Schwabinger Tor N10 München - Max Dudler Hochhaus

   Meldung: Max Dudler Presse

In München präsentiert sich als charakteristisches Stadtzeichen aus Stein und Glas. Als erste Realisierung bildet das Büro- und Wohnhochhaus „N10“ den stadträumlichen Auftakt für das neu entstehende Quartier.

 

Bauherr ist die Jost Hurler Unternehmensgruppe, die damit den urbanen Raum zwischen Zentrum und Norden der Stadt verbinden will. Auf der Grundlage des Masterplans von 03 Architekten entwickelt Max Dudler an diesem Standort insgesamt vier Stadthäuser. Der erste, der jetzt in Betrieb gehende Bau ist als freistehendes Turmhaus mit prägnantem, steinernem Fassadenrelief gestaltet. Das neu in Betrieb gegangene Hochhaus N10 bildet den nördlichen Hochpunkt des Quartiers Schwabinger Tor und wirkt als einprägsames Stadtzeichen entlang der Leopoldstraße.

 

Max Dudlers Entwurf bezieht seine ruhige, fast archaische Wirkung aus der Reduktion der architektonischen Mittel auf die Reliefwirkung der Natursteinfassade des Gebäudes. Durch die verdeckte Anordnung der glashaltenden Fensterrahmen sind ausschließlich die Materialien Glas und Stein sichtbar, welche sich in großformatigen Elementen zur Fläche fügen. Die tief eingeschnittenen Fensterleibungen verlaufen angeschrägt jeweils zur rechten oder linken Seite und erzeugen dadurch ein rhythmisiertes Fassadenrelief, dessen plastische Wirkung man mit der Bossierung einer Renaissance- Fassadevergleichen könnte. Vom ruhigen und gleichmäßigen Sockel zieht sich die steinerne Hülle – akzentuiert durch die versetzt angeordneten Freiflächen – in Richtung Himmel.

 

Aufgrund der unregelmäßig eingeschnittenen Loggien und der ausgesprochenen Tiefenwirkung der Fassade erscheint das Gebäude trotz gleichmäßiger Rasterung beweglich und erhält je nach Sonnenstand eine neue Gestalt. Als Fassadenmaterial wurde ein hellbeiger, feinporiger Naturstein gewählt. Der Travertin verleiht dem Haus ein hochwertiges Erscheinungsbild und vermittelt zugleich einen Anschluss an die Bautradition Münchens. Die helle Steinfassade nimmt auf diese Weise die Farbgestaltung der Leopoldstraße auf – etwa die Farben von Friedrich von Gärtners St. Ludwigs Kirche. Die natürliche Farbchangierung der Fassade führt zu einer Lebendigkeit, die durch den speziellen Schliff verstärkt wird: Die gerade Steinseite ist feingeschliffen, während die abgeschrägte tellergestrahlte Seite etwas dunkler erscheint und eine gröbere Textur aufweist.

 

Im Erdgeschoss sind gastronomische Nutzungen angesiedelt. Die 1.–3. Etage dient der Büronutzung, ab der 4. Etageziehen sich Wohnungen mit Loggien bis zum obersten Geschoss, in dem großzügige Dachwohnungen untergebracht sind. Individuelle Zugänge führen zu den privaten Dachterrassen, die einen Panoramablick über München bieten. 2/14 Insgesamt entstehen im neuen Wohn- und Bürohaus 120 Arbeitsplätze und 40 Wohnungen. Im Inneren des Gebäudes bildet die großzügige Empfangshalle den repräsentativen Auftakt.

 

Der Boden in den öffentlichen Nutzungsflächen ist aus einem hellbeigen Betonwerkstein, die zentralen Innenwände der Aufzüge sind mit Holzpaneelen aus Red Cherry verkleidet. Entlang der mondänen Leopoldstraße versammeln sich bedeutende städtebauliche Monumente Münchens: Das Siegestor, die Münchner Freiheit, aber auch die Kunstakademie und der „Walking Man“ von Jonathan Borofsky.

 

Nördlich der Münchner Freiheit entwickelte die Jost Hurler Unternehmensgruppe das neue Quartier Schwabinger Tor als urbanen Auftakt zur Münchner Innenstadt, der zugleich als eigenständiger Stadtteil funktioniert. Unter dem Leitthema „Talente. Teilen. Toleranz.“ greift das Stadtquartier viele Aspekte der Sharing Economy auf. Hier wird gewohnt, gearbeitet, eingekauft und ausgegangen.

 

Durch die leichte Versetzung der neun Gebäude entstehen Freiflächen, die als kleine Gassen und Plätze das Areal durchziehen und vom Weiterdenken der historischen Stadt zeugen. Sie verbinden als autofreie Zonen die urbane, geschäftige Leopoldstraße mit der ruhigen BerlinerStraße im Osten des Stadtquartiers. Derzeit werden im Quartier Schwabinger Tor noch drei weitere Gebäude Max Dudlers umgesetzt. In den kommenden zwei Jahren entwickelt sich hier zusammen mit dem soeben in Betrieb genommenen Hochpunkt Nord ein Ensemble, das stabilisierend und zugleich impulsgebend auf das neue Quartier wirkt.

 

INFOS:

Name des Bauwerks Schwabinger Tor N10

Standort Leopoldstraße 180, D-80804 München

Bauherr/Bauherrenvertretung Jost Hurler Beteiligungs und Verwaltungs GmbH & Co. KG Nutzer/Nutzung Jost Hurler Beteiligungs und Verwaltungs GmbH & Co. KG

Bauvolumen

NF: 5.940 m²

BGF: 8.870 m²

BRI: 30.900 m³

Planungs- und Bauzeit Januar 2011 bis Februar 2016

Architekt Max Dudler Oranienplatz 4, D-10999 Berlin

Projektleiter Isabell Klunker, Silke Meier zu Evenhausen

Mitarbeiter Sebastian Wolf, Enisa Vatrés, Hani Hurt, Sonja Müller Katharina Laekamp, Handan Radke, Moritz Schröder, Mara von Polanyi, Carolin Eismann

Tragwerksplanung Sailer Stepan und Partner GmbH bwp Burggraf + Reiminger

Beratende Ingenieure GmbH TGA ZWP Ingenieur-AG, Zickler und Jakob Planungen GmbH&Co KG

Elektroplanung ZWP Ingenieur- AG, Zickler und Jakob Planungen GmbH & Co KG

Bauphysik/Akustik Möhler + Partner Ingenieure AG

Brandschutzkonzept Hhp Berlin Ingenieure für Brandschutz GmbH Kaupa Ingenieure

Lichtplanung Außenraum Lumen 3

Verkehrsplanung Obermeyer Planungsgesellschaft

Fotograf Stefan Müller, Berlin

 

 

Der variierende Schliff der Fassade wird durch Sonnenlicht zusätzlich akzentuiert
Blick auf den Büro- und Wohnturm von Südosten
Blick von Nordosten mit dem ebenfalls fertiggestellten Gebäude von 03 Architekten
In der Abendsonne erhält der beige Naturstein eine warme Färbung
Ein Hochpunkt aus Glas und Stein
Versetzt angeordneten Loggien verleihen der Fassade eine Rhythmisierung
Die Wohnungen sind nach dem Prinzip des Durchwohnens angeordnet
Loggien mit weitem Ausblick über München
Visualisierung Luftbild Berliner Straße (© Jost Hurler Unternehmensgruppe)

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 26. März 2016