Ein
Resultat zeigt die Ausstellung im Museum Angewandte Kunst, MAK
am Frankfurter Museumsufer. Die Rauminstallation hat Tendenzen,
wie sie das 21. Jahrhundert mit seinem Raumverständnis
beeinflusst und für sich entwickelt hat. Von großer Bedeutung
sind die vielen Kopien, die an den Wänden teils großformatig zum
eigentlichen Bewusstsein beitragen.
Originale dienen als Vorlage
für die Initiatoren, ein komplementäres Bild der Welt auf eine
Leinwand zu übertragen und damit für den Besucher zugänglich zu machen. Scheinbar gewöhnliche Interieurs werden so
zur Reflexionsfläche neu gedachter Ideen, wobei das positive in
den Grafiken überwiegt. Von Verblendung oder Heilsverkündung zu
sprechen wäre jedoch übertrieben. Impressionistisch anmutend
sind die Tafeln auch nicht. Dafür ist ihre Aussagekraft zu
stark. Vielmehr soll ein neuzeitliches Bild der Welt entwickelt
werden, das jeden dazu einlädt teilzunehmen. Im immer gleichen
Hier einer gewöhnlichen Wohnzimmerecke setzt Richard McGuire
zeitliche Einschübe ins jeweilige Jetzt, lässt innerhalb eines
Bildes Bruchstücke der Vergangenheit einbrechen, Fragmente der
Zukunft aufblitzen und entfaltet so wie im Zeitraffer ganze
Menschenleben.
Die Ausstellung ZeitRaum
erweckt McGuires Zimmer als begeh- und bespielbaren Bühnenraum
zum Leben. Jeder kann sich durch das lebensgroße Setting bewegen
und somit selbst zu einer der Figuren in der Erzählung werden.
Darüber hinaus greift ZeitRaum die Idee der Auflösung des
Zeit-Raum-Kontinuums auf und fragt, was Bilder und Objekte, was
die Wissenschaft uns über die Bedeutung der Zeit für unser Leben
erzählen kann.
Kurator der Ausstellung ist David Beikirch.
www.museumangewandtekunst.de
Es geht also nicht darum altbewährtes wiederzuerkennen,
obwohl zeitliche Bezüge weit in die Vergangenheit genommen
werden, sondern darum etwas neues eigenständiges zur Gegenwart
des 21. Jahrhunderts wahrzunehmen. Insofern ist die
Sonderausstellung im MAK eine Frage des Standpunkts, den man mit
ihr einnimmt.