Neuer Wohnraum in den „Torpedo-Werken“. Im Frankfurter Stadtteil Rödelheim entsteht das Alex65

Meldung: Detlef Hans Franke, FuP Kommunikations-Management GmbH

           

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in den Torpedo Werken Fahrräder, Motorräder und Schreibmaschinen angefertigt. Ein neues Kapitel wird in den ehemaligen Werksgebäude im Frankfurter Stadtteil Rödelheim aufgeschlagen. In der Alexanderstraße 63-65 entstehen bis Ende 2017 insgesamt 84 hochwertige Eigentumswohnungen. Bauherr ist die Vierte HeBa Immobilien GmbH. Geschäftsführer und Architekt Carsten R. Kulbe legt Wert darauf, bei dieser Revitalisierung eines ehemaligen Fabrikgebäudes die Vorteile der Industriearchitektur mit den Errungenschaften modernster Gebäudetechnologie harmonisch zu verbinden.

 

Frankfurts Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz nannte das Projekt einen großen Schritt auf dem Weg zu einem noch lebenswerteren Stadtteil Rödelheim. „Frankfurt braucht in allen Stadtteilen neuen Wohnraum. Ich freue mich besonders, dass hier ein seit Jahren leer stehendes gewerbliches Gebäude mit neuem Leben erfüllt wird“, so Cunitz.

 

Besichtigung des Atriums: (v.l.n.r.) Carsten R. Kulbe, Architekt des ALEX 65 und Olaf Cunitz, Bürgermeister und Planungsdezernent der Stadt Frankfurt am Main.

 

Für den lichtdurchfluteten Loftcharakter der 84 Wohnungen, von einem bis zu sechs Zimmern, sorgen hohe Decken, bodentiefe Fenster und private Lichthöfe. Ein-Zimmer-Wohnung oder Penthouse-Maisonnette, fast alle Wohnungen im ALEX 65 bieten einen Balkon, eine Loggia oder eine (Dach-)Terrasse. Von der einen oder anderen hat man einen Blick auf die spektakuläre Frankfurter City. Die zwischen 37 und 181 Quadratmeter großen Wohnungen mit individuellen Grundrissen verfügen über eine Fußbodenheizung. An heißen Tagen verringert eine Fußbodenkühlung die Temperatur der Räume um bis zu sechs Grad Celsius. Eine kontrollierte Wohnraumbelüftung sorgt außerdem für frische Luft.

Dank eines Blockheizkraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung und einer durchdachten energetischen Planung entspricht der Primärenergiebedarf des ALEX 65 dem KfW-Effizienzhaus-Standard 100. Wer hier wohnt verbraucht damit besonders wenig Energie. Neben einer Tiefgarage mit 127 Stellplätzen verfügt das das Haus über eine Fahrradgarage für bis zu 180 Räder mit Ladestation und Abstellplätze für Kinderwagen. Durch die barrierearme Gestaltung eignen sich die Wohnungen überwiegend auch für Senioren. Im Erdgeschoss sind sie meist rollstuhlgerecht.

Auch im Außenbereich bietet das Alex65 gegenüber klassischen Neubauten einige Besonderheiten: So bleibt ein in den neunziger Jahren ergänztes Atrium als heller Eingangsbereich und Lichthof für die Bewohner erhalten; und bei Sonnenschein lädt ein geräumiger begrünter Hofpark mit Spielplatz Jung und Alt zum Verweilen ein. Eine Brücke zur urbanen Umgebung schlägt auch ein Feinkostgeschäft mit Bistro, das in die Räume im Eingangsbereich zur Alexanderstraße hin einziehen wird. Kollegräume im Erdgeschoss können in Verbindung mit dem Bistro für private Veranstaltungen sowie für Seminare der Bauakademie und andere wohnungswirtschaftliche Veranstaltungen genutzt werden.

Verwurzelt in einem lebendigen Quartier

Das ALEX 65 entsteht inmitten eines lebendigen Quartiers mit hervorragender Infrastruktur. Schulen und Kitas sowie die Haltestellen des ÖPNV liegen ganz in der Nähe und der schon jetzt vielfältige Einzelhandel und die Gastronomie sind nicht nur weitere Pluspunkte, sie werden ihrerseits auch von den neuen Nachbarn des Alex 65 profitieren. Außerdem sind die Wege zur Nidda oder in die Frankfurter City nicht weit.

Seit die internationale Werbeagentur Leo Burnett 2011 das Gebäude geräumt hat, steht die fast 10.000 Quadratmeter große Immobilie im Frankfurter Stadtteil Rödelheim leer. Als ALEX 65 fügt sich das Gebäude künftig wieder nahtlos in das sympathische Viertel ein und trägt zu dessen Aufwertung bei. Es ist ein lebendiges Beispiel für zeitgeschichtliche Veränderungen des Lebens in der Stadt: zuerst Fabrik, dann Büro und heute lebenswerter Wohnraum.

www.alex65.de           

 

  Zur Geschichte der Torpedo Werke

1896 gründen die Brüder Peter und Heinrich Weil eine Fahrradmanufaktur in Frankfurt-Rödelheim. Mit neun Mitarbeitern produzieren sie in einer 500 Quadratmeter großen Halle Fahrräder, die sich bald als „WeilRäder“ und „Torpedo-Räder“ einen Namen machen. Die Firma übersteht die schwere Krise der deutschen Fahrradindustrie während der Jahrhundertwende und hat 1905 bereits 250 Mitarbeiter und ein Fabrikgelände von 1.800 Quadratmetern. 1906 wird die Produktpalette um Schreibmaschinen erweitert, ab 1908 firmiert das Unternehmen unter dem Namen „Weil-Werke GmbH“. Weitere Fabrik-Neubauten und Erweiterungen entstehen 1912. 1932 wird die Mehrheit der Anteile der Firma, die inzwischen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, von der amerikanischen „Remington Rand Inc.“ erworben.

Luftangriffe zerstören 1944 den Großteil des Hauptwerkes. Bald nach dem Kriegsende wird jedoch wieder produziert. Bis 1957 steigen Umsatz und Beschäftigtenzahlen stetig. 1958 wird schließlich die millionste Schreibmaschine in Rödelheim produziert. Die Fabrik stellt in dieser Zeit die Fertigung von Fahrrädern und Motorrädern ein. Das Unternehmen firmiert zur „Torpedo Büromaschinen AG“ um. Nach mehreren verlustreichen Jahren stellt die Fabrik 1966 die Produktion in Rödelheim endgültig ein.

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 21. Mai 2016