Ausstellungsdauer bis 8. Mai 2016 | |||
22 nominierte Projekte - Tendenzen aktueller Architektur in und aus Deutschland 2015/16
Vorgestellte Projekte: Insgesamt 22 Gebäude nahm die Jury des Jahrbuchs 2015/16 auf, darunter 19 in Deutschland. Das Spektrum der Bauaufgaben war erfreulich breit gestreut. Zwei Einfamilienhäuser im ländlichen Raum sind dabei, die aus dem Bebauungseinerlei hervorstechen: Eines von Bayer & Strobel steht im Saarländischen Ottweiler, das andere ist als eigenes Wohnhaus des Architekten Manfred Lux in Neusäß-Schlipsheim entstanden. Ein weiteres Privathaus, ein provokativ-faszinierender Beitrag zu ressourcenschonendem Bauen und zugleich Aufforderung zur Verhaltensänderung der Bewohner, ist die „Antivilla“ von Brandlhuber + Emde, Schneider bei Potsdam.
Eine spannungsvolle Kombination aus Recycling, Translozierung und Neubau haben Ziegert I Roswag I Seiler im oberbayerischen Schechen umgesetzt. Großstädtischer und abwechslungsreicher Wohnraum ist durch das mehrere Häuser umfassende „Wohnen am Lokdepot“ von ROBERTNEUN in Berlin entstanden. Außerdem, ebenfalls in Berlin, drei Häuser des Ensembles SPREEFELD von Carpaneto / fatkoehl architekten / BAR. Berlin ist zudem mit der neuartigen Shopping Mall Bikini Berlin, dem ehemaligen, durch Hild und K wiedererweckten und ergänzten Bikini-Haus, dem Fellows Pavilion der American Academy von Barkow Leibinger und einer ambitionierten Baumarktfiliale von Müller Reimann Architekten vertreten.
In Blaibach im Bayerischen Wald hat Peter Haimerl mit einem eingegrabenen Konzerthaus der Ortsmitte neues Leben gegeben. Neu zum Leben erweckt wurde auch in Ingolstadt eine ehemalige Güterhalle, die nbundm* architekten, neuburger, borchert und müller ruppig-charmant in ein Jugendkulturzentrum verwandelten. Posthum ist der Abraham Bau von Raimund Abraham in Hombroich fertiggestellt worden.
In Köln haben Kissler + Effgen die Kirche St. Bartholomäus in ein Kolumbarium umgebaut und dem rohen Innenraum durch einen Lichtvorhang aus Maschengitter ein zartes Zentrum gegeben. In Münster ist das ästhetisch, städtebaulich und funktional überzeugende LWL-Museum von Staab Architekten entstanden.
Aus Frankfurt am Main kommen eine Systembau-Kita aus Holzmodulen von MFG Architekten und – prominenter Neuzugang der Skyline – das um- und neugebaute Ensemble der Europäischen Zentralbank mit dem gedrehten, gläsernen Hochhaus von COOP HIMMELB(L)AU.
In Tettnang ist mit dem JosefineKramer-Haus ein Kinder- und Familienzentrum mit bewegter Kubatur von Bächle Meid entstanden. Eine schwierige Aufgabe war es, die Gedenkstätte der Bundeswehr in Potsdam-Geltow für Gefallene der Auslandseinsätze im Kontext mit translozierten Ehrenhainen aus den Einsatzgebieten zu schaffen – die von Rüthnick Architekten sensibel umgesetzt wurde.
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