In Frankfurt startet das erste
Energieeffizienz-Netzwerk der Initiative "LEEN 100"
Wie die Frankfurter Umweltdezernentin Rosemarie Heilig am
24. April mit einem Empfang im Frankfurter Römer das erste der Netzwerke
im Rahmen des Projekts "LEEN 100" eröffnete. Die Abkürzung steht für
Lernende Energie Netzwerke und hat die Senkung der CO2-Werte
zur Aufgabe. Erreicht werden sollen schließlich einhundert dieser Netzwerke
auf das gesamte Bundesgebiet verteilt.
Nach dem Empfang im Kaisersaal des Frankfurter Römer ging es in den
Magistratssaal, worauf eine thematische Einführung folgte. Die
anwesenden Firmen wurde einzeln vorgestellt oder stellten sich vor. Zu
allen Unternehmen waren Firmenvertreter anwesend, außer zu Dow Corning,
die zeitgleich gerade ein Umweltzertifikat anlässlich der
Konformitätsbescheinigung DIN ISO 50001 überreicht bekommen sollten.
Wobei sicherlich bei Anzahl der Mitarbeiter der Termin im Römer von
jemand anderem hätte wahrgenommen werden können. Einführende Worte über
sich und zugehörige Firma wurden in Zahlen und Fakten nacheinander
vorgetragen. Einblick auf Aussichten und die Ergebnisse durch "LEEN 100"
waren an diese Worte angeknüpft. Im Anschluss daran zogen sich die
Telnehmer in einen Workshop zurück, um sich in vertraulicher Runde
darüber auszutauschen, wie das Netzwerk besser und effektiver
ineinandergreifen kann.
Vor der Aufstellung zum Gruppenfoto im Treppenhaus vor
dem Kaisersaal.
Im LEEN-Netzwerk Frankfurt Rhein-Main wollen bisher neun
Firmen mitarbeiten:
-
Opel,
Autohersteller aus Rüsselsheim
-
Infraserv,
Branche Chemie, Industrieparkdienstleister, Frankfurt
Höchst
-
Abbott, ein
Arzneimittelunternehmer aus Mainz,
-
WeylChem,
Grundprodukte für die Agrarchemie aus
Frankfurt-Griesheim
-
Sirona,
Dental-Produkte aus Bensheim
-
LSG Skychefs,
Caterer und Dienstleister für die Lufthansa aus
Wiesbaden
-
Dilas,
Laserhersteller aus Mainz
-
Dow Corning,
weltweit größter Silikonhersteller aus Wiesbaden
-
Hassia,
Mineralwasserhersteller aus Bad Vilbel
Weitere Firmen sind dazu aufgerufen sich
zu beteiligen. Das Netzwerk wird
vom Bundesministerium für Umwelt gefördert und vom Fraunhofer Institut
wissenschaftlich begleitet. Ursula Mielicke vom Fraunhofer Institut war
während des Empfangs ebenfalls dabei und sprach am Rednerpodest. Energie
soll noch effizienter eingesetzt werden, um dadurch außer CO2
auch Geld einzusparen. Die Stadt Frankfurt möchte den Gesamtenergieverbrauch halbieren und den
restlichen Bedarf komplett mit erneuerbaren Energien decken.
Energieeinsparungen in der Industrie sind nicht mehr so groß wie in
privaten Haushalten und in den Bürogebäuden, wurde eingeräumt. Dennoch
sei die Industrie wichtiger Partner für den Frankfurter Masterplan 100
Prozent Klimaschutz. Ergebnisse soll das Netzwerk innerhalb der nächsten
vier Jahre abliefern. Die Umweltdezernentin sagte, für Unternehmen lohne
sich eine Beteiligung auch finanziell. Die Industrie habe es schwieriger, weil industrielle Produktionsprozesse ausgereifter seien. Effizienzsteigerungen oft mit
Produktionssteigerungen verbunden sind, wodurch die Energieeinsparungen
nicht mehr so groß werden. Dennoch wird davon ausgegangen, daß deutsche
Unternehmen in den nächsten vier Jahren mindestens 10 Prozent
effizienter und damit auch profitabler wirtschaften. Mehr
Arbeitsplätze sollen ebenfalls geschaffen werden.
Im Moment produzieren die Einwohnerinnen und Einwohner in Frankfurt noch
etwa 10 Tonnen CO2 pro Kopf. Dieser Wert soll auf 5 Tonnen reduziert
werden. Die UN-Klimakonferenz Ende 2015 in Paris gilt als eine der
letzten Gelegenheiten, den Temperaturanstieg weltweit noch auf 2 Grad
Celsius zu begrenzen.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Haushalte, Verkehrs- und
Dienstleistungssektor etwa 70 bis 80 Prozent der Energie einsparen
können. Das zu erreichen, geht durch Fortschritte wie die Glühbirne von LED
abgelöst wurde oder von einem 1950er Jahre Gebäude zu
einem Passivhaus zu gelangen ist. Viele Bürogebäude benötigen kaum noch Energie von
außen und Frankfurt hat mit die meisten zertifizierten "Green Buildings"
in Deutschland, wurde gesagt.
www.masterplan100.de
|