Swan Lake Reloaded - Tchaikovsky meets Streetdance

Meldung: Semmel Concerts Entertainment GmbH

Schneller Breakdance trifft auf klassischen Tanz – mitreißende Beats auf ein großes Orchester. In der Neuinszenierung Swan Lake Reloaded verwandelt der schwedische Choreograf Fredrik Rydman Tschaikowskys Meisterwerk in ein modernes Streetdance-Spektakel im Rotlichtmilieu. Schwäne als heroinabhängige Prostituierte. Rotbart als Zuhälter und Drogendealer.

 

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Nach dem 175. Jubiläum von Peter I. Tschaikowsky kehrt die spektakulärste Tanzinszenierung jüngerer Vergangenheit Anfang 2016 zurück auf deutsche Bühnen. Statt Tutus, Zauberei und übernatürlichen Kräften spielt die Neuinszenierung Swan Lake Reloaded im urbanen Raum der Neuzeit. Zentrales Thema ist die Gier nach Drogen und Liebe. „Dynamic, delirious, dazzling. The most ambitious and effecting piece of street dance theatre I’ve ever seen”, urteilte The Times. Auf Anhieb überzeugte die kühne Neuauflage Publikum und Kritiker in ganz Europa. Schwanensee ist das meist aufgeführte Ballett der Welt. Doch niemand vor Rydman hat die verzauberten Schwäne je zu drogenabhänigen Prostituierten gemacht. Swan Lake Reloaded katapuliert den Tschaikowsky Klassiker auf die Höhe der Zeit.

Schwanensee wird oft als das "Ballett der Ballette" bezeichnet. Kein Wunder, wird es doch seit über 130 Jahren auf der ganzen Welt in unzähligen Bearbeitungen und Neuinszenierungen immer wieder aufgeführt. Nun präsentiert Fredrik Rydman seine Version des offenbar unsterblichen Balletts und Märchens über Liebe, Täuschung und Tod. Die Entstehungsgeschichte von Schwanensee ist lang und voller Hindernisse und Rückschläge – vielleicht auch ein Grund für den nachhaltigen Erfolg. Zweifelsohne ist Schwanensee längst ein Mythos.

Vieles ist in Dunkel gehüllt. Die Erinnerungen verblassen und die Geschichten, die erzählt wurden, mischen frei einen Cocktail aus Dichtung und Wahrheit. Was daran wahr ist und was nicht, spielt sicher keine große Rolle. Über Generationen wurde das Ballett geliebt und gehasst und zog Künstler wie Publikum gleichermaßen an.

Peter I. Tschaikowsky gilt als einer der bedeutendsten russischen Komponisten des 19. Jahrhunderts. Zu den berühmtesten Stücken zählen u.a. Schwanensee 1877 und Der Nussknacker 1892. Seine Opern und Ballette, Sinfonien, Kammermusik und Oratorien gehören heute zum Repertoire fast jeden Kulturbetriebs. Er wurde am 7. Mai 1840 im russischen Wotkinsk geboren. Es stellte sich bereits sehr früh heraus, dass er sehr musikalisch war. Diesen Weg hatte man für ihn aber nicht vorgesehen. Zu damaliger Zeit galt der Beruf als unseriös. Nachdem Tschaikowsky also zunächst bis 1863 als Justizbeamter tätig war, wie man es von ihm wollte, entschied er sich schließlich doch für seinen eigenen Weg und studierte in Petersburg Musik, unter anderem bei Anton Rubinstein.

Die Geschichte von Schwanensee begann im Sommer 1875, als Pjotr Tschaikowsky den Auftrag des Moskauer Bolschoi-Theaters annahm, ein Ballett zu komponieren: Schwanensee (im russischen Original Lebedinoje osero ). Ein gutes Jahr später waren die Arbeiten an der Partitur beendet. Aus dem musikalischen Märchen "Der See der Schwäne", das er zuvor für die Kinder seiner Schwester geschrieben hatte, übernahm er das berühmte Schwanenmotiv. Mit der Choreografie wurde der in Österreich geborene Ballettmeister Wenzel Julius Reisinger betraut. Da er Tschaikowskys Musik für kontrovers und zu großen Teilen untanzbar hielt, strich er einfach die Stücke, die ihm nicht gefielen und ersetzte sie durch Nummern aus anderen Balletten. Die Uraufführung fand im März 1877 statt und wurde überwiegend mit Desinteresse aufgenommen. Trotz Reisingers Änderungen war die Musik weiterhin nur schwer in Tanz umsetzbar, die Choreografie letztendlich nur mittelmäßig.

