Die Produktion ist um 1 Prozent leicht gestiegen,
wie Marijn Dekkers, Präsident des Verbandes der Chemischen
Industrie (VCI) am 9. Dezember zur Bilanzpresse-Konferenz den
Jahresabschluss erläuterte. Damit bewegt sich die chemische
Industrie auf dem Niveau der gesamten deutschen
Industrieproduktion. Die Preise sind gefallen. Der Umsatz des
Verbandes ist insgesamt mit 190,8 Mrd. Euro auf dem Niveau des
Vorjahres geblieben. Im Inland gab es einen Rückgang um 1,5
Prozent. Im Ausland lag der Zuwachs bei 1 Prozent.
Die Impulse der Weltwirtschaft fehlten. Vor allem die
Entwicklung in den Schwellenländern blieb hinter den Erwartungen
zurück: Russland und Brasilien befanden sich in einer Rezession,
in China schwächte sich das Wachstum deutlich ab. Diese
Kombination wirkt lähmend auf die übrige Welt und bremste
gleichzeitig die Industrieproduktion. Entsprechend langsam wuchs
die globale Nachfrage nach Chemikalien. Das bekamen auch die
Unternehmen des Verbandes der Chemischen Industrie zu spüren.
Immerhin ist die Beschäftigung um 0,5 Prozent
leicht gestiegen.
Produktion und Wachstum der chemisch-pharmazeutischen
Industrie haben sich seit 2012 kaum verändert. Auch im
Gesamtjahr 2015 war der Anstieg ausgesprochen moderat. Ohne
Pharmazeutika sank die Produktion sogar. Erzeugerpreise sind
seit 2012 im Jahresvergleich ständig gesunken. Wie im Vorjahr
war dafür die Preisentwicklung beim Rohöl ausschlaggebend. Im
Jahresdurchschnitt lag der Preis pro Barrel rund 45 Prozent
unter dem des Vorjahres. Durch die Abwertung des Euro gegenüber
dem Dollar fiel die Entlastung für die Unternehmen geringer aus.
Unternehmen gaben niedrigere Rohstoffpreise weiter, um
Kapazitäten auszulasten. Für die Kunden ergaben sich daraus
ebenfalls Preissenkungen. Im Durchschnitt sanken die
Chemikalienpreise im Gesamtjahr 2015 um 2,5 Prozent.