Meldung: IBA,
Hamburg, vom 09.12.2014 |
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IBA Hamburg
erhält Auftrag als Projektentwickler für drei Gebiete auf der Elbinsel
und zur Untersuchung von zwei weiteren Gebieten
Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
beauftragt die IBA Hamburg GmbH Wohnungsbauprojekte mit einem
Gesamtvolumen von bis zu 4.000 Wohneinheiten in fünf Gebieten im
Stadtteil Wilhelmsburg als städtischer Projektentwickler voranzutreiben.
Senatorin Jutta Blankau: „Wilhelmsburg hat enorm
von der IBA profitiert. Mit dem Rahmenkonzept haben wir bereits eine
Zukunftsstrategie für den ‚Sprung über die Elbe vorgelegt. Jetzt
übernimmt die IBA mit ihrem großen Know-How die Projektentwicklung für
Wilhelmsburg. Damit bleibt Wilhelmsburg ein zentraler Baustein der
Hamburger Stadtentwicklung und die positive Entwicklung der Elbinsel
geht auch nach den Ausstellungen mit großem Schwung weiter.“
Uli Hellweg, Geschäftsführer IBA Hamburg GmbH:
„Mit der Weiterführung der IBA Hamburg GmbH als städtischer
Projektentwickler sind die Grundlagen für eine qualitätsvolle und
nachhaltige Entwicklung von Wilhelmsburg und anderen Hamburger
Stadtteilen gelegt. Die IBA steht für einen ganzheitlichen Stadtumbau
mit den vor Ort wohnenden und arbeitenden Menschen.“
Bereits unmittelbar im Anschluss an das Präsentationsjahr der
Internationalen Bauausstellung 2013 hatte die IBA Hamburg GmbH begonnen,
Realisierungsmöglichkeiten für weitere große Wohnungsbauprojekte in
gemischten Quartiere mit einem Nebeneinander von Wohnen, Gewerbe und
Freiraum zu untersuchen. Jetzt liegen Kosten- und Finanzierungspläne für
Planung und Bau von rund 4000 neuen Wohnungen auf vorwiegend städtischen
Flächen in Wilhelmsburg vor.
Vor diesem Hintergrund hat der Senat heute die Beauftragung der IBA
Hamburg GmbH mit der Projektentwicklung für die Gebiete Georgswerder,
Dratelnstraße und Georg-Wilhelm- Höfe beschlossen:
- Im Ortsteil Georgswerder – am Fuße des Energiebergs im
Nord-Osten der Elbinsel – werden auf ca. 9,5 Hektar bis zu 250
Wohneinheiten auf den Flächen „Kirchwiese“ mit Quartiersplatz und im
Bereich von Baulücken am Niedergeorgswerder Deich entstehen,
darunter auch viele Einfamilien- und Doppelhäuser und auf einem dem
rd. 3,0 ha großen Areal „Fiskalische Straße“ ein neues
Arbeitsstättengebiet mit rd. 19.000 qm für Gewerbe geschaffen
werden.
- An der Dratelnstraße entstehen nach derzeitigem Stand in einem
ersten Bauabschnitt kurzfristig mindestens 300 Wohneinheiten und bis
zum Jahr 2023 weitere 700 Wohneinheiten, die sich in unmittelbarer
Nachbarschaft zum neuen Dienstleistungszentrum in Wilhelmsburg Mitte
befinden.
- Im südlichen Wilhelmsburg zwischen Trettaustraße und Kurdamm –
als zweiter Bauabschnitt der „Georg-Wilhelm-Höfe“ – sollen bis zum
Jahr 2019 auf ca. 1,5 Hektar rd. 150 Wohneinheiten im
Geschosswohnungsbau entstehen.
