Erscheint am: 16.08.2016

Von Angesicht zu Angesicht (1. Aufl. 2016) Begegnung mit Obdachlosen von Peter Wunsch

    Bucheinband  Vier Türme Verlag

    

Ein spannendes Buch von und über einen, der jeden Tag neu auszieht, um Gott im Nächsten zu finden und der zeigt, wie wir Menschen, die am Rand unserer Gesellschaft leben, auf Augenhöhe begegnen können.

 

„Bei einem Buch über wohnungslose Menschen erwartet man vielleicht, dass die besonderen sozialen Probleme beschrieben werden, um dann am Ende zur verstärkter Solidarität aufzurufen. Manche hätten vielleicht auch gerne einen Reiseführer zur Hand für persönliche Abenteuer auf der Straße, wie wenn man zu unbekannten Bergregionen aufbricht. Doch es ist kein Buch ,So kannst du glücklich werden bei den Armen' und auch keine Anleitung, wie Kirche in der Hinwendung zu den Armen wieder erstarken kann. Dies alles hat seine Berechtigung. Mein Hauptanliegen aber ist die Ermutigung zu Begegnungen. Ich will die Welt der Wohnungslosen in Ihre Welt hereinzuholen, damit die Gräben zwischen den Lesern und ihnen aufgeschüttet, und der Abstand so gering wird, dass Sie als Leser leichter denen die Hand reichen können, die so fremd und weit weg zu sein scheinen." - Peter Wunsch, aus dem Vorwort.

 

Der Autor erzählt in diesem Buch zunächst von seinem eigenen Leben und dem recht schwierigen Finden seiner Berufung, vor allem jedoch von seinen Begegnungen mit wohnungslosen Menschen. Hier hat er gelernt, dass Menschen, die auf der Straße leben, sich oft nicht verändern können oder verändern wollen, aber trotzdem oder gerade deshalb Anspruch auf Würde, Respekt und Zuneigung haben, weil ihm in ihnen tatsächlich Gott begegnet.

 

Armut wird oft als soziales Problem thematisiert. Es wird viel analysiert und darüber nachgedacht, wie man Armen Menschen aus ihrer Situation heraushelfen und sie in die Gesellschaft integrieren kann. Offensichtlich wird Armut als Skandal empfunden.

 

Theologen bemühen sich, den Armen einen zentralen Platz im Reich Gottes zuzusprechen. Auch ganz praktisch werden in den Kirchen bis hinunter in die Pfarrgemeinden vor Ort mit viel Engagement soziale Projekte initiiert und Geld gesammelt.

 

Aber all das geschieht meist neben den Betroffenen her, nicht mit ihnen. Dieses Getrenntsein hat seine Gründe, und es ist gut, sich bewusst zu machen, was da abläuft (oder besser: was da nicht abläuft), um dann bei sich selber zu sehen, was man in der Beziehung zu den Menschen ändern möchte, die gar nicht so weit weg von uns und doch so ganz anders leben als wir.

 

 

Peter Wunsch

Von Angesicht zu Angesicht

ca. 160 Seiten, broschiert

ISBN 978-3-7365-0034-1

 

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 29. Juni 2016