Architektur von Peter Zumthor auf Pfaden norwegischer Industriegeschichte

    Meldung: Visit Norway

     

Norwegens wilde Natur begeistert Reisende seit mehr als 100 Jahren. Während der Industrialisierung im ausgehenden 19. Jahrhundert aber brachte sie für die Menschen oft harte Arbeitsbedingungen mit sich. Das neue Architekturdenkmal Allmannajuvet an der Norwegischen Landschaftsroute Ryfylke greift das Thema auf.

„Haltestellen mit Ausblick“ gehören zu den herausragenden Merkmalen der 18 Norwegischen Landschaftsrouten. Ebenso die „Haltestellen mit Einblick“. Mit der neuen Erlebnisanlage Allmannajuvet ist an der Norwegischen Landschaftsroute Ryfylke in Fjordnorwegen ein modernes Ensemble aus Service-Gebäuden entstanden, deren Charakter ganz die frühere Bergbautätigkeit an dieser Stelle widerspiegelt. Dunkle Farben und rein funktionale Formen korrespondieren mit der Enge der dortigen Schlucht, mit Felsen und industriellen Hinterlassenschaften. In ihrer Schlichtheit erinnern die neuen Gebäude an Arbeitsprozesse unter einfachsten Bedingungen: In den Zinkgruben von Allmannajuvet wurden zwischen 1882 und 1898 rund 12.000 Tonnen Erz gebrochen, die von Menschen und Pferden unter größten Mühen zum Saudafjord hinuntergetragen wurden.

Verantwortlich für die Gestaltung der Anlage, die am 8. September offiziell eingeweiht wurde und aus einem Cafégebäude, Toiletten, einem Ausstellungsgebäude, Wegen und Parkplätzen besteht, ist der Stararchitekt Peter Zumthor. Der für seine kompromisslosen und minimalistischen Arbeiten bekannte Schweizer hat mit Allmannajuvet schon das zweite Projekt für die Norwegische Straßenbaubehörde Statens Vegvesen realisiert. Sein Steilneset Memorial im nordnorwegischen Vardø erinnert an Übergriffe auf Menschen in der Finnmark zu Zeiten der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert.

 



Im kommenden Jahr soll die Anlage von Allmannajuvet an der Ryfylke-Landschaftsroute Ausgangspunkt für Führungen in die alten Grubenanlagen werden.

Aufgrund des schwachen Kronenkurses ist Norwegen für Urlauber aus dem Euro-Raum schon seit rund zwei Jahren um rund zwanzig Prozent günstiger geworden.


Weitere Infos:
www.youtube.com  (Video)
www.nasjonaleturistveger.no

 

    

 

   

 

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 15. September 2016