Eine Woche vor Eröffnung der Expo 2015 in
Mailand: erste Einblicke auf den deutschen Pavillon
Meldung: German Pavilion Expo Milano 2015 |
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Einen
exklusiven Einblick in die Ausstellung der „Fields of Ideas“ hat heute
der Deutsche Pavillon geladenen italienischen und deutschen
Medienvertretern gegeben. Eine Woche vor Eröffnung der Expo Milano 2015
präsentierten die Verantwortlichen neben Architektur und Ausstellung
auch Teile des Kulturprogramms. In Mailand geht es vom 1. Mai bis 31.
Oktober 2015 um das Thema „Feeding the World, Energy for Life“, weshalb
nicht zuletzt auch Kulinarisches auf dem Programm steht.
„Heute ist für uns ein besonderer Tag: Die ersten Besucher, Teilnehmer
der Pressekonferenz, besichtigen die Ausstellung, und unser Personal
empfängt die ersten Gäste – eine Generalprobe, auf die wir vier Jahre
lang hingearbeitet haben. Alle Beteiligten zeigen voller Stolz die
Früchte ihrer Arbeit“, sagte Dietmar Schmitz, Generalkommissar des
Deutschen Pavillons vom zuständigen Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie (BMWi), anlässlich des Pressetermins. „Im Deutschen Pavillon
zeigen wir, wie viele Innovationen und welch großes Engagement in
unserem Land stecken – in Politik und Forschung, in Zivilgesellschaft
und unserer starken Wirtschaft, aber auch in der Kultur- und
Kreativszene“, so der Verantwortliche für den deutschen Auftritt weiter.
Der Pavillon „Fields of Ideas“ präsentiert zum Thema der Weltausstellung
in seinen sechs Bereichen über 100 Themenstationen.
Die „Fields of Ideas“ zeigen eine lebendige, fruchtbare Landschaft
voller Ideen. Bei der Planung war dem Auftraggeber BMWi ein Konzept mit
einem roten Faden besonders wichtig, das Architektur und Ausstellung
verbindet, sich aber auch im kulturellen Rahmenprogramm und im
gastronomischen Konzept fortsetzt. „Unsere Anforderung war es, einen
Pavillon aus einem Guss zu entwerfen. In allen Facetten des Auftritts
sollte sich ein offenes, sympathisches und humorvolles Deutschlandbild
widerspiegeln“, beschreibt Peter Redlin, Kreativdirektor von Milla und
Partner, die Aufgabe, die sich ihm und seinen Kollegen stellte. „Ich
denke, das ist uns gut gelungen: Der Pavillon ist ein vielschichtiges
Gesamtprojekt geworden, eine Landschaft der Ideen,“ ergänzt Lennart
Wiechell, leitender Architekt und Managing Partner von Schmidhuber,
seinen Kollegen. Der Pavillon vermittelt bereits in der baulichen
Umsetzung, für die das Unternehmen Nüssli zuständig ist, eine klare
Haltung zu Fragen des ressourcenschonden Bauens. Dank modernem Stahl-
und Membranbau bietet das temporäre Bauen besonders gute Möglichkeiten
mit einer extrem leichten Bauweise und der Reduktion von Materialien.
Auf eine geschlossene Außenwand wurde beim Deutschen Pavillon bewusst
verzichtet. Das Raumklima wird auf natürliche Weise energieneutral
reguliert.
Insgesamt haben beim Bau des Pavillons die 185 Arbeiter rund 800 Tonnen
Stahl, 2.500 Quadratmeter Holz und genauso viele Quadratmeter Membranen
verwendet. In der Ausstellung wurden darüber hinaus rund 700 Lamellen
eingebaut, die die verschiedenen Themenbereiche voneinander trennen.
Legt man sie hintereinander, entspricht dies einer Länge von rund vier
Kilometern.
