Foto: Franka Bruns,
Suhrkamp Verlag Meldung: Deutsche
Bischofskonferenz, Bonn,
den 20. 10. 2014 |
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Die
Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen
Katholiken verleihen den „Kunst- und Kulturpreis der deutschen
Katholiken“ an den Schriftsteller Ralf Rothmann. Bei einer feierlichen
Preisverleihung in München am 5. Dezember 2014 übergeben der Vorsitzende
der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der
Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, den
mit 25.000 Euro dotierten Preis für herausragende künstlerische und
kulturelle Leistungen. Die Laudatio hält die Staatsministerin für Kultur
und Medien, Prof. Monika Grütters MdB.
Die Jury
unter Vorsitz von Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Detering, Präsident der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Professor für Neuere
Deutsche Literatur an der Universität Göttingen, würdigt Rothmanns
literarische Werke: Die „Anti-Helden Rothmanns“ ließen sich „in ihrer
stillen Authentizität nicht verbiegen; sie bleiben sich und ihrer
Sehnsucht nach Lebensfülle treu, einer Sehnsucht, die man getrost
metaphysisch nennen darf“, so die Jury. „Wer Rothmanns Bücher liest,
wird gewahr, dass Rothmanns System-Transzendenz einen (…) religiösen
Subtext hat. Denn es ist der – manchmal verzweifelte – Glaube an das
Absolute, an den Lebenssinn, an die verwandelnde Kraft von Werten, an
die Heilung durch Vergebung, kurz: an die geläuterte Liebe, der
Rothmanns Protagonisten am Leben hält“, betont die Jury. Ästhetisch
überzeuge Rothmann durch souveräne Tektonik, meisterhafte Porträtkunst,
subtiles Spiel mit literarischen Genres vom Psalm bis zum Bildungsroman
und einer beinahe „filmischen“ Ausdruckskraft atmosphärischer Bilder.
Sprachliche Meisterstücke ganz eigener Art seien die vielen Passagen in
der Sprache der „kleinen Leute“ und der urbanen Subkulturen: „Unter
deren ruppiger semantischer Oberfläche lässt Rothmann einen Kosmos des
Humors, der lebensweltlichen Weisheit und der Liebe zum Leben
entstehen.“
Der
„Kunst- und Kulturpreis der deutschen Katholiken“ ist die höchste
Auszeichnung der katholischen Kirche im Bereich Kultur. Mit dieser
Stiftung leisten die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee
der deutschen Katholiken einen Beitrag zur Förderung der Begegnung von
Kirche und moderner Kultur. Der Kunst- und Kulturpreis wird seit 1990
alle zwei bis vier Jahre abwechselnd in den Bereichen Literatur,
Architektur, Musik, Film, Bildende Kunst und Theater verliehen; 2014
erfolgt die achte Vergabe. Unter den bisherigen Preisträgern waren
Gerhard Richter (2004), Tankred Dorst und Ursula Ehler-Dorst (2008) und
Peter Zumthor (2011)
Die
Jury: Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Detering (Vorsitz), Präsident der
Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und Professor für Neuere
Deutsche Literatur an der Universität Göttingen; Prof. Dr. Erich
Garhammer, Professor für Theologie an der Universität Würzburg mit
Forschungsschwerpunkt Theologie und Literatur; Prof. Monika Grütters
MdB, Staatsministerin für Kultur und Medien; Richard Kämmerlings,
leitendender
Feuilletonredakteur bei DIE WELT; Prof. Dr.
Birgit Lermen, Professorin em. für Neuere Deutsche Literatur an der
Universität Köln; Prof. Dr. Thomas Sternberg MdL, Direktor der
Katholisch-Sozialen Akademie Franz Hitze Haus in Münster sowie
Honorarprofessor für Kunst und Liturgie an der Universität Münster;
Hermann Wallmann, Literaturkritiker, künstlerischer Leiter des
Lyrikertreffens Münster und Vorsitzender des Literaturvereins Münster.
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