Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau erhält
Erweiterungsbau. Die Bauarbeiten sind im Gange
Meldung: Ummweltbundesamt UBA, Dessau-Roßlau, April 2015
Das Umweltbundesamt vergrößert sich an seinem
Hauptsitz in Dessau-Roßlau. Neben dem 2005 fertiggestellten und
preisgekrönten Hauptgebäude entsteht ein zweites Bürogebäude mit
rund 100 Arbeitsplätzen. Der Neubau wird erneut ein ökologischer
Bau der besonderen Art mit Vorbildwirkung: Er wird sich
vollständig selbst durch erneuerbare Energie versorgen – durch
Photovoltaik und Wärmepumpe. Zudem werden umweltverträgliche
Baustoffe wie Recyclingbeton und Hanfdämmung verbaut. Als erster
Schritt im Bauprojekt wird das Hauptgebäude im Sommer 2015
umgebaut und erhält einen vergrößerten Eingangsbereich, der dem
Erweiterungsbau gegenüber liegt. Im Frühjahr 2016 beginnen die
Rohbauarbeiten für den Erweiterungsbau. Der Einzug ist für Ende
2017 vorgesehen.
Der Neubau kostet rund 13,3 Millionen Euro und setzt innovative
Maßstäbe im nachhaltigen Bauen. Das Hautgebäude nahm diese
Vorreiterrolle bereits vor zehn Jahren ein. Jetzt entsteht ein
Plus-Energie-Gebäude, so dass auf dem Gelände trotz etwa
einhundert neuer Arbeitsplätze und einem großem Konferenzbereich
nicht mehr Energie verbraucht wird als vorher.
Der Erweiterungsbau wird als Bundesbaumaßnahme durchgeführt. Das
von Anderhalten Architekten aus Berlin im Auftrag der für den
Bund tätigen Bauverwaltung in Sachsen-Anhalt geplante Gebäude
zeichnet sich nach außen durch seine amorphe Gebäudeform und die
Fassadenstruktur aus. Eine intelligente Falttechnik vergrößert
die Oberfläche, welche im Wechsel Fotovoltaikelemente und
Fensterflächen integriert. Die Fotovoltaikelemente stehen im
75-Grad-Winkel und erzielen so eine höhere Ausbeute als bei
senkrechtem Stand.
Auch im Inneren hat das Gebäude eine Vielzahl an Besonderheiten.
Ein hoher Nutzerkomfort und eine barrierefreie
Gebäudeerschließung sind dabei ebenso Bestandteil wie die
Unterschreitung der Energieeinsparverordung 2009 um mehr als 50
Prozent. Die Energie für den Betrieb des Hauses wird komplett
durch eine knapp 720 m² große Photovoltaik-Anlage an der Fassade
und auf dem Dach sowie einer Wärmepumpe, die mit etwa 30
Erdwärmesonden verbunden ist, zur Verfügung gestellt. Im
Jahresverlauf soll die Bilanz zwischen Energieverbrauch und
Energieerzeugung ein Plus bei der Energieerzeugung ausweisen.
Die Ingenieure vom Büro Winter aus Berlin haben dafür etliche
Simulationen durchgeführt und alles bis ins Detail geplant. Ein
betriebsbegleitendes Monitoring in der ersten Nutzungsphase wird
die Erreichung der hohen Ziele unterstützen. Das mögliche Plus
an Strom wird in das UBA-Hauptgebäude weitergeleitet. Sollte
auch dieses vollständig versorgt sein, z.B. an einem
sonnenreichen Sonntag, wird in das öffentliche Netzt
eingespeist.
Der Erweiterungsbau erfüllt mit Fertigstellung bereits die
Vorgaben der europäischen Gebäuderichtlinie für das Jahr 2019.
Mit diesem Neubau eines vorbildlich nachhaltig geplanten
Bürogebäudes setzt der Bund ein Zeichen und gibt ein Beispiel,
wie auch im Gebäudebereich künftigen Generationen ein
ökologisch, sozial und ökonomisch intaktes Gefüge hinterlassen
werden kann.