende
Feuchtigkeit durch Schwitzen sollte die Schutzkleidung nach
außen leiten können und dabei einen wirksamen Luft- und
Wärmeaustausch zwischen Körper und Umgebung ermöglichen. So
werde laut BG BAU verhindert, dass die Beschäftigten auskühlen.
Über den Kopf wird die meiste Wärme abgegeben. Daher sind an
kalten Tagen Wintermützen als passendes Zubehör zu den
Schutzhelmen eine gute Ergänzung.
Außerdem
müssen sich die Mitarbeiter laut Arbeitsstättenverordnung gegen
Witterungseinflüsse geschützt umkleiden, waschen und wärmen
können. Und in den Pausenräumen soll es mindestens 21 Grad
Celsius warm sein, darauf hat die BG BAU ebenfalls hingewiesen.
Auf kleineren Baustellen bis maximal zehn Beschäftigten sei
dagegen eine mobile Toilettenkabine mit Handwaschgelegenheit
ausreichend. Genügend wäre sonst auch eine Handwaschgelegenheit
in unmittelbarer Nähe. Die mobile Toilettenkabine soll in der
kalten Jahreszeit auch beheizbar sein. Sofern auf solchen
Baustellen vor dem Toilettengang die Wetterschutzkleidung
abgelegt werden muss, sollte auch hier ein Sanitärcontainer mit
ausreichend Ablageplatz zur Verfügung stehen.
www.bgbau.de/winter
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