Jetzt Oper für dich! Das Jahresprogramm 2015/16 an der Oper Frankfurt

Foto: (c) Kulturexpress    

Oper Frankfurt stellt sich vor mit altem und zugleich neuem Intendanten Bernd Loebe, dessen Vertrag bis 2023 verlängert wurde. Oper Frankfurt ist eine Kulturinstitution allerersten Ranges in der Stadt und Einrichtung der Städtischen Bühnen.

 

Auf dem Programm steht der Nibelungen-Ring, der für 2016 vorgesehen ist. Aufführungen dieser Größenordnung sind ein besonderes Ereignis an den Städtischen Bühnen, weil der "Ring" in einem mehrjährigem Turnus immer wieder Aufführung findet wie an vielen anderen Bühnen auch, die sich diesem Großereignis widmen. Man muss nicht Wagnerianer sein, um die Musik schön zu finden. Der "Walkürenritt" aus dem zweiten Teil ist musikalisches Erlebnis höchster Güte. 

 

Das Publikum kann gespannt sein, wie die Inszenierung, das heißt die Auslegung des Stückes ist. Mehr traditionell nach wagnerianischer Art oder modern mit modernen Kostümen und modernistischem Bühnenbild? Davon hängt ab, welcher Zugang zum Musikstück gelingt. Diese unterschieden sich bisher meist gravierend voneinander, indem neuartige Stilelemente aufgenommen wurden und die Aufführung auf ein Gegenwartsmotiv hin verfremdet war. Oder eine eher klassische Variante im Gewand von Richard Wagner zur Aufführung kam. Daraus ergeben sich Begrifflichkeiten wie: modern oder konservativ.

 

Sicherlich werden Musikliebhaber wieder auf ihre Kosten kommen. Die Anhängerschaft ist groß bei den Frankfurtern. Das Musikspiel besteht aus vier Teilen, was nicht an einem Abend zu bewältigen ist. Im einzelnen stehen vier Aufführungen an: Rheingold, Walküre, Siegfried und Götterdämmerung.

 

Bernd Loebe wurde 1952 in Frankfurt geboren. Es studierte Jura und absolvierte ein privates Klavierstudium. Von 1975 bis 1980 war er Mitarbeiter in der Musikredaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie bei der Neuen Musikzeitung und der Opernwelt.

 

1979 wechselte er als Redakteur in die Musikabteilung des Hessischen Rundfunks und übernahm dort schließlich die Opernredaktion. Gleichfalls übernahm er die Berichterstattung des Hessischen Rundfunks von Internationalen Festspielen (Bayreuth, Salzburg u.a.). Im November 1990 kam Bernd Loebe als Künstlerischer Direktor an das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel.

 

Während der Bayreuther Festspiele 1999 wirkte er als Mitarbeiter des Regisseurs Keith Warner und des Dirigenten Antonio Pappano bei einer Produktion von Wagners Lohengrin. Ab September 2000 beriet er den damaligen Frankfurter Generalmusikdirektor Paolo Carignani und trat zum 1. September 2002 offiziell sein Amt als Intendant der Oper Frankfurt an.

 

Seit März 2009 hat Bernd Loebe das Amt des Vizepräsidenten der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste inne. Im Juni 2010 wurde er zum Vorsitzenden der Deutschen Opernkonferenz gewählt und im April 2013 für weitere drei Jahre in diesem Amt bestätigt.

 

Vorgesehen sind zwei Ring Zyklen: vom 5. bis 16. Mai 2016 sowie vom 8. bis 17. Juli 2016. Der Vorverkauf für diese Aufführungen ist bereits im Juni 2015 angelaufen.

 

 

 

Musikalische Leitung für das Bühnenfestspiel aufgeteilt auf drei Tage und einem Vorabend hat diesmal Sebastian Weigle, der ebenfalls an der Jahrespressekonferenz 2015 der Oper Frankfurt am 28. April teilnahm und sein musikalisches Programm vorstellte. Weigle ist Generalmusikdirektor der Oper Frankfurt. Er bewegt sich ausgewogen zwischen Klassik und Moderne, womit seine hohe musikalische Flexibilität und die der ausführenden Musiker schon etwas näher beleuchtet wird.

