73 Prozent der Schüler, Lehrer, Schulleiter sowie
Architekten und technisch Verantwortlichen bewerten die
Veränderungen an ihrer Schule mit der Note 1 oder 2. Das zeigt
eine aktuelle Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena).
Schulleiter und technisch Verantwortliche sind mit dem
Ergebnis besonders zufrieden. Lehrer und Schüler sehen zum Teil
Verbesserungsbedarf beim sogenannten sommerlichen Wärmeschutz,
der beispielsweise durch außenliegenden Sonnenschutz dafür
sorgt, dass auch an heißen Tagen die Innentemperaturen angenehm
bleiben.
"Neben dem Plus an Komfort sparen die Schulen dank
effizienter Gebäudehülle und Anlagentechnik im Schnitt mehr als
die Hälfte ihrer vorherigen Energiekosten für Heizung und
Warmwasser", sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung. "Planer und Architekten sollten aber die
Aspekte Lüftung und sommerlicher Wärmeschutz frühzeitig
berücksichtigen und durch eine thermische Gebäudesimulation
prüfen und optimieren."
Die Nutzer lobten insbesondere die gestalterische Aufwertung
und die moderne Ausstattung der Schulen nach der Sanierung. Ein
weiterer Pluspunkt: die Akustik in den Räumen, die von 80
Prozent als gut beziehungsweise sehr gut bewertet wird. Eine
Sanierung, die auch die energetischen Aspekte umfasst, sorgt
neben der Energieeinsparung auch für ein besseres Raumklima und
bessere Arbeitsbedingungen.
Umfassendes Erwartungsmanagement sorgt für
Akzeptanz des Vorhabens bei allen Beteiligten
Wichtig für die Zufriedenheit mit der Sanierung ist, alle
Beteiligten rechtzeitig einzubinden. Das gilt neben den
Verantwortlichen in den Kommunen und Schulen vor allem auch für
die Lehrer. Werden sie schon im Planungsprozess nach ihren
Wünschen und Bedürfnissen gefragt und während der Bauphase
kontinuierlich informiert, führt das zu einer stärkeren
Akzeptanz der Ergebnisse.
Zudem ist die Expertise der technisch Verantwortlichen rund
um die neue Anlagentechnik wichtig. Sie sind diejenigen, die bei
Problemen mit der neuen Lüftungsanlage oder der Heizung gefragt
werden. Je besser sie Bescheid wissen, desto höher ist die
allgemeine Akzeptanz. Außerdem kann nur dann das gesamte
Effizienzpotenzial ausgenutzt und optimiert werden. Sie sollten
deshalb von Anfang an in das Sanierungsvorhaben einbezogen und
in die neue Technik eingewiesen werden.
In einigen Schulen stieg nach Abschluss der Arbeiten der
Stromverbrauch, teilweise bedingt durch die Lüftungstechnik,
aber auch durch neue technische Ausstattungen wie zum Beispiel
neue Computer oder interaktive Whiteboards. Bereits im Vorfeld
der Sanierung sollte daher über zu erwartende Kosten informiert
werden - neben Stromkosten beispielweise auch Kosten für die
Wartung der Technik. Das sorgt für eine größere Akzeptanz bei
den Verantwortlichen, beispielweise in den Kommunen.
Architekt hat Schlüsselrolle bei Moderation
verschiedener Interessen inne
Der Architekt plant nicht nur alle Sanierungsmaßnahmen,
sondern wägt im gesamten Prozess auch die verschiedenen
Interessen der Baubeteiligten und der Nutzer des Gebäudes ab.
Seine Bedeutung als Moderator ist bei großen Sanierungsprojekten
wie einer Schule folglich besonders groß, um eine möglichst
große Zufriedenheit aller Akteure zu erreichen.
In den Interviews betonten Architekten und Planer, dass
eine gezielte Auswahl des Teams für Planung und Umsetzung
hilfreich ist. Bauteams, die sich bereits aus anderen Projekten
kennen, können reibungsloser und vertrauensvoller
zusammenarbeiten als solche, die von externer Stelle
zusammengeführt werden. Hier ist die kommunale Vergabepraxis
gefordert.
Zur Studie
Die Studie wurde vom Institut InWIS Forschung und Beratung im
Auftrag der dena umgesetzt. Die Wissenschaftler befragten in
einer quantitativen Umfrage, gekoppelt mit qualitativen
Leitfadeninterviews, die Nutzer von 20 der 35 Schulen, die im
Rahmen des Modellvorhabens "Niedrigenergiehaus im Bestand für
Schulen" der dena zwischen 2007 und 2013 in zwei Projektphasen
saniert wurden. Dabei lag der Fokus auf der Einschätzung von
Schülern und Lehrern, der Schulleitung und der technisch
Verantwortlichen. Auch die Architekten wurden in die
quantitative und qualitative Befragung einbezogen.
Die dena-Studie "Erfolgsfaktoren der energetischen
Schulsanierung" auf
www.dena.de/schulsanierung
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