Historische Stabkirchen in Norwegen
vollständig restauriert
Die
Stabkirchen sind Norwegens einzigartiger Beitrag zur
Weltarchitektur. Jetzt hat die Denkmalschutzbehörde des Landes
erstmals alle Kirchen weitestgehend renoviert.
Von den ehemals mehr als tausend
Kirchengebäuden, die zu Beginn der Christianisierung des Landes
vor allem in den westnorwegischen Fjordregionen und den großen
Tälern im Osten errichtet wurden, sind heute nur noch 28
Exemplare erhalten. Um diesen größten architektonischen Schatz
des Landes vor möglichem Verfall zu schützen und für kommende
Generationen zu erhalten, hat der norwegische Staat seit 2001 in
eine umfassende Sanierung investiert. Jetzt wurde das so
genannte „Stavkirke“-Programm unter Regie der norwegischen
Denkmalschutzbehörde Riksantikvaren mit einem Volumen von rund
14 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen.
Die
handwerklichen Aufgaben bei der Restaurierung der ausschließlich
aus Holz gebauten Stabkirchen, errichtet zwischen 1150 und 1350,
waren anspruchsvoll. So musste zum Beispiel die kleinste Kirche
des Landes in Undredal am Aurlandfjord für den Bau neuer
Grundmauern komplett um 30 Zentimeter angehoben werden.
Die zum
UNESCO Welterbe zählende Stabkirche in Borgund, hier rechts auf
dem Bild, unweit von Lærdal am inneren Sognefjord gelegen, erhielt rund 8.000 neue
hölzerne Dachschindeln. Bei der Rødven-Kirche in der Region Møre
og Romsdal musste aufgrund von Rattenschäden sogar die gesamte
Turmkonstruktion abgenommen werden. Außerdem
war der beginnende
und fortschreitende Zerfall mit Lecks und
Feuchtigkeitsschäden zu beobachten.
Hauptmerkmal der Stabkirchen sind hölzerne Masten, auf
Norwegisch „stav“, die im Inneren die Dachkonstruktion tragen.
Diese sieht von unten betrachtet wie ein umgedrehter Bootskörper
aus. Drachenköpfe und Tierornamente, mit denen das Böse
ferngehalten werden soll, sind Relikte einer heidnischen
Sichtweise der Welt, die in Norwegen vielerorts noch lange nach
Beginn der Christianisierung Bestand hatte.
Liste der Stabkirchen
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