Meldung, Deutsche Bundesbank,
in Frankfurt a/M, den 09. 09. 2014 |
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Am 9. September 2014 ist im
Rahmen der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik erstmalig der
Carl-Menger-Preis für Wirtschaftswissenschaften verliehen worden. Als
erste Preisträgerin erhielt Hélène Rey, Ökonomin an der London Business
School, die Auszeichnung. Der Preis wird gemeinsam von der Deutschen
Bundesbank, der Oesterreichischen Nationalbank und der Schweizerischen
Nationalbank für hervorragende Forschung in den Bereichen der monetären
und internationalen Makroökonomik gestiftet und alle zwei Jahre
verliehen. Er ist mit einem Preisgeld von 20.000 Euro ausgestattet.
Bei der Preisübergabe würdigte Bundesbankvorstand
Dr. Andreas Dombret die Forschung der
Preisträgerin auf dem Gebiet der internationalen Makroökonomie mit Bezug
zur Geldpolitik und zu Fragen der Finanzstabilität. Er betonte: "Die
Forschungsarbeiten von Hélène Rey haben den wissenschaftlichen Diskurs
bereichert und zugleich den Weg in die praktische Arbeit der Notenbanken
gefunden." Der Vorsitzende des Vereins für Socialpolitik, Professor
Michael Burda, erklärte: "Hélène Rey hat durch zahlreiche Arbeiten zur
Beantwortung von großen Fragen der internationalen Geldtheorie und
Geldpolitik beigetragen, die zur Zeit der europäischen Finanzkrise laut
geworden sind."
Der Schwerpunkt von Hélène Reys Forschung liegt auf den Determinanten
und Auswirkungen der Globalisierung von Güter- und Finanzmärkten. In
diesem Zusammenhang hat die Ökonomin unter anderem dazu beigetragen,
besser zu verstehen, wie sich unter den heutigen Bedingungen
Wechselkurse bilden, wie außenwirtschaftliche Ungleichgewichte entstehen
und was die Vor- und Nachteile der internationalen Integration der
Weltwirtschaft sind. In ihrer jüngeren Forschung untersucht Hélène Rey,
wie internationale Kapitalflüsse zu Finanzkrisen beitragen können und
welche Optionen Notenbanken in einer integrierten Weltwirtschaft haben.
Bei ihrer Arbeit stützt sie sich sowohl auf theoretische Modelle als
auch auf empirische Untersuchungen.
Carl Menger (1840 –
1921)
Der Österreicher Carl Menger wurde 1840 geboren und gilt als
geistiger Vater der österreichischen Schule der Nationalökonomie. In
seinem 1871 erschienenen Werk "Grundsätze der Volkswirtschaftslehre"
stellte er die These auf, dass der Wert eines Gutes durch die subjektive
Wertschätzung seiner jeweils letzten Einheit ("Grenzeinheit") bestimmt
wird (Grenznutzenbetrachtung). Auf seinen Thesen bauten später andere
Ökonomen wie Eugen von Böhm-Bawerk, Friedrich von Wieser, Ludwig von
Mises und Friedrich August von Hayek auf.
Verein für
Socialpolitik
Der Verein für Socialpolitik zählt rund 3.800 Mitglieder und ist
damit die größte Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern im
deutschsprachigen Raum. Ziel und Zweck des Vereines ist die
wissenschaftliche Erörterung wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher
sowie wirtschafts- und sozialpolitischer Probleme wie auch die Pflege
internationaler Beziehungen innerhalb der Fachwissenschaft.
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