US-Notenbank
beschließt vorerst keine Änderung ihrer geldpolitischen
Strategie: Leitzins bleibt auf einem Niveau von 0,25 bis 0,5
Prozent. Ein Zinsschritt wird jedoch noch dieses Jahr erwartet.
Die lockere Geldpolitik der FED und der Europäischen Zentralbank
führt Anfang Oktober zu einem Bestzins für zehnjährige
Hypothekendarlehen von 0,68 Prozent – und erreicht damit ein
neues Rekordtief.
Weiterhin alles beim Alten: keine Erhöhung des FED-Leitzinses
Die Anspannung war an den US-Börsen spürbar gewesen, auch wenn
ein Großteil der Experten davon ausging, dass Janet Yellen, die
Chefin der US-Notenbank (FED), eher vorsichtig agieren und damit
die Anhebung des amerikanischen Leitzinses zumindest vertagen
würde. Was sie auch tat: Der Leitzins bleibt vorerst gleich. Die
Stimmen der so genannten „Tauben“, also jener Marktteilnehmer,
die für eine Fortsetzung der expansiven Geldpolitik
argumentieren, fanden somit erneut Gehör. Zu deren gewichtigsten
Argumenten zählen die stagnierende Inflationsrate und die noch
unsichere Lage am Arbeitsmarkt. Kriterien, wegen der Yellen in
der Vergangenheit die Konjunkturerwartungen zwei Mal in Folge
nach unten korrigieren musste.
Ein Aufschwung scheint jedoch in Sicht: Jüngst berichteten
amerikanische Medien, dass die heimische Wirtschaft in größerem
Maße wachse als aufgrund von Unsicherheiten hinsichtlich des
Präsidentschaftswahlkampfes angenommen. Nun scheint zumindest
dieses Argument ausgehebelt. Außerdem brachte Yellen aktuell den
Ankauf von Unternehmensanleihen ins Gespräch. Die EZB hatte
schon im Juni damit begonnen, Unternehmensanleihen zu erwerben,
um weiter günstiges Geld in den Markt zu pumpen. Damit sollen
die Voraussetzungen für Kredite optimiert werden, um vermehrt
Investitionen zu generieren und auf diese Art die Wirtschaft zu
beflügeln. Anders als in Europa müsste in den USA für den Ankauf
von Unternehmensanleihen jedoch noch eine Gesetzesänderung
erfolgen.
Beachtliche Steigerung der Verbraucherpreise in Deutschland Im
September stieg die deutsche Inflationsrate auf 0,7 Prozent und
damit um 0,3 Prozentpunkte zum Vormonat und rangiert auf einem
deutlich höheren Niveau als im Vorjahr (9/2015: 0,0 Prozent). So
zaghaft diese Entwicklung auch ist, sie könnte als Frucht der
EZB-Politik gewertet werden. Der gewünschte Kreislauf – geringer
Leitzins, günstige Kredite, Unterstützung der Wirtschaft, mehr
Geld im Umlauf – hat eine Erhöhung der Inflation zur Folge. Der
Zielwert der EZB liegt allerdings bei zwei Prozent.
Interessante Entwicklung der Bundesanleihen: Anfang Oktober
wurden Spekulationen laut, nach denen die EZB einen sukzessiven
Austritt aus ihren Käufen von Bundesanleihen plane. Die EZB
dementierte diese Gerüchte. Doch am Markt bleibt ein Stück
Verunsicherung zurück.
Würde sich die EZB aus dem Anleihekaufprogramm zurückziehen
oder auch die US-Notenbank ihre Referenzzinssätze erhöhen,
könnten langfristig die Kurse der Bundesanleihen sinken, ihre
Rendite und damit ihre Zinsen würden steigen, was sich wiederum
auf die Baufinanzierungszinsen auswirkt.
Im September war die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen
erstmals seit Juli wieder im positiven Bereich zu verzeichnen.
Derzeit dotiert sie jedoch wieder im negativen Bereich. Durch
diese Entwicklung - hin zu wieder geringeren Renditen - werden
niedrige Bauzinsen begünstigt.
"Im Oktober finden unsere Kunden nochmals günstigere Zinsen
vor, ein erneutes Allzeittief", kommentiert Stephan Gawarecki,
Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG. "Gerade im vierten
Quartal könnten sich die Notenbanken und auch die Staatsanleihen
bewegen, was sich dann auch wiederum auf die
Baufinanzierungszinsen auswirken würde." Doch der Zusammenhang
zwischen EZB-Leitzins und den Baufinanzierungszinsen sei kein
direkter, und auch eine Veränderung der Renditen der
Staatsanleihen zeige sich nur verzögert, so Gawarecki weiter.
Tendenz
Kurzfristig: leicht schwankend seitwärts
Langfristig: steigend
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