Meldung:
BF.direkt AG |
Auf dem Foto Prof. Dr. Steffen
Sebastian |
Veröffentlichung
des durch die bulwiengesa AG erarbeiteten BF.Quartalsbarometer
für das vierte Quartal 2016. Die Analyse gibt die Stimmung und
das Geschäftsklima der Immobilienfinanzierer in Deutschland
umfassend wieder.
Das wichtigste Ergebnis: Der Barometerwert hat sich deutlich ins
Positive verändert – von 0,52 auf 2,05. Je höher der Wert, desto
höher ist die Finanzierungsbereitschaft der Banken und desto
besser ist die Versorgung der Immobilienwirtschaft mit Krediten.
Der Quartalsbarometerwert wird aus verschiedenen
Einzelwerten errechnet. Signifikant verbessert hat sich im
vergangenen Quartal die Beurteilung der Neugeschäftsentwicklung.
Insgesamt 50 Prozent der befragten Finanzierer erwartet ein
ansteigendes Neugeschäft (+6,5 Prozentpunkte). Francesco Fedele,
CEO der BF.direkt AG, kommentiert: „Zusammenfassend ist zu
beobachten, dass bei den Finanzierern der Wunsch nach einer
Ausweitung des Neugeschäfts sowie eine Tendenz zu höheren
Risiken besteht. Beides zeigt sich an verschiedenen Antworten
unserer Befragung. So hat gegenüber dem letzten
Quartalsbarometer der ‚Wunsch nach einem großen
Neugeschäftsvolumen‘ (+2,5 Prozentpunkte) und die ‚Maximierung
von Ertrag und Rendite‘ (+1,1 Prozentpunkte) zugenommen.“
Gleichzeitig wurde die Verwendung der Kredite für den
Deckungsstock, für die sehr strenge Vorgaben bestehen, als
weniger wichtig eingestuft (-2,5 Prozentpunkte). „Zu
dieser Verschiebung passt auch eine verstärkte
Finanzierungsaktivität bei Nischenimmobilien“, ergänzt Manuel
Köppel, CFO der BF.direkt AG. Bei den Fragen zur
Finanzierung von Bestandsimmobilien fällt insbesondere auf, dass
Nischensegmente wie Parkhäuser (+1,2 Prozentpunkte), Hotels (+
0,8 Prozentpunkte) und Sozialimmobilien (+0,6 Prozentpunkte)
häufiger genannt werden. Stärker nachgefragt sind auch
Finanzierungen für Mikro-Apartments – und zwar sowohl für den
Bestand (+1,2 Prozentpunkte) als auch für Projektentwicklungen
(+2,5 Prozentpunkte).
Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen punktet vor
allem das Wohnsegment. Neben den schon genannten
Mikro-Apartments gewinnen Wohnimmobilien als
Bauträgerfinanzierung (+2,2 Prozentpunkte) und Wohnimmobilien
für den eigenen Bestand (+1,0 Prozentpunkte). „Im letzten
Quartal konnten wir einen Abfall beobachten, den wir u.a. den
Auswirkungen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie zugeschrieben
haben. Die aktuelle kann so interpretiert werden, dass die
Auswirkungen nicht gravierend und anhaltend sind“, erläutert
Köppel.
Steffen Sebastian, Professor für
Immobilienfinanzierung an der Universität Regensburg und
wissenschaftlicher Berater des BF.Quartalbarometers,
kommentiert: „Diese deutliche Erholung des Gesamt-Barometerwerts
wird auch von mehreren Makro-Faktoren beeinflusst. Einerseits
haben sich viele Befürchtungen nach dem Brexit-Votum, die vor
drei Monaten vielleicht noch die Stimmung gedämpft haben, in den
seither vergangenen Monaten nicht erfüllt. Ein weiterer
positiver Faktor ist, dass bis Ende März 2017 keine Änderung des
„Quantitative Easings“ der EZB zu erwarten ist, da das aktuelle
Programm bis dahin läuft. Dies führt dazu, dass die Finanzierer
für die kommenden Monate gut planen können und am Markt die sehr
positive Einschätzung der Geschäfte – zumindest bis zum
Jahresende – vorherrscht. Eher dämpfend wirken bevorstehende
Regulierungsmaßnahmen. In Deutschland werden derzeit
makroökonomische Instrumente vorbereitet, mit denen der
Gesetzgeber künftige Immobilienblasen verhindern will. Dies
würde natürlich einen substantiellen Eingriff in die
Immobilienfinanzierung bedeuten.“
Herausgeber des BF.Quartalsbarometers ist die BF.direkt
AG. Die Befragung der rund 130 Finanzierungsexperten und die
Auswertung übernimmt das unabhängige Analyseunternehmen
bulwiengesa AG. Das Projekt wird von Prof. Dr. Steffen Sebastian
wissenschaftlich begleitet.
PDF-Downlaod:
BF Quartalsbarometer Q4 2016
www.bf-direkt.de
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