Der Weg über die Felder der Ideen
Beim Gang über die Landschaftsebene, die frei begehbare Außenfläche,
fallen als erstes die verschiedenen Färbungen des Holzes ins Auge. Sie
zitieren die Optik der typischen deutschen Feld- und Flurlandschaft.
Dieser frei zugängliche Bereich lädt zum Schlendern, Genießen,
Entspannen und Verweilen ein. Von dort haben die Besucher einen Blick
über das Expo-Gelände, der bei gutem Wetter bis zu den Alpen reicht.
Hier finden sie auch Stationen zu den deutschen Bundesländern mit ihren
regionalen Besonderheiten und kulinarischen Spezialitäten – vom
rheinischen Sauerbraten über Krabben von der Nordsee, von der Thüringer
Bratwurst bis hin zur bayerischen Weißwurst. Sie werden regional
verortet, ihre Geschichte vorgestellt. Und was wäre Deutschland ohne
sein Brot? Eine Auswahl steht in der Speisekammer, einem kleinen Kiosk
auf der Landschaftsebene, zum Kauf bereit – als Zutat für eine Pause im
Picknickbereich.
Zentrales Gestaltungselement des Deutschen Pavillons sind die
„Ideen-Keimlinge“, stilisierte Pflanzen, die aus der Ausstellung
sprießen und über dem Pavillon ihr Schatten spendendes Blätterdach
entfalten. Bei näherer Betrachtung erweisen sich die Blätter als eine
neuartige Photovoltaik-Technologie. „Der Deutsche Pavillon ist das erste
große internationale Architekturprojekt, in dem diese innovativen
Produkte zum Einsatz kommen“, berichtet Lennart Wiechell über dieses
Projekt. Der Architekt schwärmt von dem innovativen Material: „Anders
als bei herkömmlichen Solarmodulen hatten wir, die Architekten des
Deutschen Pavillons, hier die Möglichkeit, die flexiblen,
folienintegrierten organischen Photovoltaik-Module bis hin zu ihrem
optischen Erscheinungsbild nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und
in das Gesamtdesign des Pavillons zu integrieren.“ Der Strom, der
tagsüber gewonnen wird, wird in einem innovativen Speichersystem am Fuße
der fünf Ideen-Keimlinge gesammelt und versorgt einen leistungsstarken
LED-Leuchtenring mit Strom, der die „Solar Trees“ bei Nacht von unten
anstrahlt.
Ein erster Gang durch die Ausstellung
Die Ausstellung selbst führt durch die Bereiche „Boden“, „Wasser“,
„Klima“, „Artenvielfalt“, „Lebensmittel“ und „Mein Garten der Ideen“.
Die ersten vier Bereiche sensibilisieren die Besucher für die Kräfte der
Natur als wesentliche Quelle unserer Ernährung, die es zu schützen und
intelligent zu nutzen gilt. Die beiden weiteren Bereiche thematisieren
die Welt des Konsums und der Produktion, aber auch
zivilgesellschaftliches Engagement für eine nachhaltige Ernährung.
Der Deutsche Pavillon setzt gemäß seinem Motto „Be active“ Impulse, die
über den Besuch hinaus wirken und die Gäste zum Handeln anregen sollen.
In der Ausstellung erleben die Besucher ein ganz spezielles Tool, das „SeedBoard“.
Was zunächst aussieht wie ein Stück Pappe, das man aufklappen kann und
das innen mit weißem Papier beschichtet ist, wird durch das
Zusammenspiel mit Kamera, Beamer und innovativer Software zu einem
interaktiven Wegbegleiter. Man kann damit die medialen Bespielungen
steuern, Filme starten und durch verschiedene Inhalte navigieren. Für
Texte und Bilder dient das „SeedBoard“ als Projektionsfläche.
Die erste Station in jedem Themenbereich ist der Infopoint. Hier lernen
die Besucher die Themenbotschafter des Deutschen Pavillons und ihre
Projekte kennen. Dabei dient das „SeedBoard“ als Projektionsfläche für
kurze Filme über die sechs Deutschen und ihre Initiativen.
