„40 I 10 Bilderwechsel" zweiter Teil Jubiläumsausstellung Frieder Burda Museum

 Foto: © Kulturexpress, Meldung: Frieder Burda, Baden-Baden, den 18. 12. 2014

Mit Arbeiten von Karin Kneffel, Neo Rauch, Markus Oehlen, Axel Hütte, Marc Desgrandchamps und Bill Viola sowie Pablo Picasso, Willem de Kooning, Gerhard Richter und neben anderen wie hier auf dem Foto ein frühes Werk von Georg Baselitz.

Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden feiert 2014 sein 10-jähriges Bestehen und präsentiert aus diesem Anlass Highlights der seit 40 Jahren stetig wachsenden Sammlung Frieder Burda. Diese umfasst heute rund 1.000 Werke der klassischen Moderne sowie der zeitgenössischen Kunst und dokumentiert somit Kunstströmungen der vergangenen Jahre.

Ein kritisches Herangehen ist Grundlage der Auswahl, die der Kurator und Intendant des Hauses, Helmut Friedel, für den zweiten Teil der Jubiläumsausstellung mit dem Titel „40 I 10 Bilderwechsel" getroffen hat.

Reflektierte die erste Präsentation noch fast 100 Jahre Kunstgeschichte, so fokussiert die zweite Schau stärker auf die zeitgenössische Kunst des aktuellen Jahrtausends. Dazu gehören Arbeiten von Karin Kneffel, Neo Rauch, Isa Genzken, Markus Oehlen, Axel Hütte oder Marc Desgrandchamps. Auch die großen und bekannten Klassiker der Sammlung erhalten wieder eine Bühne.

So wird erneut ein großer Spannungsbogen geschlagen: Gemälde und Fotografien, aber auch Skulpturen sowie eine Videoarbeit von Bill Viola. Bezüge zwischen den Kunstwerken erscheinen in einem neuen Licht.

Der Kurator erklärt, wie das Bild und das Bildhafte selbst immer wieder den Bezugspunkt aller Auseinandersetzungen darstellen: „Im 20. Jahrhundert wurde verstärkt an einem Weltbild gearbeitet, das die aktuelle Wirklichkeit in Frage stellt, die die Kunst dieser Zeit dann auch in ihren zunehmend radikalen Abstraktionen zu leugnen versucht. Doch im weiteren Verlauf bleibt die Kunst doch immer wieder vom klassischen Bildbegriff geprägt, der nach wie vor von einem Bild als Abbild der Welt ausgeht. Oder um es kurz zu sagen: Die Idee des Bildes als Abbild ist einfach nicht totzukriegen – so sehr auch mit ihr gerungen wird."

Künstler reflektieren dabei präzise und scharfsinnig Wirkweisen und Absichten von Bildern, sie konstruieren oder dekonstruieren, verfremden, entrücken oder stilisieren neue Bildrealitäten. Dass die Malerei nach wie vor ein adäquates und zeitgemäßes Ausdrucksmittel ist – davon zeugt diese Ausstellung.

Die Präsentation der Ausstellung setzt dabei stark auf die suggestive Kraft der Bilder – gerade auch im Zusammenspiel mit der Skulptur, wie hier die Skulptur von Isa Genzken, Kleine Rosen, aus dem Jahr 1997.

In der Galerie des Museums wird anlässlich des 80. Geburtstags von Richard Meier eine kleine Hommage an den Architekten des Museum Frieder Burda eingerichtet mit Gemälden und Skulpturen aus der Sammlung, die sich motivisch mit Architektur und Stadtraum beschäftigen. So entstehen interessante neue Bezüge zwischen Arbeiten von Max Beckmann, Gerhard Richter, Malcolm Morley, Isa Genzken und Eberhard Havekost.

Öffnungszeiten:

Dienstag bis Sonntag 10 - 18 Uhr

An allen Feiertagen geöffnet, 24. und 31. Dezember geschlossen

Laufzeit: 8. November 2014 - 15. Februar 2015

Kurator: Helmut Friedel

 

Kulturexpress ISSN 1862-1996

vom 26. Dezember 2014