Ausstellungsdauer bis 8. Mai 2016

22 nominierte Projekte - Tendenzen aktueller Architektur in und aus Deutschland 2015/16

Foto (c) Kulturexpress

 

Vorgestellte Projekte:

BRUNO FIORETTI MARQUEZ, BERLIN
Neue Meisterhäuser, Dessau

BÄCHLE MEID ARCHITEKTEN STADTPLANER, KONSTANZ
Josefine-Kramer-Haus, Tettnang

BARKOW LEIBINGER, BERLIN
Fellows Pavillon der American Academy, Berlin

BAYER & STROBEL ARCHITEKTEN, KAISERSLAUTERN
Wohngebäude, Ottweiler

BRANDLHUBER + EMDE, SCHNEIDER, BERLIN
„Antivilla“ Wohngebäude, Potsdam

SILVIA CARPANETO MIT FATKOEHL ARCHITEKTEN, BARARCHITEKTEN, BERLIN
Wohngenossenschaft Spreefeld, Berlin

COOP HIMMELB(L)AU, WIEN
EZB Ensemble, Frankfurt am Main

HILD UND K, BERLIN
Bikini Berlin

KISSLER + EFFGEN, WIESBADEN
Grabeskirche St. Bartholomäus, Köln

LUX ARCHITECT, NEUSÄSS
Wohngebäude, Neusäß

MGF ARCHITEKTEN, STUTTGART
Kindertagesstätte, Frankfurt am Main

MÜLLER REIMANN ARCHITEKTEN, BERLIN
Fachzentrum, Berlin

NBUNDM* NEUBURGER, BOHNERT UND MÜLLER ARCHITEKTEN, MÜNCHEN
Kulturwerk Halle NEUN, Ingolstadt

PETER HAIMERL.ARCHITEKTUR, MÜNCHEN
Konzerthaus, Blaibach

RAIMUND ABRAHAM †, NEW YORK
Abraham-Bau, Hombroich/Neuss

ROBERTNEUN ARCHITEKTEN, BERLIN
Wohnhäuser am Lokdepot 1, 2, 3, Berlin

RÜTHNICK ARCHITEKTEN, BERLIN
Gedenkstätte „Wald der Erinnerung“, Potsdam

STAAB ARCHITEKTEN, BERLIN
LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster

ZIEGERT|ROSWAG|SEILER ARCHITEKTEN INGENIEURE, BERLIN
„Torfremise“ Wohngebäude und Werkstatt, Schechen

ACKERMANN + RAFF, STUTTGART
High School, Thazin, Myanmar

BEHNISCH ARCHITEKTEN STUTTGART
WIPO-Konferenzgebäude, Stuttgart

KÉRÉ ARCHITECTURE, BERLIN
Krankenhaus, Léo, Burkina Faso
 

Insgesamt 22 Gebäude nahm die Jury des Jahrbuchs 2015/16 auf, darunter 19 in Deutschland. Das Spektrum der Bauaufgaben war erfreulich breit gestreut. Zwei Einfamilienhäuser im ländlichen Raum sind dabei, die aus dem Bebauungseinerlei hervorstechen: Eines von Bayer & Strobel steht im Saarländischen Ottweiler, das andere ist als eigenes Wohnhaus des Architekten Manfred Lux in Neusäß-Schlipsheim entstanden. Ein weiteres Privathaus, ein provokativ-faszinierender Beitrag zu ressourcenschonendem Bauen und zugleich Aufforderung zur Verhaltensänderung der Bewohner, ist die „Antivilla“ von Brandlhuber + Emde, Schneider bei Potsdam.

 

Eine spannungsvolle Kombination aus Recycling, Translozierung und Neubau haben Ziegert I Roswag I Seiler im oberbayerischen Schechen umgesetzt. Großstädtischer und abwechslungsreicher Wohnraum ist durch das mehrere Häuser umfassende „Wohnen am Lokdepot“ von ROBERTNEUN in Berlin entstanden. Außerdem, ebenfalls in Berlin, drei Häuser des Ensembles SPREEFELD von Carpaneto / fatkoehl architekten / BAR. Berlin ist zudem mit der neuartigen Shopping Mall Bikini Berlin, dem ehemaligen, durch Hild und K wiedererweckten und ergänzten Bikini-Haus, dem Fellows Pavilion der American Academy von Barkow Leibinger und einer ambitionierten Baumarktfiliale von Müller Reimann Architekten vertreten.

 

In Blaibach im Bayerischen Wald hat Peter Haimerl mit einem eingegrabenen Konzerthaus der Ortsmitte neues Leben gegeben. Neu zum Leben erweckt wurde auch in Ingolstadt eine ehemalige Güterhalle, die nbundm* architekten, neuburger, borchert und müller ruppig-charmant in ein Jugendkulturzentrum verwandelten. Posthum ist der Abraham Bau von Raimund Abraham in Hombroich fertiggestellt worden.

 

In Köln haben Kissler + Effgen die Kirche St. Bartholomäus in ein Kolumbarium umgebaut und dem rohen Innenraum durch einen Lichtvorhang aus Maschengitter ein zartes Zentrum gegeben. In Münster ist das ästhetisch, städtebaulich und funktional überzeugende LWL-Museum von Staab Architekten entstanden.

 

Aus Frankfurt am Main kommen eine Systembau-Kita aus Holzmodulen von MFG Architekten und – prominenter Neuzugang der Skyline – das um- und neugebaute Ensemble der Europäischen Zentralbank mit dem gedrehten, gläsernen Hochhaus von COOP HIMMELB(L)AU.

 

In Tettnang ist mit dem JosefineKramer-Haus ein Kinder- und Familienzentrum mit bewegter Kubatur von Bächle Meid entstanden. Eine schwierige Aufgabe war es, die Gedenkstätte der Bundeswehr in Potsdam-Geltow für Gefallene der Auslandseinsätze im Kontext mit translozierten Ehrenhainen aus den Einsatzgebieten zu schaffen – die von Rüthnick Architekten sensibel umgesetzt wurde.


Die internationale Landkarte spannt den Bogen dieses Mal vom Nachbarland Schweiz über Burkina Faso nach Myanmar. Behnisch Architekten haben in Genf das WIPO-Konferenzzentrum gebaut, einen beeindruckenden Saal eingeschlossen. Der Verein „Operieren in Afrika“ hat Francis Kéré mit dem Bau eines Krankenhauses in der Provinzhauptstadt Léo beauftragt, das in seiner schon vielfach bewährten modularen Lehmbauweise realisiert wurde. Ebenfalls auf Initiative eines gemeinnützigen Vereins und mit lokalen Materialien, nämlich Holz, Bambus und Klinker, entstand die High School Thazin in Myanmar von Ackermann + Raff.

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 01. April 2016