Meldung: UBA, Dessau-Roßlau, den 13. 02.
2015 |
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Stärkeres
Engagement der Unternehmen und Behörden im betrieblichen Umweltschutz
fordert die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Maria Krautzberger.
Zur Veröffentlichung der neuen EMAS-Umwelterklärung, in der das UBA das
Umweltmanagementsystem an seinen insgesamt 15 Standorten beschreibt,
erklärt sie: „Langfristig sollten alle Organisationen, deren Tätigkeiten
sich auf die Umwelt auswirken, ein transparentes und überprüfbares
Umweltmanagementsystem einführen“. Hierfür sind mehr Anreize
erforderlich.
„EMAS-Unternehmen, die ihre Umweltauswirkungen systematisch, transparent
und nachprüfbar minimieren, sollten von Vollzugs- und Berichtspflichten
entlastet werden und Fördermittel einfacher in Anspruch nehmen“, so die
UBA-Präsidentin. Außerdem sollte die öffentliche Beschaffung die
rechtlichen Spielräume stärker nutzen und EMAS-Unternehmen bevorzugt
berücksichtigen.
Um seine Umweltauswirkungen dauerhaft zu minimieren, betreibt das UBA an
allen Standorten ein anspruchsvolles Umweltmanagementsystem nach der
europäischen EMAS-Verordnung. Seit Jahren ist es für das UBA
selbstverständlich, an seinen Standorten Ökostrom zu beziehen,
umweltfreundliche und ressourcenschonend hergestellte Produkte zu
beschaffen, erneuerbare Energie selbst zu erzeugen sowie Dienstreisen
und Arbeitswege möglichst umweltverträglich durchzuführen. Maria
Krautzberger: „EMAS hilft uns, konsequent unsere eigenen Empfehlungen
zum Umweltschutz einzuhalten. Das stärkt nicht nur unsere
Glaubwürdigkeit, wir gewinnen auch praktische Erfahrungen beim
Umweltschutz.“
Das Umweltbundesamt setzt sich selbst weiterhin anspruchsvolle Ziele:
Künftig sollen alle Veranstaltungen des UBA klimaneutral durchgeführt
werden. Der Gesamtenergieverbrauch soll bis 2017 um weitere drei Prozent
sinken, von derzeit 13.400 auf knapp 13.000 Megawatt. Die Menge selbst
erzeugter und genutzter erneuerbarer Energie will das UBA im gleichen
Zeitraum um zwei Drittel, das heißt von derzeit 270 auf 500 Megawatt,
steigern. Bei der Mobilität will das UBA seinen hohen Anteil
umweltfreundlich zurückgelegter Arbeitswege – knapp 70 Prozent der
Beschäftigen kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu
Fuß zur Arbeit – stabilisieren und den CO2-Ausstoß seiner Dienstwagen
bis 2017 von derzeit gut 73 Tonnen pro Jahr auf 70 Tonnen senken.
In Deutschland haben derzeit rund 1.200 Organisationen an 1.900
Standorten ein Umweltmanagement nach EMAS; in Europa sind es knapp 3.400
Organisationen an 10.500 Standorten. UBA-Präsidentin Krautzberger
glaubt, dass die Zahl der EMAS-Organisationen in den nächsten Jahren
erheblich steigen könnte, sofern bestehende Anreize mehr genutzt und
mehr Anreize geschaffen werden. Als Beispiele nennt sie die
Berücksichtigung der Umwelterklärung im Rahmen der
Emissionsberichterstattung, längere Inspektionsintervalle oder geringere
Verwaltungsgebühren. Darüber hinaus hält sie eine Koppelung staatlicher
Vergünstigungen an die Einführung eines Umwelt- bzw.
Energiemanagementsystems nach dem Vorbild der Ausnahmeregelungen zum
Erneuerbare-Energien-Gesetz oder günstigere Kredit- und
Versicherungskonditionen für EMAS-Unternehmen für sinnvoll. „Wenn
Unternehmen durch EMAS belegen, dass sie ihre Nachbarschaft und die
Umwelt weniger belasten, sollten sie auch ökonomisch davon profitieren",
so die UBA-Chefin. Damit im Gegenzug auch die Umweltverwaltung von EMAS
profitieren könne, sei es sinnvoll, EMAS stärker mit dem Vollzug von
Umweltrechtsvorschriften abzustimmen. Die 2016 geplante Novellierung der
Europäischen EMAS-Verordnung bietet die Gelegenheit, EMAS attraktiver zu
machen. „Wir werden der EU-Kommission hierzu Vorschläge vorlegen“,
kündigt Krautzberger an.
EMAS – Eco-Management and Auditsystem – ist die englische Abkürzung für
ein Umweltmanagement- und Auditsystem, das konkrete Zuständigkeiten und
Abläufe im betrieblichen Umweltschutz sowie die Einhaltung aller
Umweltrechtsvorschriften vorschreibt. Inwieweit diese eingehalten
werden, überprüft jährlich ein zugelassener Umweltgutachter. Zudem
verlangt EMAS, dass die Entwicklung aller relevanten Umweltaspekte
anhand nachprüfbarer Kennzahlen in einer Umwelterklärung veröffentlicht
wird.
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