Türme sind die Attraktion des Schweizer Pavillons auf der Expo Milano 2015

Meldung: Schweizer Pavillon, Dezember 2014

Die Weltausstellung in Mailand mit dem Thema «Den Planeten ernähren, Energie für das Leben» läuft vom 1. Mai bis 31. Oktober. 144 Länder, 3 internationale Organisationen, 13 Organisationen der Zivilgesellschaft sowie rund 30 Sponsoren beteiligen sich an der Expo 2015. Auf der 1 Millionen. m2 großen Ausstellungsfläche werden über 20 Millionen Besucherinnen und Besucher erwartet: 75 Prozent der Besucher werden aus Italien und 25 Prozent aus dem Ausland erwartet, wovon wiederum 40 Prozent aus der Schweiz sein sollen.

 

Das Ausstellungsgelände der Expo Milano 2015 liegt in Rho-Pero in der nordwestlichen Agglomeration von Mailand, 15 km vom Stadtzentrum entfernt. Angesichts der geografischen, wirtschaftlichen und kulturellen Nähe Italiens ist die Expo 2015, die dem Thema Ernährung gewidmet ist, für die Schweiz von strategischer Bedeutung. Die Teilnahme steht im Einklang mit der außenpolitischen Strategie der Schweiz, die eine Vertiefung der bilateralen Beziehungen mit den Nachbarländern vorsieht.

 

Italien ist nach Deutschland und den USA der drittgrößte Handelspartner der Schweiz. 2012 belief sich das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern auf rund 34 Mrd. Franken. Etwa eine halbe Million Italienerinnen und Italiener leben und arbeiten in der Schweiz, rund 50 000 Schweizerinnen und Schweizer leben in Italien. Die enge kulturelle Verbundenheit beruht auch darauf, daß die Schweiz neben Italien weltweit das einzige italienischsprachige Land ist.

 

Die Schweiz will sich in Mailand als attraktives, solidarisches und im Ernährungsbereich verantwortungsbewußtes Land zeigen, deren Teilnahme unter der Ägide von Präsenz Schweiz des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) steht und beruht auf zwei Kernelementen: erstens, dem Schweizer Pavillon während der sechs Monate dauernden Weltausstellung in Mailand; zweitens, dem Programm «Verso l'Expo Milano 2015», in dessen Zentrum der Giro del Gusto 2014 stand.

 

Die eidgenössischen Räte haben 2012 der Teilnahme der Schweiz an der Expo 2015 einstimmig zugestimmt und den entsprechenden Kredit in der Höhe von 23,1 Millionen Franken genehmigt, wovon 8 Millionen von Sponsoren finanziert werden müssen. Dieses Ziel wurde erreicht. Knapp 6 Millionen Franken in bar und 2,5 Millionen Franken in Form von Sachleistungen. Dazu kommt der Beitrag der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft von 2 Millionen Franken zur Förderung der schweizerischen Landwirtschaftsprodukte im Schweizer Pavillon. AMS Agro-Marketing Suisse ist eine Vereinigung von über 40 landwirtschaftlichen Branchenorganisationen, deren Hauptzweck die Absatzförderung einheimischer Nahrungsmittel in der Schweiz und im Ausland ist. Im von der Palexpo SA geführten Restaurant wird die AMS die besten Landwirtschaftsprodukte der Schweiz präsentieren.

 

Zu den Hauptpartnern gehören die vier Gotthardkantone Graubünden, Tessin, Uri und Wallis, die Städte Basel, Zürich und Genf, sowie die Unternehmen Nestlé, Vacheron Constantin, Schweizer Salinen, Geberit, Glas Troesch und weitere Lieferanten.

 

Der Schweizer Pavillon

Das Projekt namens «Confooderatio Helvetica» des Architekturbüros Netwerch GmbH wurde 2012 von einer Expertenjury aus 103 Vorschlägen im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs des EDA, von Präsenz Schweiz ausgewählt. Das junge Architektenteam aus Brugg überzeugte die Jury durch eine klare Botschaft, die zum Nachdenken über die eigene Verantwortung, die Verteilungsgerechtigkeit von Nahrung und die Nachhaltigkeit anregt.

 

Der Schweizer Pavillon mit einer Fläche von 4432 m² umfaßt eine große, offene Plattform mit vier von weitem sichtbaren Türmen, die mit Lebensmitteln gefüllt sind. Die Besucherinnen und Besucher gelangen mit Aufzügen auf die Türme, wo sie sich mit Lebensmitteln bedienen können. Während sich die Türme allmählich leeren, senken sich die Plattformen im Inneren der Türme, wodurch sich die Struktur des Schweizer Pavillons verändert. Die allmähliche Entleerung der Türme wird in Echtzeit festgehalten und kann über die sozialen Medien mitverfolgt werden.

 

Der Schweizer Pavillon beherbergt außerdem das House of Switzerland, bestehend aus folgenden Komponenten: einem Ausstellungsbereich der Gotthard-Partnerkantone zum Thema Wasser, der Nestlé-Ausstellung, einem Restaurant, einem Take-away, einem Informationsstand der schweizerischen Landwirtschaft, der VIP-Lounge, und dem Auditorium, in dem Veranstaltungen und Konferenzen stattfinden werden. Die Ausstellungen der Städte finden im Erdgeschoss der Türme statt. Wichtige Elemente des Schweizer Pavillons sind auch der Shop am Anfang der Zugangsrampe, die Bühne zwischen den Türmen und dem House of Switzerland, die NEAT-Ausstellung sowie eine Installation von Schweiz Tourismus. Während der 184 Tage der Expo 2015 stehen dank der Unterstützung der Partnerstädte zahlreiche Events und kulturelle Veranstaltungen auf dem Programm des Schweizer Pavillons.