Für Kinder gibt es in jedem Bereich eine eigene Station. Sie knüpfen
inhaltlich aneinander an. Kinder lernen dabei vom Sprießen des Samens
bis hin zum Köcheln im Topf die ganze Entstehungsgeschichte eines
beliebten Gerichtes kennen, der Tomatensoße. Mal helfen sie den
Tomatenpflanzen beim Wurzelnschlagen, mal pusten sie im Bereich Klima
die Wolken weg, damit die Sonne scheint, oder sie helfen, das Wasser
sauber zu halten, damit die Tomatenpflanze und ihre Früchte gedeihen
können.
Konkrete Einblicke in die deutsche Wissenschaftslandschaft, die sich mit
Themen rund um die Natur als Grundlage der Ernährung beschäftigt,
liefern insgesamt sechs Forschungscontainer, die in die
Pavillon-Außenwand eingelassen sind. In jedem Bereich können die
Besucher an Probeaufbauten aktuelle Projekte kennenlernen. Im Bereich
Klima können sie zum Beispiel mehr über die Forschungsarbeit des
Klimarechners in Hamburg erfahren. Sie simulieren selbst die
Hochrechnungen eines der leistungsfähigsten Computer der Welt und sehen,
welche Auswirkungen selbst minimale klimatische Veränderungen auf das
globale Klimasystem haben.
Für Abwechslung und zugleich für Momente der Entspannung sorgen die
Hörstationen. Hier können sich die Besucher zurücklehnen, ihre Augen
schließen und ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Wer sich
beispielsweise im Bereich Boden in die Hörstation begibt, kann in eine
grabende, krabbelnde, knabbernde und sogar jagende Welt der Erdbewohner
hineinlauschen.
Die aktive Einbindung der Besucher kulminiert am Ende des Gangs durch
die Ausstellung in der Show. Hier eröffnet sich ihnen eine neue,
interessante und überraschende Perspektive: Sie sehen Deutschland aus
den Augen von Bienen, mit denen sie gemeinsam über das Land fliegen. In
zwei großen, stilisierten Bienenaugen entdecken sie die lebendige und
fruchtbare Landschaft Deutschlands und ihre aktiven und engagierten
Bewohner. Im Zentrum eines runden Raumes leiten zwei Musiker, ein
Gitarrist und ein Beatboxer, als „BeeJs“ die Live-Show wie Dirigenten
an. Das Publikum wird zum Orchester, indem die Pavillonbesucher mit
ihren Händen, Stimmen und mit dem „SeedBoard“ Klänge und Naturgeräusche
erzeugen.
Last but not least: das Essen
Auf der Expo Milano 2015 präsentiert sich Deutschland auch kulinarisch
in seiner ganzen Vielfalt. Ob kleine Mahlzeit für zwischendurch oder
Mehrgänge-Menü – vom rustikalen Snack bis hin zur gehobenen Küche.
Klassiker wie Bratwurst, Kartoffelsalat und Bier, wofür Deutschland auch
in Italien bekannt und beliebt ist, sind ebenso im Angebot wie deutsche
Weine, die „deutschen Ravioli“ Maultaschen, ein Pumpernickel-Crumble
oder Kleinigkeiten, die sich auch zum Verschenken eigenen.
Angelehnt an ein typisch deutsches Lokal bietet das Familienrestaurant
den Pavillongästen klassische deutsche Küche in modernem Ambiente. Auf
der Speisekarte stehen beliebte Gerichte sowie landesspezifische
Tagesmenüs aus den 16 Bundesländern. Das Feinschmecker-Restaurant
„Symphonie“ verwöhnt seine Gäste mit deutscher Küche auf höchstem
Niveau, unterstützt von deutschen Spitzenköchen. Hier erwarten die
Expo-Besucher frische, saisonale Produkte vom Spargel bis zum Kürbis.
Weitere Informationen unter
www.expo2015-germany.de
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