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"Blickachsen 10" von der kühnen Vision zur anerkannten Skulpturenbiennale
Am
Anfang der "Blickachsen" stand die Idee von Christian K. Scheffel,
Kunst- und Naturerlebnis zu verbinden und die außergewöhnliche Kulisse
des Kurparks in seiner Heimatstadt Bad Homburg als Bühne für
zeitgenössische Bildhauerkunst zu nutzen. Unterstützt vom Magistrat der
Stadt und der Kur- und Kongreß-GmbH Bad Homburg, feierten die
"Blickachsen" 1997 mit Künstlern wie Anthony Caro, Michael Croissant
und Bernar Venet Premiere. Was mit 17 Skulpturen von neun Künstlern im
Kurpark Bad Homburg begann, hat sich mittlerweile zu einem weit in die
Rhein-Main-Region reichenden Großereignis entwickelt – mit zuletzt über
90 Skulpturen von rund 40 Künstlern aus 15 Ländern. Die Skulpturen der jungen sowie der etablierten Bildhauer nach und nach an ihren optimalen Platz zu bringen, ist die Aufgabe der Kuratoren. Während zahlreiche Werke noch in ihren Transportkisten harren, sind einige schon an Ort und Stelle platziert. Auf dem historischen Marktplatz des Freilichtmuseums Hessenpark, das 2015 seine Premiere als einer der Standorte der Skulpturenbiennale feiert, können bereits drei überlebensgroße Figuren des britischen Künstlers Sean Henry (Jahrgang 1965) in Augenschein genommen werden. Vom 19. April an wird hier als Begleitprogramm zu den "Blickachsen 10" zusätzlich eine Ausstellung von kleinformatigeren Skulpturen und Zeichnungen einen Einblick in das Werk des Künstlers bieten. Eine Gruppe von mythischen Mischwesen der britischen Künstlerin Sophie Ryder (Jahrgang 1963) hat ebenfalls bereits ihre Bühne gefunden. Ihren geheimnisvollen Frauenkörpern mit Hasenköpfen, die von Minotauren, Hunden oder Pferden begleitet werden, begegnet man sowohl in den Außenbereichen als auch im Armarium des Klosters Eberbach. Der geschwärzte Bronzeguss "King and Queen" des britischen Bildhauers David Nash (Jahrgang 1945) wurde hingegen schon am Kernstandort der "Blickachsen" in Bad Homburg aufgebaut und entfaltet dort sein monumentales Potenzial. Zurzeit werden am Frankfurter Standort der Ausstellung die fein ausbalancierten Stahlskulpturen von Robert Schad (Jahrgang 1953) installiert, der neun seiner beschwingten Linien-Skulpturen auf dem Campus Westend der Goethe-Universität zeigen wird. Gespannt sein darf man bei "Blickachsen 10" neben anderen Highlights zudem auf die Raum- Klang-Installation des Aachener Soundkünstlers Peter Kiefer (Jahrgang 1961) auf dem Gelände der Burg Eppstein. Ein zentrales Werk für Bad Homburg liefert der belgische Künstler Lieven Segers (Jahrgang 1975), der Sara Weyns, der Direktorin des Middelheimmuseums (diesjähriges "Blickachsen"-Partnermuseum), auch kuratorisch zur Seite steht. Seine Stele, ausgestattet mit der Zeichnung eines Gesichts und zwei Händen, trägt am oberen Sockelabschluss einen kurzen Text. Humorvoll verweist dieser auf persönliche und gesellschaftsabhängige Hemmschwellen, die der öffentliche Raum bedingt. Segers geht es um die Frage, ob Kunst eine Überwindung dieser selbstauferlegten Einschränkungen anstreben sollte und kann. Damit markiert sein Werk eine gedankliche Klammer für alle in Bad Homburg ausgestellten Arbeiten. Auch zur diesjährigen Ausgabe der Skulpturenbiennale wird die Stiftung Blickachsen regelmäßige öffentliche Führungen im Kurpark und im Schlosspark von Bad Homburg anbieten. Darüber hinaus können private Gruppen, Firmen, Schulklassen oder Vereine schon jetzt per E-Mail Gruppenführungen für Erwachsene oder für Kinder buchen: fuehrungen@blickachsen.de Ausführliche Informationen zum Vermittlungsprogramm finden Sie auf www.blickachsen.de
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