Meldung:
BNP |
Auf dem Foto Christopher Raabe |
Der
schon seit Längerem zu beobachtende Aufwärtstrend der
Logistikmärkte hält an. Mit einem bundesweiten Flächenumsatz von
5,26 Mio. m² wurde ein neuer Rekord für die ersten drei Quartale
aufgestellt und gleichzeitig erstmals bereits nach neun Monaten
die 5-Mio.-m²-Marke übertroffen. Das hervorragende
Vorjahresergebnis konnte noch einmal um 14 Prozent gesteigert
werden. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real
Estate.
„Verglichen mit dem langjährigen Durchschnitt liegt das Resultat
sogar gut 38 Prozent höher. Das Erreichen der neuen Bestmarke
wurde auch dadurch ermöglicht, dass der Eigennutzeranteil auf
fast 50 Prozent gestiegen ist, wodurch das an vielen Standorten
weiterhin zu geringe Angebot an verfügbaren, modernen
Mietflächen teilweise kompensiert wurde“ , sagt Christopher
Raabe, Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real
Estate GmbH.
In den wichtigsten Logistikmärkten (Berlin, Düsseldorf,
Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München) summiert sich der
Flächenumsatz auf knapp 1,86 Mio. m² und liegt auf dem Niveau
des Vorjahres. Dies ist das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn
Jahre. In den einzelnen Märkten waren aber unterschiedliche
Entwicklungen zu beobachten. Den höchsten Umsatz verzeichnete
Frankfurt mit 469.000 m², was einer Steigerung um 13 Prozent
entspricht und einen neuen Bestwert darstellt. Dazu beigetragen
hat in erheblichem Umfang auch die Großanmietung des
Unternehmens Action über 83.000 m² in Biblis. Zulegen konnten
auch die Märkte Köln mit 145.000 m² (+ 23 Prozent) und Leipzig
mit 174.000 m² (+26 Prozent). In den übrigen Ballungsräumen
wurden etwas geringere Umsätze registriert, wobei die Rückgänge
zwischen 8 und 11 Prozent vor dem Hintergrund der sehr guten
Vorjahresumsätze moderat ausfallen. Klarer Zweitplatzierter ist
Hamburg mit 415.000 m² (-11 Prozent). Mehr als 200.000 m² wurden
auch in Berlin mit 265.000 m² (-8 Prozent) sowie Düsseldorf mit
233.000 m² (-9 Prozent) umgesetzt. In München lag das Ergebnis
gut 11 Prozent niedriger (155.000 m²).
Neuer Rekord außerhalb der großen Standorte –
Breite Nachfragebasis
Besonders dynamisch zeigte sich die Marktentwicklung außerhalb
der großen Standorte, wo das Vorjahresergebnis mit gut 3,4 Mio.
m² um 29 Prozent gesteigert und ein neues Allzeithoch erzielt
wurde. Gleichzeitig konnte erstmals die 3-Mio.-m²-Schwelle
überschritten werden. Im Ruhrgebiet hat sich der Umsatz mit
737.000 m² mehr als vervierfacht, wozu der größte Abschluss des
Jahres von Metro über 220.000 m² in Marl sowie ein
Eigennutzerdeal der Adam Opel AG über 95.000 m² in Bochum
beigetragen haben. Umsatzzuwächse verzeichneten u. a. auch die
Regionen Hannover/Braunschweig (242.000 m²), Karlsruhe (258.000
m²), Münster/Osnabrück (188.000 m²) und Bremen (92.000 m²).
Der bereits im ersten Halbjahr zu erkennende Trend steigender
Neubauanteile hat sich fortgesetzt. Rund 75 Prozent des
Flächenumsatzes entfallen auf diese Kategorie. Verantwortlich
hierfür sind zwei Aspekte. Zum einen sind verfügbare
Mietflächen, insbesondere im großflächigen Segment über 5.000
m², an vielen Standorten Mangelware, sodass Nutzer zunehmend auf
Projektentwicklungen angewiesen sind, um Expansionen durchführen
zu können. Dies hat auch Auswirkungen auf den Eigennutzeranteil,
der auf rund die Hälfte zugelegt hat. Zum anderen wachsen aber
auch die Anforderungen an die Qualität der Flächen, die viele
Bestandsgebäude in der gewünschten Form nicht mehr bereitstellen
können.
Erfreulich ist, dass die drei wichtigsten Branchengruppen
hinsichtlich ihrer Umsatzbeteiligung relativ dicht beieinander
liegen. Hierdurch wird unterstrichen, dass die
Nachfragesteigerung auf einer sehr breiten Basis steht und nicht
von Sondereffekten in einzelnen Bereichen dominiert wird. An die
Spitze gesetzt haben sich Handelsunternehmen, die knapp 36
Prozent zum Ergebnis beitragen. Der schon seit Längerem zu
beobachtende Trend, dass gerade der wachsende Anteil des
E-Commerce zusätzliche Flächennachfrage auslöst, hat sich
fortgesetzt. Auf Rang zwei folgen Produktionsunternehmen, deren
Beitrag sich auf knapp 32 Prozent beläuft, worin sich auch die
insgesamt positive konjunkturelle Entwicklung widerspiegelt.
Vervollständigt wird das Führungstrio erwartungsgemäß von den
Logistikdienstleistern mit rund 27 Prozent, die absolut
betrachtet ein sehr gutes Resultat erzielen, aber anders als in
früheren Jahren nicht mehr die alleinige Hauptstütze der
Nachfrage sind.
In den letzten zwölf Monaten konnte knapp die Hälfte der großen
Standorte steigende Spitzenmieten verzeichnen. Am stärksten fiel
die Zunahme mit gut 4 Prozent in Berlin aus, wo aktuell 4,90
€/m² anzusetzen sind. In München stieg die Höchstmiete um gut 2
Prozent auf 6,75 €/m² und Leipzig verzeichnete einen Anstieg um
rund 1 Prozent auf 4,40 €/m². In allen übrigen wichtigen Märkten
sind die Spitzenmieten im Vorjahresvergleich stabil geblieben.
Zweitteuerster deutscher Standort bleibt Frankfurt mit 6,30
€/m². In Hamburg werden 5,70 €/m², in Düsseldorf 5,40 €/m² und
in Köln unverändert 5 €/m² notiert. Auch die Durchschnittsmieten
haben in einigen Märkten leicht angezogen.
Perspektiven
„Der in den letzten Jahren zu beobachtende Bedeutungszuwachs von
Logistikimmobilien hat sich weiter beschleunigt und die
Nachfrage kontinuierlich steigen lassen. Aus heutiger Sicht
spricht alles dafür, dass sich dies auch im letzten Quartal
nicht ändern wird. Da das Angebot an modernen Bestandsflächen
weiterhin begrenzt ist, werden viele Unternehmen auf
Projektentwicklungen zurückgreifen müssen, um ihren
Flächenbedarf umsetzen zu können. Der Neubauanteil wird
demzufolge hoch bleiben. Für das Gesamtjahr zeichnet sich
bereits heute ein neuer Umsatzrekord ab, der erstmalig die 6
Mio.-m²-Schwelle übertreffen wird“, fasst Christopher Raabe die
Aussichten zusammen.
www.realestate.bnpparibas.de
|