1995 - hundert Jahre nach dem ersten Erfolg und höchstwahrscheinlich inspiriert von Mats Ek - stellte der englische Choreograf Matthew Bourne seine kontrovers diskutierte Inszenierung vor. Alle weiblichen Schwanentänzer sind weggeflogen, es gibt keine Tänzerinnen mehr, sondern nur noch Tänzer. «Ich wollte etwas Lyrisches für Männer machen», sagte er. Seiner Meinung nach war der lyrische Tanz viel zu lange nur weiblichen Rollen und Frauen als Tänzerinnen vorbehalten. Vielleicht ist es ein Zeichen seiner Stärke, dass kein Ballett jemals so viel Satire und Ironie erfahren hat wie Schwanensee.

Apropos männlich und weiblich. Besonders amüsant muss es gewesen sein, den Tanz der vier jungen Schwäne von männlichen Tänzern aufführen zu lassen. Les Ballets Trockadero de Monte Carlo hatten gerade mit dieser Partie aus Schwanensee internationalen Erfolg. Die Ballettkompanie, die ausschließlich aus Männern besteht, beschäftigt sich seit ihrer Gründung im Jahre 1974 mit Ballettklassikern - am meisten wahrscheinlich mit Schwanensee. (Cecilia Olsson)

In Deutschland gehört zu den besonders erwähnenswerten Inszenierungen sicherlich auch John Neumeiers „Illusionen – wie Schwanensee“. 1976 für das Hamburg Ballett geschrieben, galt es als eine großartige Fortschreibung der Ballettkunst in die Zukunft.

Die Handlung des Märchens Schwanensee wurde mit einem Menschenschicksal unserer Zeit überblendet. Inzwischen hat das Werk in Dekor und choreografischer Durchführung Patina angesetzt. Aber Neumeiers sensibles dramaturgisches Geschick, Typen und Klischee- Situationen des klassisch-romantischen Balletts zu ersetzen durch Menschen und ihre psychologisch glaubhaften Handlungen, interessiert immer noch. Hier erlebt man einen Menschen, zerrissen zwischen gesellschaftlichem Anspruch und seinen homophilen und künstlerischen Neigungen. Für wahnsinnig erklärt und weggesperrt, driftet dieser „König“ ab in Erinnerungen und Wunsch- Visionen. In einer so erinnerten „Schwanensee“-Vorstellung träumt er sich hinein in die Figur des Prinzen Siegfried. Und auf dem Maskenball wird seine im Schwanenkostüm erscheinende Verlobte Natalia für ihn zur echten Schwanenkönigin. Mit dieser einfach-raffinierten Gleichsetzung des Königs mit der Prinzen-Märchenfigur hat Neumeier seinen Anti-Helden schon blendend charakterisiert.

Die Tänzer

 

Maria Andersson - Odette, der weiße Schwan
Kevin Foo - Siegfried, der Prinz
                     Swing: Freunde des Prinzen
Joshua Kinsella - Rotbart
Lizzie Gough - Die Mutter
                          Swing: Odette
Victor Mengarelli - Der Joker, Vater
Lisa Arnold - Odile, der schwarze Schwan
Bianca Fernström - Schwan
                                   Swing: Odile
Anna Näsström - Freundin der Mutter
Raineir Del Valle - Siegfrieds Freund
Martin Jonsson - Siegfrieds Freund
                              Swing: Rotbart
Teneisha Bonner - Swing: Die Mutter
Daniel Grindeland .- Swing: Joker und der Vater
Ida Kumar - Swing: Schwan, Freund der Mutter
Kenny Lantz - Swing: Siegfried und Freunde des Prinzen

 

Tourneeplan 2016

12.01 – 17.01 Stuttgart Theaterhaus

19.01 – 24.01 Düsseldorf Capitol

28.01 – 31.01 Hannover Theater am Aegi

02.02 – 07.02 Frankfurt Jahrhunderthalle

09.02 – 14.02 Hamburg Mehr Theater Hamburg

16.02 – 21.02 Berlin Admiralspalast

 

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 05. Dezember 2015