Das Haus zum
Selbstausbau - statt auf reine
Fertigbau- oder Modulbauweise setzt
das Projekt "Grundbau und Siedler"
auf das Prinzip der baulichen
Selbsthilfe und des Selbstbaus. So
können sich auch Familien mit
kleinerem Einkommen durch
Eigenleistungen Wohneigentum
schaffen. Ein Projekt, bei dem sich
intelligente Planung und
kostengünstige Umsetzung, gepaart
mit nachhaltigen flexiblen
Nutzungsmöglichkeiten vereinen.
Kostengünstig und trotzdem
hochwertig. Bei dem experimentellen
Ansatz von BeL Sozietät für
Architektur aus Köln steht der
Selbstbaugedanke im Vordergrund, der
es zukünftigen Nutzern ermöglicht,
das Gebäude schrittweise nach ihren
Bedürfnissen zu bauen.
Das Gebäude wird in zwei
Bauabschnitten realisiert: Im ersten
Schritt wurden den künftigen
Bewohnern die Konstruktion, die
tragenden Decken, Außenwände und die
Anschlüsse für den
gebäudetechnischen Ausbau zur
Verfügung gestellt - sozusagen der
Grundbau als tragendes Skelett mit
allen Installationssträngen und dem
Treppenhaus.
Im zweiten Schritt können die
späteren Bewohner selbst Hand
anlegen und ihre Wohnungen
errichten, die Grundrisse gestalten
und einen unmittelbaren Bezug zu
ihrer ganz eigenen Wohnung gewinnen.
Dabei kann das Gebäude schrittweise
nach den persönlichen Bedürfnissen
entstehen. Auch individuelle
Nutzungsveränderungen - zum Beispiel
durch Familienzuwachs oder einen
Nutzerwechsel - sind im Konzept
vorgesehen. Möglich macht dies die
Unabhängigkeit der einzelnen
Wohnungen von der Tragstruktur und
den benachbarten Geschossen.
Das Prinzip des Siedlers wird bei
"Grundbau und Siedler" sowohl im
Eigentums- als auch im
Mietwohnungsbereich angeboten.
Nachhaltige
Flexibilität für Siedler
Welcher Raum als Bad, Küche oder
Schlafzimmer genutzt wird, ist nicht
festgelegt. Das Grundrisssystem
bietet also größtmögliche
Flexibilität zudem versprechen sich
die Architekten von dieser Methode
eine deutliche Preisreduzierung.
Im Erdgeschoss liegen die
Stellplätze und Abstellräume, die
den Siedlern auch als Werkstätten
dienen. In den Obergeschossen können
je nach Größe bis zu drei Wohnungen
pro Geschoss entstehen. Erreichen
kann man diese über ein zentrales
Treppenhaus sowie einen Fahrstuhl,
der auch größere Lasten
transportieren kann. Falls die
Wohnung doch zu klein wird, stehen
außerdem überdachte Außenräume und
Reserveflächen für Weiter-, Um- und
Ausbauten zur Verfügung, die offene
Grundstruktur bietet so eine
flexible und auf die künftigen
Bewohner angepasste Nutzung über
einen längeren Zeitraum. Die
Energieversorgung erfolgt über den
Anschluss an das Nahwärmenetz
Energieverbund Wilhelmsburg Mitte.
Die Wohneinheiten unterschreiten
dabei die Anforderungen der
Energieeinsparverordnung EnEV 2009
um ganze 30 Prozent.
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