Darüber hinaus wird die IBA Hamburg GmbH für zwei weitere Gebiete
mit weiteren großen Potenzialen für eine urbane Entwicklung mit
Wohnungsbau und Flächen für Arbeitsstätten vertiefende Untersuchungen
durchführen, um auch diese Gebiete als Projektentwicklung zu
übernehmen:
- In der zentralen Nord-Süd-Achse – im Bereich der alten Trasse
der Wilhelmsburger Reichsstraße zwischen dem Ernst-August-Kanal im
Norden und der Rotenhäuser Straße im Süden – soll bis zum Jahr
2025 auf ca. 49 Hektar in mehreren Bauabschnitten ein urbaner
Stadtteil mit Arbeitsstätten und Wohnungsbau in einer
Größenordnung zwischen 1750 und 2000 Wohneinheiten entstehen.
- An der südlichen Georg-Wilhelm-Straße - im Bereich des
Haulander Wegs - könnten bis zum Jahr 2020 auf einem Areal von ca.
22 Hektar ein attaktiver Wohnstandort in einem naturnahen Wohnumfeld
am Wilhelmsburger Inselpark oder alternative Nutzungskonzepte mit
dem Schwerpunkt Gewerbe und Kleingärten entstehen.
Im Zuge der IBA Hamburg war durch die vielfältigen baulichen,
sozialen und infrastrukturellen Projekte und den Wilhelmsburger
Inselpark eine sehr positive Entwicklung in Gang gesetzt geworden. Diese
positive Entwicklung soll sich in Zukunft fortgesetzen und verstetigen.
Gleichzeitig wird das im September beschlossene Rahmenkonzept „Hamburgs
Sprung über die Elbe – Zukunftsbild 2013+“ in einem ersten Schritt
umgesetzt. Der Gesamtraum „Sprung über die Elbe“ reicht vom Stadtteil
Veddel über Wilhelmsburg bis zum Harburger Binnenhafen und ist ein
wesentlicher Schwerpunkt der Hamburger Stadtentwicklung. Ein räumlicher
Schwerpunkt liegt auf der zentralen Mittelachse der Elbinsel, in der
insbesondere die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße neue
Entwicklungspotentiale eröffnet. Dabei entsteht in Wilhelmsburg und
Harburg ein Potenzial von insgesamt über 5000 Wohneinheiten, Gewerbe
und Dienstleistungen in lebendigen Stadtquartieren.
In Harburg ist die IBA Hamburg GmbH über die Projekte des „Sprung über
die Elbe“ hinaus schon seit 2013 mit der Entwicklung von 800
Wohneinheiten im Quartier „Fischbeker Heidbrook“ beauftragt. Hier sollen
im Quartier Vogelkamp Neugraben ca. 1500 weitere Wohneinheiten
entstehen.
Vergrößerung Stadtplan hier öffnen
Zum Hintergrund: Charakteristika der fünf
Projektgebiete
Projektgebiet Georgswerder
Bei dem Projektgebiet Georgswerder (9,5 Hektar, zzgl. 3 Hektar
Gewerbeflächen) gilt es innenstadtnahe und zugleich grüngeprägte
Flächenpotenziale zu mobilisieren und den bereits 2012 mit einem
anspruchsvollen Beteiligungsprozess begonnenen Entwicklungsprozess
voranzubringen. Durch seine grüne und doch zentrumsnahe Lage könnten
insbesondere junge Familien hier ein neues Zuhause finden. Eine zügige
Entwicklung der Wohnbaupotenziale bis zu 250 Einheiten ist geplant.
Dadurch werden sich auch die Voraussetzungen für das Nahversorgungs-
und ÖPNV-Angebot im Stadtteil verbessern. Mit öffentlicher Diskussion
und dem Abschluss des städtebaulichen Gutachterverfahrens "Wohnen und
Arbeiten in Georgswerder" wurde im Sommer 2014 bereits ein wichtiges
Etappenziel erreicht. Nun geht es darum die Entwicklung zügig
voranzubringen.