 

Der Ring des Nibelungen an der Oper Frankfurt 2016

Ein Bühnenfestspiel für drei Tage und einen Vorabend

Musikalische Leitung: Sebastian Weigle

Regie: Vera Nemirova.

Bühnenbild: Jens Kilian

Kostüme: Ingeborg Bernerth

 

Premieren im Spielplan der Oper Frankfurt 2015/2016

 

 

Deborah Einspieler, Leiterin der Theaterpädagogik, lädt ein, Oper mit allem, was vor und hinter den Kulissen stattfindet, zu erleben. In unterschiedlichsten Veranstaltungen für Menschen ab 2 Jahren werden Kinder, Jugendliche oder erwachsene Operneinsteiger, Familien oder Schulklassen, Studierende und Berufstätige abgeholt.

 

Die Türen werden geöffnet auf denen „Zutritt verboten“ oder „Zutritt nur für Beschäftigte“ steht und spannende Blicke gewährt in die Welt hinter der Bühne: Funktionieren wirklich alle 600 Scheinwerfer, die da hängen? Wozu braucht es einen eisernen Vorhang? Ist der nicht längstens Geschichte? Verliebt sich die Frau (ein Sopran!) jetzt wirklich in den dicken Mann? Solche Fragen werden mit Leidenschaft gerne beantwortet. JEDE Frage der Opernneulinge legen die Lunte für den Beginn einer großen Liebe zur Oper. Denn Musik verbindet und trifft ins Herz. Kinder und Jugendliche werden in Veranstaltungen von ganz unterschiedlichem Format – mal im Klassenverband, mal im familiären Kontext – dort abgeholt und begeistert, wo sie stehen.
 

Wer eher handwerklich oder technisch interessiert ist, kommt im Ferienspezial Bühnenbild voll auf seine Kosten. Wozu braucht es einen Bühnenbildner? Was ist ein Bühnenbildmodell? Wie entstehen Bühnenbilder eigentlich? All diese Fragen können in dem zweitägigen Workshop geklärt werden.
 

Neu sind die Premierenklassen für Grundschulen im Rahmen von Oper für Kinder sowie die Lehrerfortbildung Oper im Klassenzimmer, eine über die Hessische Lehrkräfteakademie als Fortbildung akkreditierte Veranstaltung, die in der kommenden Spielzeit zweimal stattfindet.

 

Lehrer erhalten für ausgesuchte Produktionen Karten zum Vorzugspreis von € 15,- und können sich einen Eindruck von der Inszenierung verschaffen. Weiterhin besteht für Lehrer das überaus erfolgreiche Angebot Oper und Schule, in dem Führungen, Workshops und Orchesterprobenbesuche gebucht werden können.


Die Klassiker: In Mitmach-Veranstaltungen wie Aramsamsam für die Kleinsten und dem Klassiker Oper für Kinder, der auch in der nächsten Spielzeit wieder vier verschiedene Produktionen bietet, sowie einer mobilen Oper für Kinder-Produktion im Rahmen von Oper unterwegs sollen auch Kinder mit Migrationhintergrund erreicht werden.

 

In diesem Kontext engagiert sich die Oper Frankfurt und mit Ihr Deborah Einspeiler mit zahlreichen Veranstaltungen ehrenamtlich. Es werden soziale Einrichtungen besucht, beispielsweise die Kinderkrebsstation der Frankfurter Uniklinik, Altenheime oder das Haus Aja Textor-Goethe und andere Einrichtungen. In moderierten Holzfoyer-Konzerten erleben junge Zuschauer Musiker und das Orchester hautnah.  Unter einem Dach arbeiten Menschen aus 47 verschiedenen Nationen. Die Kinderkonzerte im Großen Saal laden diesmal an Weihnachten und zum Kinderchor-Konzert zum Mitsingen in vielen Sprachen ein. Deborah Einspieler freut sich JETZT schon auf zahlreiche neue junge und ältere Operneinsteiger und öffnen gerne den großen roten Vorhang mit JETZT! Oper für dich!

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 11. August 2015