Medlung: Institut für
Wärme und Oeltechnik e. V., IWO,
Hamburg |
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Drei
Viertel der deutschen Hausbesitzer halten den Plan zur
Energiewende im Gebäudebereich für nicht bezahlbar. Das zeigt
eine neue, repräsentative Umfrage der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK). Rund 70 Prozent der Eigentümer halten
daher massive staatliche Förderung für nötig, um die Klimaziele
zu erreichen. Höhere Steuern für Heizöl und Erdgas lehnt dagegen
eine große Mehrheit (87,5 Prozent) ab.
"Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass sich die Hausbesitzer
hierzulande weniger Sorgen um die Vorreiterrolle Deutschlands in
Sachen Klimaschutz als über die konkrete Umsetzung machen",
erklärt GfK-Experte Herbert Lechner. Eine klare Mehrheit
verbinde mit der Energiewende vor allem den Klimaschutz (71
Prozent), aber lediglich ein Fünftel denke dabei an eine
besondere deutsche Rolle im Vergleich zu anderen Nationen. Mehr
als die Hälfte verknüpft die Energiewende mit dem Energiesparen
durch effiziente Heiztechnik. "Das deutet daraufhin, dass viele
Hausbesitzer die Heizungserneuerung als eine naheliegende
energetische Sanierungsmaßnahme ansehen", sagt Lechner.
In Auftrag gegeben wurde die GfK-Befragung unter rund 3.500
Besitzern von Ein- und Zweifamilienhäusern vom Institut für
Wärme und Oeltechnik (IWO). Dessen Geschäftsführer Adrian
Willig weist darauf hin, dass die Kosten der Energiewende im
Gebäudebereich bislang von der Politik vernachlässigt werden:
"Ein relevanter Beitrag des Gebäudesektors für den Klimaschutz
ist aber nur dann realistisch, wenn die dafür notwendigen
Maßnahmen auch für die Menschen bezahlbar sind. Deswegen ist ein
technologieoffener Wettbewerb um die besten und günstigsten
Lösungen unverzichtbar."
Der Ausstoß von Treibhausgasen (THG) in Deutschland soll bis
2050 im Vergleich zum Jahr 1990 um 80 bis 95 Prozent sinken. Als
Zwischenziel für das Jahr 2030 sieht der "Klimaschutzplan 2050"
der Bundesregierung für den Gebäudebereich eine Minderung von 66
bis 67 Prozent vor. Das Sparen von Energie und der Ausbau der
Nutzung erneuerbarer Energien stehen dabei im Fokus. Langfristig
sollen die Bereiche Industrie, Verkehr und Gebäude ihren
Energiebedarf weitgehend mit Strom aus erneuerbaren Quellen
decken. "Dieser Ansatz unterschätzt die Möglichkeiten, die
bewährte und vor allem bezahlbare Technologien wie die
Öl-Brennwerttechnik auch nach 2030 bieten können", meint Willig.
Mit neuen flüssigen Brennstoffen könnten Öl-Hybridheizungen
zukünftig mit deutlich geringeren Treibhausgasemissionen
betrieben werden. "Öl-Brennwertheizungen, die heute bereits mit
Solarthermie, Holz oder Grünstrom kombiniert werden, können
langfristig eine klimaneutrale Perspektive haben", so Willig.
Für die Hausbesitzer in Deutschland ist die Brennwerttechnik
offenbar für das Erreichen der Klimaschutzziele nicht
verzichtbar. Knapp 70 Prozent sprechen sich für die Beibehaltung
der staatlichen Förderung für den Einbau von Brennwerttechnik im
Falle der Heizungssanierung aus. Ein Einbauverbot von sparsamen
Brennwertheizungen in der Zukunft lehnen rund 72 Prozent der
Hausbesitzer ab.
Neue Ausgabe 4/2016 des IWO-Fachmagazins "raffiniert":
www.zukunftsheizen.de/raffiniert.
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