 

Der Schweizer Pavillon wird einem breiten Publikum die größten Herausforderungen im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung und verantwortungsvollem Konsum aufzeigen. Er wird als Plattform für Dialoge und Debatten dienen, um über die größten, weltweiten Herausforderungen im Sinne der übergeordneten Fragestellung der Expo 2015 zu diskutieren: Wie kann für die Weltbevölkerung eine ausreichende, sichere und gesunde Ernährung gewährleistet werden?

 

Die Türme

Diese sind das Herzstück des Schweizer Pavillons. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, auf einer spielerischen Reise durch die Türme die Schweiz, ihre vielfältigen

 

Produkte und ihre Werte zu entdecken, die den Erfolg des Schweizer Modells ausmachen. Die Schweiz will sich an der Expo 2015 als aktives und solidarisches Land präsentieren, das sich seiner Verantwortung in den Bereichen Ernährung und nachhaltige Entwicklung bewußt ist.

 

Die Reise durch die Türme folgt diesem Leitmotiv, indem sie persönliche Erfahrungen anspricht und so zum Nachdenken anregt über die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln auf der Welt und über die nachhaltige Entwicklung entlang der Lebensmittelkette. Die Besucherinnen und Besucher können beliebig viele Produkte mitnehmen oder konsumieren. Mit ihrem Konsumverhalten und ihrem eigenen Verantwortungsbewußtsein entscheiden sie selbst, wie viel wie lange für die anderen übrig bleibt.

 

Die Auswahl der Produkte in den Türmen folgte diesem Grundgedanken unter Berücksichtigung konkreter Kriterien wie Haltbarkeit, Nachhaltigkeit, Klima, Verfügbarkeit und Bezug zur Nahrungsmittelbranche der Schweiz.

 

Die vier ausgewählten Produkte – Wasser, Salz, Kaffee und Äpfel – stehen für eine nachhaltige, verantwortungsvolle, innovative und traditionsbewußte Schweiz. Der Kaffee – ein Produkt der Schweizer Lebensmittelindustrie – illustriert die Innovationsfähigkeit und das Engagement der öffentlichen Hand und des Privatsektors, entlang der Produktionskette von Kaffee für Nachhaltigkeit zu sorgen – von der Pflanze bis in die Tasse. Kaffee ist im Außenhandel von Nahrungsmitteln mittlerweile das wichtigste Exportprodukt, noch vor Schokolade und Käse. Die Apfelringe – hergestellt aus Schweizer Äpfeln unterschiedlicher Sorten – repräsentieren die Biodiversität, die Diversifikationsfähigkeit und die ökologische Bedeutung der Landwirtschaft und tragen maßgebend zu einer gesunden und natürlichen Ernährung bei. Das Salz – aus Schweizer Böden gewonnen – ist ein wichtiger Bestandteil der Ernährung und der industriellen Produktion. Mit diesem wichtigen Element werden dem breiten Publikum Initiativen zur Reduktion des Salzkonsums, zur Förderung der Gesundheit in der Bevölkerung und zur Steigerung der Lebensqualität vorgestellt.

 

Das Wasser ist ein zentraler Bestandteil des Schweizer Pavillons. Es steht im Zentrum der Ausstellung der Stadt Zürich. Auch die vier Gotthardkantone präsentieren sich mit einer Ausstellung, die dem Wasser gewidmet ist. Das Wasser im entsprechenden Turm stammt aus dem lokalen Grundwasser, an das der Schweizer Pavillon angeschlossen ist. Die Hauptbotschaften des Turms zum Thema Wasser beziehen sich auf die Ressource Wasser als wertvolles Gut und sollen zu einer offenen Diskussion darüber anregen, wie im Bereich der Wasserversorgung mit öffentlichen und privaten Initiativen Nachhaltigkeit sichergestellt werden kann. Zu denken geben sollte allein die Tatsache, daß weltweit 783 Millionen Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser haben und 2,5 Milliarden Menschen über keine sanitären Anlagen verfügen.

 

Nach der Weltausstellung werden die Türme in Schweizer Städten als urbane Gewächshäuser genutzt. 75 Prozent der für den Schweizer Pavillon und der dazu gehörenden Infrastruktur verwendeten Materialien werden nach der Veranstaltung wiederverwendet.

 

Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2015 gelangen die Expo-Besucherinnen und -Besucher täglich mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) direkt bis zum Bahnhof Rho Fiera in der Nähe von Mailand. Ab Mai 2015 verkehren täglich vier Sonderzüge, ab August 2015 sogar fünf, mit rund 2000 zusätzlichen Sitzplätzen.

 

Schweizer Pavillon

www.padiglionesvizzero.ch

 

Schweizerischer Pavillon Expo Milano 2015

https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/das-eda/landeskommunikation/plattformen-im-ausland/expo-milano-2015.html

 

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Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 17. April 2015