Projektgebiet Dratelnstraße
Die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße an die Bahntrasse ist
ein starkes Signal für den Stadtteil Wilhelmsburg, durch das
Entwicklungen eines neuen Quartiers in der zentralen Mittelachse
überhaupt erst ermöglicht werden. Das rund 30 Hektar große
Projektgebiet Dratelnstraße, das den direkten Anschluss an das im Rahmen
der IBA Hamburg entstandene Wilhelmsburg Mitte bildet, eignet sich
insbesondere für Wohnungsbau. Möglich ist der Bau von ca. 1.000
Wohneinheiten, die in zwei Bauabschnitten mit unterschiedlichen
Typologien wie Geschosswohnungsbau, Stadtvillen, Reihen- und
Einfamilienhäuser gebaut werden sollen. Die Frage der Vereinbarkeit von
Wohnen, Sport und Gewerbe bzw. Industrie ist eine wesentliche
Herausforderung der Quartiersentwicklung und soll flankierend in
entsprechenden Beteiligungsprozessen gelöst werden. Damit sollen
zeitgemäße und fortschrittliche Antworten gefunden werden, die das
Projektgebiet Dratelnstraße zu einem gemischt-genutzten lebendigen
Quartier für die unterschiedlichen künftigen Bewohnerschichten werden
lassen, eingebettet in hochwertige Grünflächen und Sportanlagen.
Projektgebiet Georg-Wilhelm-Höfe
Der Bedarf an preisgünstigeren Wohnungen in Wilhelmsburg kann durch die
bereits kurzfristig realisierbaren Georg-Wilhelm-Höfe mit insgesamt 150
Wohneinheiten im zweiten Bauabschnitt bedient werden. Die
Georg-Wilhelm-Höfe sind ein typisches Metrozonen- Projekt: Die
reizvolle Lage zwischen Inselpark und Reiherstieg auf der einen Seite
und die Industrie- und Gewerbeareale auf der anderen Seite bergen
Potenziale und Herausforderungen für das Wohnquartier. Die Entwicklung
des zweiten Bauabschnitts der Georg-Wilhelm-Höfe steht stellvertretend
für die Frage, ob Wohnen und Gewerbe an diesem Standort einvernehmlich
nebeneinander existieren können. Hier gilt es innovative Win Win
Lösungen zu finden. Der erste Bauabschnitt, genannt Sonnenhöfe, ist
ein Projekt im Rahmen der Internationalen Bauausstellung Hamburg und
wird im Januar 2015 fertiggestellt. Die rund 50 Wohneinheiten werden im
ersten Quartal 2015 bezogen.
Projektgebiet Nord-Süd Achse
Mit der Entwicklung des 49 Hektar großen Projektgebietes Nord-Süd Achse
bietet sich die einmalige Chance für eine qualitätsvolle Entwicklung
des Herzens von Wilhelmsburg, die sowohl für den Stadtteil insgesamt
als auch für deren zukünftige Gestaltung und Ausrichtung von
herausragender Bedeutung ist. In Verbindung mit dem Projektgebiet
Dratelnstraße wird so ein mit hohen Qualitätsmaßstäben entwickelter
Bereich vom neuen Inselpark im Süden bis fast an den Spreehafen im
Norden der Elbinsel entstehen. Allein in der Nord-Süd Achse könnten
bis zu 2.000 neue Wohneinheiten gebaut werden. Das Besondere ist hier
die Gestaltung eines verträglichen Nebeneinander von Arbeiten und
Wohnen, das schon durch die vorhandene gewerblich-industriell geprägte
Struktur vorgegeben ist. Außerdem besteht die große Chance, die bereits
vorhandenen Kanäle und Wasserflächen besser zur Geltung zu bringen und
erlebbar zu machen.
Projektgebiet Haulander Weg
Beim 22 Hektar großen Projektgebiet Haulander Weg ist das Ergebnis des
städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerbs „Klimahäuser“
aus dem Jahr 2009 die Ausgangslage der Prüfung einer weiteren
Entwicklung. Die Nähe zum Gewerbegebiet und die Lärmproblematik,
insbesondere durch die mögliche Realisierung der Hafenquerspange im
Süden des Areals wie auch die hohe ökologische Wertigkeit bleiben
wichtige Thema für die nächsten Prüfschritte, bei denen es auch um
Entwicklung von Alternativen gehen wird.
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